Jakobsweg II: Bald packe ich meinen Rucksack

Planung von 2.500km Jakobsweg und der Diabetes kommt mit.

Hallo liebe Leserin, hallo lieber Leser,

der ein oder andere mag es vielleicht schon mitbekommen haben, dem Rest verrate ich es heute: Ich gehe bald wieder pilgern. 2015 war ich bereits 600 km auf dem Camino frances gepilgert, habe vorher die Reise geplant , mich mit „ultraleichtem“ rucksackgegeigneten Diabetesequipment ausgestattet und mich danach über meine Erfahrungen gefreut. Schon damals habe ich geschrieben „Pilgern? Sicher nochmals!“

Zur Zeit schreibe ich meine Masterarbeit und werde mein Studium hoffentlich im Juli abschließen. Als zukünftige Lehrerin muss ich noch in die Praxisphase der Ausbildung und davor habe ich ein paar freie Monate. Womit könnte ich einige davon also besser füllen als erneut pilgern zu gehen?

Wegweiser

Ich werde circa 2.500km laufen

Geplant habe ich, in meinem Studienort zu starten – d.h. direkt vor der Haustür. Von dort geht es innerhalb ein oder zwei Tagen schon nach Frankreich, durch Frankreich hindurch und über die Pyrenäen nach Spanien. Dort werde ich spontan entscheiden, welchen Weg ich genau nehme (Camino frances oder den Küstenweg) und nach Santiago laufen. Dafür habe ich in etwa 3 Monate eingeplant und freue mich jetzt schon wie ein kleines Kind 🙂 In den letzten Tagen habe ich schon ein paar Kleinigkeiten besorgt und mir neue Schuhe gekauft. Dieses Mal wird vieles anders: Ich laufe nicht mehr mit Wanderschuhen, sondern mit Trailschuhen. Und: Dieses Mal laufe ich mit meinem Dexcom-Sensor.

Die meiste Zeit werde ich alleine laufen, eventuell wird meine Kindergartenfreundin und Mitpilgerin Jana mich wieder ein paar hundert Kilometer begleiten.

Ich trage wieder einen 35+10Liter Rucksack mit mir herum und dem aufmerksamen Mathematiker wird auffallen: Häh, da passt doch niemals das ganze Diabetes-Zeug für 3 Monate rein. Das ist absolut richtig. Deshalb werde ich 2 bis 3 Pakete vorpacken und meine Eltern bitten, mir diese zu Poststationen zu schicken. Meine Dia-Ärztin ist schon informiert, auch bekomme ich dort den Quartalsbedarf aufgeschrieben. D.h. zwischendurch dürfte es nicht zu Lieferschwierigkeiten kommen.

Warum wieder der Jakobsweg?

Der Jakobsweg ist zunächst einmal ein vielerprobter Fernwanderweg mit einer recht guten Infrastruktur (Herbergen, Nahrung, Apotheken). Ich bin in der Natur und werde auch stundenlang keinen Menschen sehen, trotzdem bin ich nicht komplett abgeschieden von der Zivilisation. Vorteilhaft, falls ich zwischendurch wirklich die Tour abbrechen wollen würde – solch eine lange Tour habe ich noch nie gemacht und muss schauen, wie meine Motivation und mein Körper das mitmachen. Hinzu kommen unzählige Variationsmöglichkeiten der Wegenetze. Dass ich christlich-gläubig bin, ist kein Grund für oder gegen den Jakobsweg: Es kommt darauf an, was Du aus dem Weg machst. Ich werde bestimmt den ein oder anderen Gottesdienst auf dem Weg besuchen, grundsätzlich ist mir das aber egal, beten kann ich schließlich überall.

Wandern in der Pfalz

Nützliches

Ich habe bereits beim letzten Mal sehr von Tipps anderer Wanderer, Pilgerer und Webseiten profitiert, ein paar hänge ich euch an. Bestimmt werde ich hier oder in den Kanälen der sozialen Medien noch das ein oder andere zu meiner Reise teilen. Über Erfahrungen, speziell mit Typ-1-Diabetes, bin ich übrigens dankbar.

Bei Fragen, Motivation für die Endphase des Studiums, den Weg, Kritik oder ähnliches: Lass es mich in den Kommentaren wissen. Los geht’s hoffentlich im Juli. 🙂

Ich wünsche dir einen schönen Tag! Beate

9 Gedanken zu „Jakobsweg II: Bald packe ich meinen Rucksack“

  1. Also 1. es heißt echt DER Diabetes? Nie im Leben, es handelt sich sicher um eine FRAU! DIE Diabetes bestimmt….
    2. sehr schönes Pfalz Bild da oben! 🙂
    3. dein EIntrag macht Fernweh! Hab grad schon überlegt, ob oder wie ich nicht auch einsteigen könnte… aber Jahresurlaub geht für so ne komische Veranstaltung nach ner Hochzeit drauf… irgendwas mit „Glitzer“ oder „Flitzerwochen…“
    Du klingst guut vorbereitet und die Schuhe lass ich mir noch zeigen!

  2. buen camino! ich wünsche dir alles gute und viele schöne Erlebnisse. ich war auch in 2013 und in 2016 auf dem Camino. beide male auf dem Frances. letztes Jahr war es meiner Meinung nach sehr voll. also sehr viele Menschen unterwegs. Ich bin Typ 2 Diabetesmensch und glaube nach wie vor, das mein Diabetes einfacher ist wie Typ 1. pass auf dich auf…

    1. Hallo Traudl, vielen Dank. Schön, mal hier einer Typ2er zu begegnen! Danke für deine Erfahrungen. Ich werde auf dem Weg spontan entscheiden, ob es der Frances oder der Küstenweg wird. 🙂 Viele Grüße und dir auch buen camino!

  3. Hallo Beate,
    das klingt ja spannend. 2500km sind ne Menge Holz. Aber du hast ja auch ausreichend Zeit. Genieße es, denn wenn du erst mal im Berufsleben stehst, dann werden solche Vorhaben sicher noch schwieriger zu realisieren sein. Lass‘ unterwegs mal was von dir hören und halte deinen ständigen Begleiter im Zaum.
    Viel Spaß
    Stefan

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