#dedoc-Talk: closed loop und Fastenzeit

Einen wunderschönen guten Tag wünsch ich dir!

Draußen scheint die Sonne, eigentlich sollte ich lernen, stattdessen schreib ich diesen Beitrag. Einmal für dich, falls du den gestrigen dedoc-Talk zum Thema OpenAPS verpasst hast und einmal für mich, um meine Gedanken zu sortieren. Themen heute: Fastenzeit und Tweet-Chat zu OpenAPS.

Fastenzeit

Neben dem Tweetchat war gestern auch ein wichtiger Tag für mich: Der Beginn der Fastenzeit 🙂 Für mich jedes Jahr eine neue Herausforderung, eine bereicherende Zeit und ein großes „Ziel“, das ich erreichen will. Dieses Jahr ist mein Ziel: Jeden Tag einen (grünen?) Smoothie zu trinken. Denn neben der Lernerei kommt eine gute, nährstoffreiche Ernährung etwas zu kurz. Zu kurz? Moment mal. Passende Aktion der evangelischen Kirche, darauf hat mein katholischer Pfarrer gestern aufmerksam gemacht: 7 Wochen ohne sofort. Nicht immer dem eingebildeten Druck erliegen, alles sofort machen zu müssen, entscheiden zu müssen. 7 Wochen mit Zeit zum Innehalten und Durchatmen. Schöne Idee! Versuche ich neben den Smoothies auch für mich zu integrieren. Vielleicht auch etwas für dich? Hast du Pläne für die Fastenzeit, bist du Christ oder auch nicht, nimmst teil oder ist es dir egal?

Dedoc-Chat: OpenAPS

Ein sehr schneller und spannender Tweet-Chat. Ich kam mir vor, als würde ich eine Fremdsprache neu lernen. Aber nicht nur mir ging es so! OpenAPS steht für Open Artificial Pancreas System – also eine künstliche Bauchspeicheldrüse, die von Diabetikern selbst entwickelt wurde/wird. Die Betonung liegt auf selbst entwickelt, da es nicht von der Industrie gemacht wird. Den kreativen Köpfen dauert das Warten zu lange #wearenotwating und aus dieser Intiative entstand dann letztlich OpenAPS. Gestern waren einige OpenAPSler aus Deutschland zu Gast im Chat, wir konnten alle möglichen Fragen stellen.

Ein Loop (künstliche Bauchspeicheldrüse) beeinhaltet eine Pumpe, ein CGM und ein selbstgebautes Steuersystem, zusätzlich viel Zeit. Ein Steuerungssystem besteht aus einem Handy, einem Microcomputer wie Rasberry pi oder intel edison. Die Software ist loop, openaps oder androidAPS. Software und Bauanleitung sind online verfügbar, man braucht allerdings Zeit, um sich einzufuchsen und auch Englischkenntnisse. Insgesamt ein geringer Kostenaufwand für das Steuerungssystem. In Deutschland gibt es ca 20 Looper, weltweit ca 230. Momentan kann man mit „alten“ Pumpen von medtronic (in der Regel als 6 Jahre) und der DanaR Pumpe loopen (die neuen Pumpen sind gesichert), geplant ist auch die Combo.  Das ganze funktioniert aber nur, wenn die Diabeteseinstellung einigermaßen ok ist und ein Gefühl für den eigenen Körper vorhanden ist. Deshalb kann auch kein anderer das System bauen: es muss für den eigenen Körper angepasst werden (schade, da hatte ich schon Hoffnung reingesetzt!). Das System muss nicht nur einmal gebaut werden, es benötigt eine häufige Anpassung und Kontrolle, das gilt ja für uns Diabetiker grundsätzlich. Laut den Loopern ist es gut, technik-affin zu sein, allerdings ist das wichtigste: Zeit und Motivation, sich damit auseinanderzusetzen, dann würde es auch ohne große Technikkenntnisse funktionieren. Als cgm/fgm eignet sich der Abbott Libre, der medtronic enlite oder der dexcom. Zustäzlich wird gerade ein „bluereader“ entwickelt – das gehörte mit zu den Sachen, die ich überhaupt nicht verstanden habe. Da fielen viele Begriffe, die ich auch nach heutigem durchlesen nicht verstehe 😉 Ein Selbstbauprojekt bedeutet auch kein Industrieservice, kein zugelassenes Medizinprodukt, kein formaler Support, sagt @lifeexcellence. Das heißt, kein Unternehmen übernimmt die Haftung.

Fazit Closed Loop

Ein verwirrender Chat, der ganz viele Ansätze gezeigt hat. Grundsätzlich geht es immer um eine Pumpe, ein CGM/FGM und ein Steuerungsgerät plus Transmitter. Wer das System nutzen möchte, muss selbst ran und lesen, lesen, lesen, basteln, lesen, basteln… Ich werde mich etwas mehr mit dem Thema beschäftigen, denn vielleicht kommt auch irgendwann mal mein Dexcom. Die Combo nutze ich ja weiterhin. Für mich ist auf jeden Fall interessant, die Werte des Dexcoms G4 dann auf das Smartphone übertragen zu lassen. Die Anleitung versteh ich sogar halbwegs 😉 Ob ich mir das alles zutraue und/oder mir der Arbeitsaufwand nicht zu hoch ist, zeigt sich dann. Die Meinung der Looper zu der geplanten medtronic 670 lautet übrigens: ganz nett, aber nicht individuell genug. Gerade die Zielbereiche schienen sie nicht zu überzeugen.

Vielen vielen Dank liebe Looper für die Zeit und die vielen Erklärungen.

Hier eine kleine Linksammlung, die uns gegeben wurde:

Wie ihr #dedoc-Twitter grundsätzlich findet, wisst ihr ja, oder? Lesen kannst du auch ohne eigenen Account.

Ende.

Von Fastenzeit zu closed loop mag vielleicht erst unlogisch erscheinen. Die Fastenzeit gibt mir immer Kraft und löst Blockaden. Mit der Aktion „7 Wochen ohne sofort“ ist ein guter Anreiz gegeben, mir Zeit zu geben, mich mit closed loop zu beschäftigen, und damit ist der Bogen auch wieder geschlagen 😉

Ich wünsche dir eine tolle Fastenzeit (falls du damit was anfangen kannst), eventuell gibt’s auch mal das eine oder andere Rezept oder nen kurzen Impuls von mir. Sonst natürlich auch ne gute Zeit!

Viele Grüße, beate_putzt

Wiesoweshalbwarum? – Challenge Fastenzeit?!

Fasten? Im Jahre 2016? – Wenn du mich fragst: Gerade im Jahr 2016. Die letzten Jahre ist so viel von Entschleunigung, Achtsamkeit, Selbstwirksamkeit, Langsamkeit und Entspannung gesprochen worden. Stichworte, die auch die Fastenzeit begleiten können, aber nicht müssen. Unabhängig davon, ob man religiös ist oder nicht, kann Fasten gut für Körper und Geist sein – deshalb hat jede (Ersatz-)Religion meines Wissens nach auch eine Fastenzeit oder ähnliches zu bieten.

Wiesoweshalbwarum? Wer nicht fragt bleibt dumm!

Fasten kann je nach Kultur, Wertesystem und Tradition eine andere Bedeutung besitzen. Im Islam gibt es den Ramadan, im Christentum die Fastenzeit und in der nicht-religiösen „Welt“ der Ernährung gibt es auch viele Ansichten zum Thema fasten. Viele Nichtchristen nutzen ebenfalls die Fastenzeit, um wieder „zu sich zu kommen“.

Die Fastenzeit des Christentums beginnt in schon dreißig Tagen am Aschermittwoch. Sie geht vierzig Tage lang und ist eine Vorbereitung auf Ostern, die Auferstehung des Jesus Christus (Jesu Christus? Jesus Christi? Jesu Christi? Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!).  Auch im Jahre 2016 hat die Fastenzeit für mich und viele andere Christen nichts an ihrer Aktualität verloren.

Vor der Fastenzeit ist der Fasching, die Fassenacht/Fastnacht oder der Karneval, je nach Region variierend. Fassenacht/Fastnacht bedeutet die Nacht vor dem Fastenanfang, Karneval kommt von lateinisch carne, zu deutsch Fleisch, und lateinisch vale, zu deutsch Auf Wiedersehen. So gesehen ist die Fastenzeit fürs Erste scheinbar nur durch Verzicht gekennzeichnet. Doch sie kann so viel mehr sein. Deshalb beschäftige ich mich so langsam schon jetzt mit der Fastenzeit, obwohl es noch dreißig Tage hin sind.

Altarfenster im Speyrer Dom
Altarfenster im Speyrer Dom: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Der Jahresanfang ist oft geprägt von Aufbruch, viele starten mit guten Vorsätzen und setzen diese teilweise konkret in Challenges um. Auch ich bin bei zwei Challenges dabei: der #30D-Logging-Challenge von mysugr und der eat train love Challenge.

Warum brauche ich dann noch eine Fastenzeit?!

Neben all dem religiösen Blablabla 😉 ist die Fastenzeit für mich der Frühjahrsputz der Seele. Bevor der Frühling kommt, will ich meinen (Vor-)Weihnachts-Winter-Blues und seine Folgen loswerden. Ich überlege mir jedes Jahr aufs Neue, wie ich die Fastenzeit gestalten möchte. Meistens wird sie klassisch mit dem Verzicht auf Fleisch (das ich ohnehin nur sehr selten konsumiere) und Süßigkeiten begangen. Manchmal habe ich noch Zusatzziele, wie mehr Bewegung an der frischen Luft, mehr positive Gedanken, weniger negative Gedanken über Mitmenschen, etc. So bietet mir die Fastenzeit nicht nur Verzicht, sondern auch Gewinn. Jedes Jahr aufs Neue bemerke ich durch den Verzicht und die bewusste Gestaltung meines Alltags positive Begleiterscheinungen. Ein Grund, auch dieses Jahr wieder in irgendeiner Form aktiv zu werden.

Ich weiß noch nicht, wie ich dieses Jahr die Fastenzeit gestalten möchte. Meistens gibt es von der Kirche auch für junge Menschen coole Angebote. Leider muss man oft Augen und Ohren selbst offen halten, da man sie meines Eindrucks nach sonst nicht mitbekommt. Eine coole Sache für mich war die #Fastenzeit Aktion. Unter dem #fastenzeit konnte man Bilder hochladen, die für jeden individuell mit der Fastenzeit zusammenhängen. Ziemlich faszinierend, was da alles zusammenkam! Ich hoffe, ich finde auch dieses Jahr wieder tolle Aktionen – vielleicht hast du ja einen Tipp für mich?

30 Tage noch. beate_putzt… in der Fastenzeit!