Seit einem halben Jahr spiele ich mit dem Gedanken, den Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu pilgern. So langsam wird es wirklich konkret, denn ich habe mich vorgestern dazu entschlossen, im September loszulaufen. Irgendwo in Spanien soll es losgehen.
Gestern habe ich das begeistert einer Freundin erzählt, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe und sie so begeistert, dass sie sehr wahrscheinlich mitlaufen wird.
Pilgern? Warum pilgern? Warum stundenlang durch die Gegend laufen?
Obwohl ich katholisch bzw. christlich-gläubig bin, hätte ich diese Frage vor ein paar Jahren noch jedem gestellt. Was soll mir das bringen, zu irgendwelchen Marienfiguren zu laufen?
Marienfiguren interessieren mich immer noch nicht sonderlich.
- Ich freue mich auf neue Menschen, die man im gehen kennen lernt
- Die Gedanken, die ich sonst im Alltagsstress verdränge und dann vielleicht Zeit finden, beachtet zu werden
- Ich freue mich auf neue körperliche Herausforderungen, da ich momentan ohne konkret zu sein, an die 450km geplant habe
- Ich freue mich auf den Abstand vom Alltag und meine Rolle im Alltag, Zeit für mich und sonst niemand. Ich freue mich auf die Reiseumgebung, da ich kein All-inklusive-Urlauber bin und mir dort erhoffe, möglichst viel von der Umgebung mitzubekommen
- Ich freue mich auch auf die Mehr-Zeit mit Gott, Mehr-Zeit zum beten, danken und beschweren
- Ich freue mich auf alles, von dem ich noch gar nicht weiß, was mich erwartet
Warum Spanien? Ginge doch auch z.B. in Deutschland?
Das ist völlig richtig. Im September ist in Spanien aber die perfekte Reisezeit zum pilgern, es sei wohl nicht mehr so überlaufen, trotzdem könne man Leute kennenlernen. Außerdem: andere Länder, andere Sitten. Bessere Pilgerinfrastruktur zum Beispiel. Und außerdem auch: das Endziel eines der vielen Jakobswege ist nunmal Santiago de Compostela. Von dort aus soll es weitergehen zum Kap Finisterra, um dort noch ein paar Tage am Strand zu verbringen.
Vorbereitungen
Seit einem halben Jahr lese ich immer wieder auf Pilgerseiten und unterhalte mich mit gläubigen und nicht-gläubigen Menschen, die den Jakobsweg gegangen sind. Mittlerweile habe ich mich entschieden, nicht in Wanderschuhen zu laufen. Die Entscheidung, ob es Trail- oder Runningschuhe werden, muss ich noch treffen. Grundsätzlich benötige ich noch einen Rucksack. Mein ganzes Gepäck sollte auch mit Zuckerzeug immer noch leicht und kompakt sein. Da muss ich in den nächsten Tagen noch Vorbereitungen treffen genauso wie die genaue An- und Abreise zu planen. Ich habe noch nicht so die genaue Ahnung, an was ich alles denken muss. Auch, inwieweit ich mein Blutzuckerequipment möglichst leicht gestalten kann (für Tipps wäre ich dankbar! Wollte z.B. mal den Mio-Katheter mit integrierter Setzhilfe testen?).
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Kultur und Reisen.
Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist’s! Reise, reise! – Wilhelm Busch (1832 – 1908)
Liebe Grüße von der reisefiebernden beate_putzt
Ach Beate, wie toll! Freut mich sehr, daß wird eine tolle Erfahrung. Ich hätte evtl nen Rucksack für dich, bin dem komme ich Grad aus Österreich. 28l. Lass nochmal reden 🙂