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Hallo in die Runde,
Ich bin ziemlich k.o. Schon lange ging es mir nicht mehr so schlecht wie in der letzten Zeit. Ein Berufseinstieg ist härter als gedacht, wenn sämtliche anderen Faktoren auch neu, anders oder negativ sind. Die letzten Wochen waren wirklich anstrengend muss ich sagen. Ich habe mir von verschiedenen Personen sagen lassen, dass DIE PRÜFUNG JA SCHNELLER KOMMT ALS WIR DENKEN und DAS WIR VIEL LERNEN SOLLEN und BITTE SCHALTET ABER AUCH MAL AB, ABER ERST NACHDEM IHR DAS NOCHMAL UND NOCHMAL GELESEN HABT. Ok, danke. 1.000 Eindrücke, die auf mich einstürmen und das ist bei einem Berufseinstieg oder -wechsel auch normal, so denke ich zumindest.
Don’t you worry about a thing?!
Was ich nur schwierig finde, ist nicht der Wechsel und die neuen Eindrücke. Es ist nicht, das ich umgezogen bin und mich neu orientiere. Es ist nicht der Diabetes. Es ist eine teils schwierige private Situation, mit der ich umgehen lernen muss und zusätzlich zu allem der Druck, der von allen Seiten kommt und bewusst eingesetzt wird UND ich mir selbst auch mache. So saß ich die letzten Wochen auch am Wochenende zehn Stunden täglich am Schreibtisch, habe mein sämtliches sportliches Pensum heruntergeschraubt und ein sonstiges Privatleben fand auch nicht mehr statt.
…cause every little thing is gonna be alright 🙂
Anfang letzte Woche war bei mir ein Punkt erreicht, an dem es so nicht mehr weiter ging. Nach verschiedenen Telefonaten und einigen Putzsessions hatte ich ein Lösungsmodell bereit: Ich strenge mich weiterhin an, mein Bestes zu geben. Dabei darf ich mich aber auch nicht vergessen. Ich habe direkt begonnen, wieder Sport zu machen, habe Ilka besucht und war mehrfach am Strand. Siehe da: Trotzdem habe ich genauso produktiv gearbeitet wie davor, bin weniger ausgebrannt und schlafe besser.
Ich hoffe, diese Phase bleibt. Das bedeutet natürlich trotzdem, dass es anstrengend ist und mir einiges abverlangt, aber hey, das bereitet mir letztlich ja auch Freude. 🙂 Mein Lösungsansatz ist nicht überall auf Begeisterung gestoßen, da die Sorge groß war, ich könnte eventuell weniger Leistung zeigen. LEISTUNG LEISTUNG LEISTUNG DRUCK DRUCK DRUCK.
Da habe ich mich an einen Spruch erinnert, den ich vor Jahren auf einer Hauptversammlung des Verband der Sonderpädagogen zum Thema gehört habe:
„Nur, wer für eine Sache brennt, kann auch ausbrennen.“ (frei aus dem Gedächtnis nach Prof. Dr. Wember)
Nun bin ich Gottseidank weit, weit entfernt vom Burnout. Dennoch merke ich, dass ich auf meine Resilienzfaktoren achten muss, gerade, wenn einige von ihnen wegbrechen oder sich in ihrer Kontinuität verändern.
Vorsorge ist besser als Nachsorge, so achte ich nun also darauf, nicht auszubrennen. Dazu zählt für mich, auch abzuschalten. Das manche Personen darin eine Gefahr sehen, ich würde in Zukunft eventuell weniger Leistung bringen…das muss ich widerlegen.
Ich glaube, das ist mein wirrster Beitrag seit langem. Was ich sagen will: Druck erzeugt Gegendruck, unnötig. Sinnvoll: Putzsessions, um den Kopf frei zu kriegen. Ressourcen und Leidenschaft sinnvoll nutzen.
..und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen. (Astrid Lindgren)