In den letzten Wochen habe ich mein gewohntes Dexcom G5 System gegen den Dexcom G6 Sensor im Vergleich getragen. In diesem Blogpost möchte ich euch über meine Erfahrungen berichten. Der Vergleich ist aus meinen Erfahrungen entstanden und entspricht natürlich keiner klinischen Studie 😉 Hinzu kommt, dass ich den Sensor nicht nach den Anweisungen von Dexcom getragen habe: Ich habe ihn am Arm getragen und zum Auslesen der Werte x-drip statt clarity verwendet.
Disclaimer: Der Dexcom G6 wurde mir von der Firma Dexcom unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dieser Beitrag bildet lediglich meine ehrliche, eigene Meinung ab
Eine Kurzübersicht
Dexcom G5 | Dexcom G6 | |
Tragedauer | 7 Tage | 10 Tage |
Kalibrieren | 2x täglich | läuft ohne kalibrieren, kalibrieren ist optional |
Aufwärmphase | 120 min: wird durch einen sich füllenden grünen Kreis abgebildet, am Ende der Aufwärmphase MUSS 2x kalibriert werden | 120 min: wird durch Minuten der Wartedauer angezeigt, danach startet der Sensor automatisch |
Genauigkeit: Erster Tag nach dem Setzen | passend zum Blutzucker | Abweichungen zum G5 und zum Blutzucker |
Genauigkeit: Restliche Tage | passend zum Blutzucker | passend zum Blutzucker, häufige Übereinstimmung mit dem G5 |
Warnungen | zuverlässig | reagiert noch schneller als der G5, zusätzlich neu: „Hypo erwartet in xy Minuten“ -> Sehr praktisch! |
App | Ich nutze eine gepatche Dexcom-Version für clarity | Ich nutzte x-drip, da ich kein kompatibles Handy habe -> lief sehr gut! |
Sensor | kleinere Klebefläche im Vergleich zum G4/G5-Sensor, abgerundete Ecken | |
Setzhilfe | Im Vergleich zum G6 höherer Schmerz | Ansetzen, klicken, fertig. Das auch noch schmerzfrei. Wunderbar! |
Transmitter | grau, oval mit Ecken | grau, oval, ist mittlerweile flacher |
Ergänzungen zum Vergleich Dexcom G5 und Dexcom G6
Die Kalibrierung erfolgte immer über das Accu-Chek Aviva.
Beide Systeme sind offiziell für Therapieentscheidungen zugelassen (überprüft das unbedingt, das gilt nicht für jedes CGM und FGM!). Die neue Setzhilfe des Dexcom G6 liegt gut in der Hand, sie besteht aus wiederverwendbaren Plastik – leider ist sie ein Einwegprodukt. Daher gut, dass es wenigstens wiederverwendbares Plastik ist.
Ärgerliches….
Trotzdem wünsche ich mir da von allen Herstellern mehr Bemühungen für nachhaltige Alternativen. Weiterhin ärgerlich (für Dexcom G5 und Dexcom G6) ist die mangelnde Handyauswahl. Ja, man kann auch anders an die Sensordaten kommen als mit der offiziellen App – allerdings ist das dann „off-label“-use und manche Hinterwäldlerarztpraxen sollen ja dann die Behandlung verweigern. Außerdem muss ich auch ehrlich sagen: Eine professionell programmierte App sieht auch einfach ein bisschen schicker aus als ein open source Produkt. Die neue Clarity App soll ganz toll sein, dazu fehlen mir nun leider die Erfahrungen. Die Zeit, in der ich ein Zusatzlesegerät nutze, sind bei mir vorbei und ich denke, bei vielen von euch auch.
Fazit
Meiner Meinung nach sind beide Systeme für mich gut. Geärgert hat mich, dass der Dexcom G6 am ersten Tag jeweils blöde Werte angezeigt hat, die nicht passend waren. Ein Hinderungsgrund, weshalb ich noch nicht auf das Dexcom G6 wechseln möchte, ist, dass es noch keine gepatchte Dexcomapp gibt. Somit kann ich kein clarity nutzen. Mein Diabetesmanagement besteht zur Zeit aus einer ausgeklügelten Mischung zwischen Clarity und Nightscoutberichten. Vielleicht müsste ich mich auch nur weiter auf x-drip einlassen…wer weiß.
Welches System interessiert dich zur Zeit? Welche Auswahlkriterien stellst du auf, wenn du auf der Suche nach einem neuen System bist? Am meisten interessiert mich zur Zeit: Wie sehr DIY und open source darf dein Diabetesmanagement sein? Ich hätte beispielsweise vor einigen Jahren nie gedacht, dass ich nicht offizielle Angebote, sondern Bastellösungen nutze und damit hochzufrieden sein werde.
Liebe Grüße, Beate
P.S.: Den Dexcom G4 habe ich vor längerem mit dem G5 verglichen, den Bericht findest du hier.