Jakobsweg Tag 1 & 2

Die ersten beiden Tage liegen schon hinter mir. In wenigen Minuten gibt es Abendessen. Ich bin in einem 2**Hotel und weiß noch nicht mal, wie viel es kostet.

Vorgestern musste ich mir einen neuen Rucksack mit mehr Volumen kaufen. Sensoren, Isomatte, Wechselschuhe…all das hatte ich vor 2 Jahren nicht mit und es braucht Platz. Leider auch Gewicht. Mit Wasser und nur wenig Essen, noch nicht mal ganz befüllt, wiegt mein Rucksack nun 16kg. Vor zwei Jahren waren es noch unter 13kg. Vor zwei Jahren war ich zu Beginn auch bereits topfit. Dazu gleich mehr.

Nach einer letzten Übernachtung in meiner Ex-WG starte ich optimistisch im Dauerregen nach Schweigen. Bis zur ersten Ortschaft ist auch alles ok. Danach fangen die Beschwerden an. Nass, kalt, Blutzucker zu hoch, später Start. Alles mistig und ich nehme in einer Ortschaft fürdie letzten 10km den Bus. Mein Weg, mein Tempo, meine Regeln. Übernachten durfte ich bei meiner Arbeitskollegin bzw ihrem Sohn. Ein schöner erster Abend: Ich werde bekocht, kann Waschmaschine und Trockner nutzen und schlafe wunderbar.

So starte ich wieder optimistisch und früh in den zweiten Tag. Ich überquere die Grenze und trinke meinen ersten Café au lait in Wissembourg. Nach der kurzen Pause geht es weiter, der näcbste Ort ist eigentlich nur 3km entfernt. Eigentlich! Wer schon in Städten gepilgert ist, weiß vielleicht, dass der Weg aus einer Stadt heraus oft erschwert zu finden ist. So bin ich eine Stunde und 10km später auf dem richtigen Weg. Mit 16kg Rucksack und ab da fast nur noch in der Sonne unterwegs.  Mir wird klar, dass ich meine Tagesetappe wieder nicht erreichen werde. Egal, auf dem Jakobsweg gibt es immer eine Lösung und der Weg gibt dir, was du brauchst. Das wird sich auch gleich zeigen. In meinem angepeilten Ankunftsort ist das einzige Fremdenzimmer belegt. Das nächste Hotel ist zu weit weg, mein Ziel ist 10km weiter und meine Blase am Fuß muss jetzt nicht größer werden. Doch die Besitzer des Fremdenzimmers haben mich schon auf der Straße entlangpilgern sehen und nachdem geklärt ist, dass ich wirklich bis nach Santiago will und mein Rucksack gewogen wurde…sitze ich keine 5min später im Auto und sie fahren mich zum Hotel. Kostenlos. Das Hotel bringt mich morgen an einen Startpunkt, der sogar dort ist, wo ich eigentlich heute hätte ankommen wollen. Und gleich gibt es Essen.

Fazit: Früh genug loslaufen und auf meinen Körper achten. Und dabei ganz nebenbei wundervolle Begegnungen haben.

Fun fact: Hier wird elsässisch gesprochen. D.h. eine Mischung aus pfälzisch und französisch. Babble wie dehäm, schää.

2 Gedanken zu „Jakobsweg Tag 1 & 2“

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