Reisen mit Diabetes – Blogparade

Liebe Leser*in,

Reisen stellt für mich eine besondere Herausforderung da. Ich reise mit Diabetes im Gepäck. Steffi von pepmeup hat dazu vor einiger  Zeit zu einer Blogparade aufgerufen.

1) Was bedeutet Reisen für dich? 

Reisen bedeutet, die Welt zu entdecken. Neues zu sehen, Altbekanntes wiederzutreffen. Ich reise nicht gerne in All-inclusive-Anlagen, da ich dort zu wenig von der Umgebung mitbekomme. „Egal ob allein, zu zweit oder in der Gruppe: Es gibt keine ‚ideale‘ Reiseart. Aber es gibt einen kapitalen Fehler: nicht zu reisen, weil man sich allein nicht traut.“ (vgl. THÜRMER 2018: Wandern. Radeln. Paddeln.)

Bildbeschreibung: Beate (stehend) im blauen Sari. Ort: Mauritius.

2) Siehst du den Diabetes beim Reisen als Hindernis?

Ich kann den Diabetes nicht als Hindernis sehen. Er begleitet mich, seit ich 3,5 Jahre alt war. Fast jede Reise habe ich mit Diabetes im Gepäck gemacht. Hinderlich sind hohe Werte oder Hypos, die aufgrund von ungewohnter Belastung auf Reisen manchmal häufiger auftreten können. Was ich aber absolut HASSE, ist, dass ich es mit Diabetes nicht hinbekomme, ultraleicht zu wandern. Zu viele Katheter, Sensoren, Teststreifen, Ersatzpumpe….nicht besser macht es, dass ich immer auf Nummer übersicher gehe. Da arbeite ich dran 😉

Bildbeschreibung: Roter Kreidefelsen. Ort: Roussillon, Frankreich.

3) Ich packe meinen Koffer und nehme mit ….! Worauf kommt es für dich beim Packen an? Hast du Tipps und Tricks? Hast du Geheimwaffen im Gepäck? 

Ja! Gerade beim Rucksack packen bin ich mittlerweile Profi geworden: Diabetesequipment in eine große Tupperdose und in ein Wäschenetz. Die Kleidung wird klein zusammengerollt in wasserdichte ultraleicht Packsäcke. Da ich leider immer alles doppelt und dreifach mitnehme, bin ich letztes Jahr mit 16 kg schwerem Rucksack den nördlichen Jakobsweg gelaufen (wohlgemerkt: Durch meine Übervorsicht mit dem Diabetes, den Rest konnte ich gut reduzieren). Das Gute ist: So habe ich immer Verbesserungsbedarf! Auf jeder Reise begleitet mich eine Kühltasche von FRIO, die ich schon seit 2006 besitze. Sie wird nur mit Wasser gekühlt und ich brauche keinen Kühlschrank, außerdem ist sie schön leicht.

Bildbeschreibung: Diabetesutensilien (Katheter, Teststreifen, Ersatzpumpe, Hypo-BE)
Bildbeschreibung: Diabetes-Zubehör wie Katheter, Insulinpumpe, Hypo-BEs.

Wenn ich mit dem Flugzeug verreise, besorge ich mir vorher ein Formular beim Arzt. Übrigens können wir (wie auch jeder andere Mensch mit medizinischem Bedarf) vor einer Flugreise medizinisches Handgepäck beantragen – das zählt nicht zu unserem Koffergewicht dazu, muss extra verpackt werden und gehört ins Handgepäck!

4) Ist bei einer deiner Reisen diabetestechnisch schon mal etwas schiefgegangen? 

Nein. 🙂 Ich bin allerdings mit meiner Schwester in Schweden gekentert und unser erster Gedanke war es, die Knoppers zu retten.

Bildbeschreibung: See mit Wald und Wolken. Ort: Schweden.

5) Was waren deine tollsten Reiseerlebnisse? Gab es spezielle Erlebnisse auf den Diabetes bezogen? 

Ich könnte jetzt von jeder Reise ein tolles Erlebnis erzählen. Auf allen, an die ich mich erinnern kann, war der Diabetes schließlich dabei.

An zwei besonderen möchte ich euch teilhaben lassen:

Ein lustiges Erlebnis war, als ich in der vierten Klasse auf Klassenfahrt war. Vorher wurde das gute Essen und die großen Portionen der Jugendherberge gelobt. Begleitet von meinem  Vater machten wir uns auf die Reise. Das Mittagessen kam: Nudeln mit roter Soße, mein damaliges Lieblingsgericht! Enttäuschung meinerseits: Die komplette Portion für einen Tisch wurde von meinem Vater auf 5 BE geschätzt. Das habe ich damals schon alleine gegessen. Darüber lachen wir heute noch….“große Portionen“….

Ein sehr schönes Erlebnis hatte ich letztes Jahr auf dem nördlichen Jakobsweg mit  Fabrizio: Der hatte irgendwie mitbekommen, dass ich Diabetes habe und nachgefragt, was ich gegen Unterzucker auf dem Jakobsweg esse. Am nächsten Tag bekam ich eine Hariborolle überreicht 🙂

Bildbeschreibung: Muschelteller. Ort:  Finisterre, Spanien.

6) Welche Traumreise würdest du gerne einmal machen? Und wie sehen deine Reisepläne für 2018 aus? 

Ich würde gerne nochmal versuchen, den Jakobsweg von zu Hause aus zu laufen. Möchte unbedingt u.a. Polen kennenlernen, am liebsten auf dem Fahrrad. Israel wäre auch ein tolles Ziel.

Einfacher ist es wahrscheinlich, zu sagen, wo ich in den nächsten Jahren nicht (mehr) hin möchte: Lourdes in Frankreich. Da war ich vor zwei Jahren, da hat es mir wirklich gar nicht gefallen (weniger die Örtlichkeit, als diese MenschenMASSEN, alles komplett auf Komerz ausgerichtet – fürchterlich!).

Bildbeschreibung: Kathedrale vor Flussufer. Ort: Lourdes, Frankreich.

2018 war ich bisher in mehreren deutschen Städten. Mein nächstes Reiseziel verrate ich euch gerne: Im Oktober pilgern meine Kindergartenfreundin Jana und ich wieder los. Porto nach Santiago. 🙂 Bald ist schon der Abflug und dann geht’s wieder los: Rucksack packen, Hypovorräte auffüllen,…

Bildbeschreibung: Blick auf eine Burgruine, im Hintergrund der Pfälzer Wald.

Genauso wie Steffi bin ich auch neugierig: Was sind deine Ziele, Ängste, Tipps, Tricks oder Pannen beim Reisen? 🙂

Liebe Grüße, beate_putzt

Neben Steffi hat auch Ramona (tattoos, travels, type one) einen Beitrag zur Blogparade geschrieben, du findest ihn hier.

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