Fasten? Im Jahre 2016? – Wenn du mich fragst: Gerade im Jahr 2016. Die letzten Jahre ist so viel von Entschleunigung, Achtsamkeit, Selbstwirksamkeit, Langsamkeit und Entspannung gesprochen worden. Stichworte, die auch die Fastenzeit begleiten können, aber nicht müssen. Unabhängig davon, ob man religiös ist oder nicht, kann Fasten gut für Körper und Geist sein – deshalb hat jede (Ersatz-)Religion meines Wissens nach auch eine Fastenzeit oder ähnliches zu bieten.
Wiesoweshalbwarum? Wer nicht fragt bleibt dumm!
Fasten kann je nach Kultur, Wertesystem und Tradition eine andere Bedeutung besitzen. Im Islam gibt es den Ramadan, im Christentum die Fastenzeit und in der nicht-religiösen „Welt“ der Ernährung gibt es auch viele Ansichten zum Thema fasten. Viele Nichtchristen nutzen ebenfalls die Fastenzeit, um wieder „zu sich zu kommen“.
Die Fastenzeit des Christentums beginnt in schon dreißig Tagen am Aschermittwoch. Sie geht vierzig Tage lang und ist eine Vorbereitung auf Ostern, die Auferstehung des Jesus Christus (Jesu Christus? Jesus Christi? Jesu Christi? Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!). Auch im Jahre 2016 hat die Fastenzeit für mich und viele andere Christen nichts an ihrer Aktualität verloren.
Vor der Fastenzeit ist der Fasching, die Fassenacht/Fastnacht oder der Karneval, je nach Region variierend. Fassenacht/Fastnacht bedeutet die Nacht vor dem Fastenanfang, Karneval kommt von lateinisch carne, zu deutsch Fleisch, und lateinisch vale, zu deutsch Auf Wiedersehen. So gesehen ist die Fastenzeit fürs Erste scheinbar nur durch Verzicht gekennzeichnet. Doch sie kann so viel mehr sein. Deshalb beschäftige ich mich so langsam schon jetzt mit der Fastenzeit, obwohl es noch dreißig Tage hin sind.
Der Jahresanfang ist oft geprägt von Aufbruch, viele starten mit guten Vorsätzen und setzen diese teilweise konkret in Challenges um. Auch ich bin bei zwei Challenges dabei: der #30D-Logging-Challenge von mysugr und der eat train love Challenge.
Warum brauche ich dann noch eine Fastenzeit?!
Neben all dem religiösen Blablabla 😉 ist die Fastenzeit für mich der Frühjahrsputz der Seele. Bevor der Frühling kommt, will ich meinen (Vor-)Weihnachts-Winter-Blues und seine Folgen loswerden. Ich überlege mir jedes Jahr aufs Neue, wie ich die Fastenzeit gestalten möchte. Meistens wird sie klassisch mit dem Verzicht auf Fleisch (das ich ohnehin nur sehr selten konsumiere) und Süßigkeiten begangen. Manchmal habe ich noch Zusatzziele, wie mehr Bewegung an der frischen Luft, mehr positive Gedanken, weniger negative Gedanken über Mitmenschen, etc. So bietet mir die Fastenzeit nicht nur Verzicht, sondern auch Gewinn. Jedes Jahr aufs Neue bemerke ich durch den Verzicht und die bewusste Gestaltung meines Alltags positive Begleiterscheinungen. Ein Grund, auch dieses Jahr wieder in irgendeiner Form aktiv zu werden.
Ich weiß noch nicht, wie ich dieses Jahr die Fastenzeit gestalten möchte. Meistens gibt es von der Kirche auch für junge Menschen coole Angebote. Leider muss man oft Augen und Ohren selbst offen halten, da man sie meines Eindrucks nach sonst nicht mitbekommt. Eine coole Sache für mich war die #Fastenzeit Aktion. Unter dem #fastenzeit konnte man Bilder hochladen, die für jeden individuell mit der Fastenzeit zusammenhängen. Ziemlich faszinierend, was da alles zusammenkam! Ich hoffe, ich finde auch dieses Jahr wieder tolle Aktionen – vielleicht hast du ja einen Tipp für mich?
30 Tage noch. beate_putzt… in der Fastenzeit!
Danke für „carneval“ und „zu sich selbst kommen“
Schön zu lesen!