Resilienz, Achtsamkeit und Motivation – kritische Auseinandersetzung und praktische Tipps

Heutzutage ist die mediale Aufmerksamkeit oft auf Themen wie Achtsamkeit, Motivation, work-life-balance und Resilienz gerichtet. Doch wovon ist hier überhaupt die Rede?

Resilienz ist „die Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke“*, also der Blick auf die Widerstandskraft und Ressourcen von Menschen, mit unvorhergesehenen (schlimmen) Ereignissen im Leben umzugehen. Besonders resiliente Menschen werden umgangssprachlich als Stehaufmännchen bezeichnet. Mit Resilienz sind keine Charaktereigenschaften gemeint, sondern die Fähigkeit, mit Herausforderungen sinnvoll umzugehen. So versucht ein besonders resilienter Mensch, sein Ziel solange zu erreichen, wie es sinnvoll ist. Stellt es sich als nicht mehr sinnvoll heraus, formuliert er die Zielsetzung um und versucht Wege für die Erreichung des neuen Ziels zu finden.

Menschen mit einer hohen Resilienz sind nicht einfach nur motivierter als andere Menschen, genauso wenig wie Menschen mit einer (noch) nicht so hohen Resilienz nicht motiviert wären. Wo ist der Unterschied? Resiliente Menschen verfügen über einige Schutzfaktoren wie ein sicheres Bindungsverhalten, eine durchschnittliche Intelligenz, eine positive Ausstrahlung auf das soziale Umfeld sowie Unterstützung durch die Gesellschaft. Des weiteren verfügen sie über ein funktionierendes Konzept der Handlungs- und Selbstkontrolle.

Die Handlungskontrolle besteht im Wesentlichen darin, durch Reflexion und Einbeziehen der Umwelt eine Handlung durchzuführen.

Die Selbstkontrolle besteht aus vier Aspekten: der normativ-empathische Aspekt (z.B. die Bereitschaft zur Übernahme sozialer Verantwortung & Verpflichtungen), Aspekt der emotionalen Kontrolle (z.B. Ausgeglichenheit gegenüber äußeren belastenden Bedingungen und Widerständen), Aspekt der Bewusstheit (z.B. Nachdenken über eigene Handlungen) und der Aspekt der Selbstwirksamkeit und Selbstautonomie (z.B. die aktive Einflussnahme auf die Gestaltung der Welt).

Doch wie können wir Selbstkontrolle ausüben, wie können wir unser Leben achtsam gestalten und auf uns achten? Immer in dem Bewusstsein, dass wir als Einzelperson einen Einfluss auf die Welt nehmen können?

Das Verhältnis aus Psychohygiene und Soziohygiene sollte ausgeglichen sein. Also ein gleichmäßiges Verhältnis aus dem Wunsch, für sich selbst Sorge zu tragen und den Kontakt zu anderen Menschen, zur Gemeinschaft, zu haben. Worthülsen wie work-life-balance und Motivation bringen uns nicht weiter. In meinem Studium habe ich mich mit der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth Cohen beschäftigt. Eine Didaktik, die für Personen mit Verhaltensstörungen entwickelt wurde.

Die Themenzentrierte Interaktion geht davon aaus, dass ES (Sache), GLOBE (Umwelt), WIR (Gruppe) und ICH (Individuum) in Interaktion stehen, uns gegenseitig beeinflussen. Das einzige, was ich als Individuum direkt beeinflussen und verändern kann, bin ich selbst. Aus dieser Überlegung heraus formulierte Ruth Cohen Lehrsätze und Regeln. So sei der Mensch „Teil des Universums […] Autonomie (Eigenständigkeit) wächst mit dem Bewußtsein der Interdependenz (Allverbundenheit)“. Jedem Menschen sollte mit Respekt begegnet werden.

Ihre drei Regeln:

  • Sei dein eigener Chairman! (Chairman = Fürsorger, Coach)
  • Störungen haben Vorrang! (Beachte die Hindernisse auf deinem Weg, die eigenen und die der anderen)
  • Verantworte dein Tun und dein Lassen – persönlich und gesellschaftlich!*2

Ruth Cohen bringt somit Achtsamkeit auf den Punkt: Verantwortung übernehmen für sich und sein Handeln – die oben beschriebene Selbstkontrolle.

Wer sich wissenschaftlich mit diesen Themen auseinandersetzt, kommt meiner Meinung nach weiter als mit Tipps aus Frauenzeitschriften. Natürlich sind Anregungen wie „Atme 5 Minuten bewuss ein und aus“ auch nicht schlecht, aber nicht nur das ist Achtsamkeit. Jeder Mensch muss seinen eigenen Weg gehen und herausfinden, wie sein Weg gehen soll.

Mit Hilfe der oben beschriebenen Selbstkontrolle, (z.B. über die Anregungen aus der Themenzentrierten Interaktion) und stabilen emotionalen Bindungen kann die Resilienzfähigkeit steigen. Auch im Alter lässt sich die Fähigkeit zur Resilienz noch lernen oder verbessern.

(Dieser Artikel hat natürlich keinen wissenschaftlichen Anspruch, ich habe ihn mit Hilfe meiner Lernunterlagen aus dem letzten Semester erstellt.)

 

*http://lexikon.stangl.eu/593/resilienz/ (letzter Zugriff 14.06.2016)
*2: Cohn 1994, zit. in: Reiser 2006,57

Wiesoweshalbwarum? – Challenge Fastenzeit?!

Fasten? Im Jahre 2016? – Wenn du mich fragst: Gerade im Jahr 2016. Die letzten Jahre ist so viel von Entschleunigung, Achtsamkeit, Selbstwirksamkeit, Langsamkeit und Entspannung gesprochen worden. Stichworte, die auch die Fastenzeit begleiten können, aber nicht müssen. Unabhängig davon, ob man religiös ist oder nicht, kann Fasten gut für Körper und Geist sein – deshalb hat jede (Ersatz-)Religion meines Wissens nach auch eine Fastenzeit oder ähnliches zu bieten.

Wiesoweshalbwarum? Wer nicht fragt bleibt dumm!

Fasten kann je nach Kultur, Wertesystem und Tradition eine andere Bedeutung besitzen. Im Islam gibt es den Ramadan, im Christentum die Fastenzeit und in der nicht-religiösen „Welt“ der Ernährung gibt es auch viele Ansichten zum Thema fasten. Viele Nichtchristen nutzen ebenfalls die Fastenzeit, um wieder „zu sich zu kommen“.

Die Fastenzeit des Christentums beginnt in schon dreißig Tagen am Aschermittwoch. Sie geht vierzig Tage lang und ist eine Vorbereitung auf Ostern, die Auferstehung des Jesus Christus (Jesu Christus? Jesus Christi? Jesu Christi? Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!).  Auch im Jahre 2016 hat die Fastenzeit für mich und viele andere Christen nichts an ihrer Aktualität verloren.

Vor der Fastenzeit ist der Fasching, die Fassenacht/Fastnacht oder der Karneval, je nach Region variierend. Fassenacht/Fastnacht bedeutet die Nacht vor dem Fastenanfang, Karneval kommt von lateinisch carne, zu deutsch Fleisch, und lateinisch vale, zu deutsch Auf Wiedersehen. So gesehen ist die Fastenzeit fürs Erste scheinbar nur durch Verzicht gekennzeichnet. Doch sie kann so viel mehr sein. Deshalb beschäftige ich mich so langsam schon jetzt mit der Fastenzeit, obwohl es noch dreißig Tage hin sind.

Altarfenster im Speyrer Dom
Altarfenster im Speyrer Dom: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Der Jahresanfang ist oft geprägt von Aufbruch, viele starten mit guten Vorsätzen und setzen diese teilweise konkret in Challenges um. Auch ich bin bei zwei Challenges dabei: der #30D-Logging-Challenge von mysugr und der eat train love Challenge.

Warum brauche ich dann noch eine Fastenzeit?!

Neben all dem religiösen Blablabla 😉 ist die Fastenzeit für mich der Frühjahrsputz der Seele. Bevor der Frühling kommt, will ich meinen (Vor-)Weihnachts-Winter-Blues und seine Folgen loswerden. Ich überlege mir jedes Jahr aufs Neue, wie ich die Fastenzeit gestalten möchte. Meistens wird sie klassisch mit dem Verzicht auf Fleisch (das ich ohnehin nur sehr selten konsumiere) und Süßigkeiten begangen. Manchmal habe ich noch Zusatzziele, wie mehr Bewegung an der frischen Luft, mehr positive Gedanken, weniger negative Gedanken über Mitmenschen, etc. So bietet mir die Fastenzeit nicht nur Verzicht, sondern auch Gewinn. Jedes Jahr aufs Neue bemerke ich durch den Verzicht und die bewusste Gestaltung meines Alltags positive Begleiterscheinungen. Ein Grund, auch dieses Jahr wieder in irgendeiner Form aktiv zu werden.

Ich weiß noch nicht, wie ich dieses Jahr die Fastenzeit gestalten möchte. Meistens gibt es von der Kirche auch für junge Menschen coole Angebote. Leider muss man oft Augen und Ohren selbst offen halten, da man sie meines Eindrucks nach sonst nicht mitbekommt. Eine coole Sache für mich war die #Fastenzeit Aktion. Unter dem #fastenzeit konnte man Bilder hochladen, die für jeden individuell mit der Fastenzeit zusammenhängen. Ziemlich faszinierend, was da alles zusammenkam! Ich hoffe, ich finde auch dieses Jahr wieder tolle Aktionen – vielleicht hast du ja einen Tipp für mich?

30 Tage noch. beate_putzt… in der Fastenzeit!

(Vor-)Weihnachtsblues?!

Es ist Dezember und wie jedes Jahr: Die Termine häufen sich, die Sonne wird weniger, die Erkältung geht nicht weg und zack! hat er mich wieder: der (Vor-)Weihnachtsblues. Dieses Jahr hat es mich besonders schlimm erwischt und nach zwei Tagen extrem schlechter Laune ist jetzt Schluss. Nicht nur die Laune, auch die Blutzuckerwerte haben extremst gelitten. Körper und Geist gehören schließlich zusammen, also auch kein Wunder, dass die Erkältung nicht weggeht.

Hier kommen meine Strategien, die vielleicht auch dir helfen, den (Vor-)Weihnachtsblues zu minimieren oder ganz wegzubekommen.

1.) Ich gehe ab jetzt wieder jeden Tag an die frische Luft – Sauerstoff, Bewegung und Tageslicht begünstigen gute Laune und die Vitamin-D-Aufnahme. Zudem ist frische Luft und Bewegung auch mit Erkältung möglich, kurbelt die Durchblutung an und hilft den Atemwegen.

Die Schönheit der Natur beim Spaziergang genießen...
Die Schönheit der Natur beim Spaziergang genießen…

2.) Ich versuche, wie sonst das Jahr über auch, wieder mehr frisches Gemüse zu essen. Irgendwie fällt mir das im Winter schwerer und die Versuchung der Schokolade ist groß. Ich bin der Überzeugung, dass meine Ernährung ein großer Teil meiner Lebenseinstellung beeinflusst – und viel Industriezucker macht mich auf Dauer träge. Deshalb wieder back to the roots – Smoothies, Wintergemüse are calling. Und Schoki darf’s ja auch mal sein – wozu sonst ist ein Adventskalender da?

3.) Zeit für mich finden und nutzen. Nicht nur vorm TV hängen und einfach abschalten, sondern wirklich quality time für mich schaffen. Heißt: Meditation, Yoga, Sport, lesen, etc. Was mir in dem Moment eben gut tut!

4.) Aufräumen! Nicht im Chaos versinken! Gilt für Kopf und Räumlichkeiten!

5.) Achtsamkeit & Dankbarkeit. Jeden Tag bin ich dankbar für das, was ich habe! Ein Dach über’m Kopf, warmes Essen und Wasser, meine Leistungsfähigkeit, …. .

6.) Rücksicht und Toleranz mir selbst gegenüber. Ja, es ist Winter. Ja, ich bin erkältet. Ja, meine Blutzuckerwerte sind beschissen. – Nein, ich bin kein schlechterer Mensch. Sondern ich versuche die Tatsache anzunehmen, dass ich jetzt mehr Schlaf, Zeit für mich und Ruhe brauche.

7.) Regelmäßig mit Freunden treffen, zum Glühwein trinken und quatschen 🙂 Wärmt die Seele und steigert meine Laune beträchtlich!

8.) Lieblingsmusik anmachen, mitsingen und tanzen 🙂

You never feel happy until you try!

 

An sich natürlich Tipps, die jeder von uns kennen dürfte. Trotzdem habe ich sie mal wieder vergessen  und mir deshalb jetzt wieder bewusst gemacht. Vielleicht helfen sie euch ja auch. Über eure Strategien, Helferlein gegen schlechte Laune und was euch noch so einfällt – freu ich mich auch sehr!  🙂

Herzliche Grüße,

beate_putzt (ihren Weihnachtsblues weg)

 

Reisen mit Diabetes im Rucksack

Die Vorbereitungen für meine Reise auf dem Jakobsweg sind fast abgeschlossen. Eine besondere Herausforderung ist die Planung für meinen Diabetes: Insgesamt darf nicht mehr als 10kg in den Flieger und auch auf dem Weg sollten es nicht viel mehr Kilogramm auf dem Rücken sein.

Kleidungstechnisch beschränkt sich der Pilger auf ein Outfit am Körper und eines im Rucksack. Ich als pilgernde Diabetikerin muss mir dagegen mehr Gedanken machen und so habe ich in den letzten Wochen einiges gerechnet und ausprobiert: Wie viel ist zu viel an Equipment, wie viel ist zu wenig? Ist ein Katheter mit integrierter Setzhilfe eventuell besser? Werde ich jeden Tag mit Unterzuckerungen zu tun haben beziehungsweise wie viel Insulin kann ich von Beginn an reduzieren?

Ganz genaue Antworten kann ich noch nicht einmal für meinen eigenen Körper geben. Meine Hochrechnungen möchte ich gerne zum Erfahrungsaustausch mit euch teilen.

Wenn ein Diabetiker auf Reisen geht...
Wenn ein Diabetiker auf Reisen geht…

Mein Equipment ist etwas mehr als zuhause, da ich gerne mehr mitnehme, als ich benötige. Ich rechne mit bis zu 10x messen pro Tag, nehme also 300 Teststreifen und 52 Lanzetten mit (ich habe zwei Stechhilfen, die ich zwei Mal täglich wechsle).

Normalerweise wechsle ich alle 3 Tage den Katheter, habe jetzt für etwas mehr als alle 2 Tage Katheterwechsel eingepackt – die Hälfte davon ohne Schlauch. Ich nehme auch Desinfektionsmittel mit – Katheter halten bei mir besser, wenn ich vor dem Setzen die Haut entfette (sprühen – wischen – nochmal sprühen und trocknen lassen). Den Katheter werde ich mit Kinesiotape fixieren.

Wichtig natürlich auch Ersatzmessgerät und Pumpe und das Formular für den Flughafen vom Arzt (bisher noch nie benötigt, aber man weiß ja nie….). An Insulin nehme ich zwei Ampullen mit – normalerweise reicht mir eine 315ml Ampulle für 5 Tage. Falls ein Fläschchen oder das Insulin kaputt geht, habe ich somit genug Ersatz. Gekühlt wird nur das noch nicht genutzte Insulin in den Frio-Taschen. Da meine Insulinpumpe direkt am Körper ist, ist eine Kühlung nicht zwingend notwendig.

Meine Hypohelfer werden Trockenobst, Traubenzucker und ein paar Zucker-Gele (werde von Dextro Energy sowie Cola-Geschmack-High-Energy von Decathlon testen). Saft ist zunächst zu schwer und darf auch nicht mit in den Flieger.

Die Ersatzbatterien für Pumpe und Messgerät sowie die Batteriefachdeckel und Ampulle einschließlich Ampullendeckel (doppelter Bedarf) eingepackt und fertig!

Insgesamt kann ich so etwas mehr als einen Jutebeutel vollstopfen! Aber was muss, das muss – schließlich muss ich für alles gerüstet sein. Das Messgerät und ein paar Traubenzucker werde ich entweder ganz oben in den Rucksackdeckel packen oder vorne in eine Bauchtasche. Das restliche Equipment packe ich in einen Wäschenetz und wenn ich etwas brauche, kann ich es ganz flott komplett ohne viel kramen aus dem Rucksack holen. Genauso werde ich es auch mit meinem zweiten Outfit machen.

Bald geht’s los. 🙂 Wie es blutzuckertechnisch lief, werde ich sicherlich berichten. Viele liebe Grüße von beate_putzt

Gedankenspiel & Reiseplanung

Seit einem halben Jahr spiele ich mit dem Gedanken, den Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu pilgern. So langsam wird es wirklich konkret, denn ich habe mich vorgestern dazu entschlossen, im September loszulaufen. Irgendwo in Spanien soll es losgehen.

Gestern habe ich das begeistert einer Freundin erzählt, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe und sie so begeistert, dass sie sehr wahrscheinlich mitlaufen wird.

Pilgern? Warum pilgern? Warum stundenlang durch die Gegend laufen?

Obwohl ich katholisch bzw. christlich-gläubig bin, hätte ich diese Frage vor ein paar Jahren noch jedem gestellt. Was soll mir das bringen, zu irgendwelchen Marienfiguren zu laufen?

Marienfiguren interessieren mich immer noch nicht sonderlich.

  • Ich freue mich auf neue Menschen, die man im gehen kennen lernt
  • Die Gedanken, die ich sonst im Alltagsstress verdränge und dann vielleicht Zeit finden, beachtet zu werden
  • Ich freue mich auf neue körperliche Herausforderungen, da ich momentan ohne konkret zu sein, an die 450km geplant habe
  • Ich freue mich auf den Abstand vom Alltag und meine Rolle im Alltag, Zeit für mich und sonst niemand. Ich freue mich auf die Reiseumgebung, da ich kein All-inklusive-Urlauber bin und mir dort erhoffe, möglichst viel von der Umgebung mitzubekommen
  • Ich freue mich auch auf die Mehr-Zeit mit Gott, Mehr-Zeit zum beten, danken und beschweren
  • Ich freue mich auf alles, von dem ich noch gar nicht weiß, was mich erwartet

Warum Spanien? Ginge doch auch z.B. in Deutschland?

Das ist völlig richtig. Im September ist in Spanien aber die perfekte Reisezeit zum pilgern, es sei wohl nicht mehr so überlaufen, trotzdem könne man Leute kennenlernen. Außerdem: andere Länder, andere Sitten. Bessere Pilgerinfrastruktur zum Beispiel. Und außerdem auch: das Endziel eines der vielen Jakobswege ist nunmal Santiago de Compostela. Von dort aus soll es weitergehen zum Kap Finisterra, um dort noch ein paar Tage am Strand zu verbringen.

Vorbereitungen

Seit einem halben Jahr lese ich immer wieder auf Pilgerseiten und unterhalte mich mit gläubigen und nicht-gläubigen Menschen, die den Jakobsweg gegangen sind. Mittlerweile habe ich mich entschieden, nicht in Wanderschuhen zu laufen. Die Entscheidung, ob es Trail- oder Runningschuhe werden, muss ich noch treffen. Grundsätzlich benötige ich noch einen Rucksack. Mein ganzes Gepäck sollte auch mit Zuckerzeug immer noch leicht und kompakt sein. Da muss ich in den nächsten Tagen noch Vorbereitungen treffen genauso wie die genaue An- und Abreise zu planen. Ich habe noch nicht so die genaue Ahnung, an was ich alles denken muss. Auch, inwieweit ich mein Blutzuckerequipment möglichst leicht gestalten kann (für Tipps wäre ich dankbar! Wollte z.B. mal den Mio-Katheter mit integrierter Setzhilfe testen?).

 

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Kultur und Reisen.
Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist’s! Reise, reise! – Wilhelm Busch (1832 – 1908)

 

Liebe Grüße von der reisefiebernden beate_putzt

Aufreger der Woche: Die Kunst des Sich-Aufregens

Nett kann ich auch – bringt aber nix!

Dieser Satz steht auf einer neugekauften Karten und ziert seit ein paar Tagen meine Zimmertür. Heute ist wieder einer dieser Tage, an denen das SEHR zutrifft, weil es einfach Menschen gibt, die mich scheinbar auf die Palme bringen „wollen“.

Zum fünften, sechsten Mal erkläre ich einfache, alltägliche Dinge – die dann vergessen werden und nicht richtig erledigt werden. Jetzt bin ich (leider? ;)) nicht der Nabel der Welt – ABER wenn das verdammt nochmal meinen Alltag betrifft und/oder mein Eigentum (z.B. Küchenutensilien!) könnte ich in der Tat etwas ausrasten.

Die Kunst ist jetzt:  ruhig bleiben, durchatmen, zum x-ten Mal erläutern warum das so und nicht anders gemacht werden sollte, Musik hören und versuchen, runterzukommen. Außerdem einmal schreien: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

Ich glaube, jeder kennt wirklich diese Menschen oder zumindest Tage, an denen es einem so vorkommt, dass jedeR es darauf anlegt, zu nerven. Im Notfall halte ich mich dann wirklich an meine Karte „Nett kann ich auch – bringt aber nix!“

 

Alternativ habe ich auch eine Methode, wie man sich garantiert noch mehr aufregt und die zu nichts führt:

1.) sich aufregen

2.) sich über jedes schon erwähnte Detail noch mehr aufregen

3.) sich über einzelne Begriffe/Wörter der bisher erwähnten Details so lange aufregen, bis man so aussieht wie Gernot Hassknecht von derzdf heuteshow (manchmal glaube ich, dass ich irgendwie doch mit ihm verwandt sein muss…)

Heute habe ich erstmal Methode2 angewandt, mich dann aber doch für die in diesem Fall bessere Methode entschieden:

https://www.youtube.com/watch?v=HrF1zLhtmJc

Dennoch ist mein Blutzucker nicht angestiegen (Stress/Aufregung lässt meinen Blutzucker schnell in die Höhe schießen), also entspannen und durchatmen.

Einen schönen Sonntag wünscht euch beate_putzt

 

P.S.: Lass mich, ich muss dich da jetzt mal kurz reinsteigern!!!

Immer wieder Sonntags

Nach zwei Wochen Uni war ein Sonntagsausflug sehr nötig. Gerade blutzuckertechnisch ging es die letzten Tage nur auf- und ab, eine Achterbahn ist nichts dagegen.

Also Sachen gepackt (den Diabetiker erkennt man übrigens IMMER an der größten Tasche vor lauter Zusatzequipment!) und los ging’s zur Rietburg. Dort gibt es eine Sesselbahn, die wir natürlich genutzt haben. Trotz Höhenangst – immer weiter hoch. Die sogenannte „Sicherung“ besteht übrigens aus einem Klappbügel, den man während der Fahrt auch selbstständig wieder öffnen könnte. Immerhin sind wir sicher hoch- und wieder runtergefahren.

Oben sind wir ein bisschen herumspaziert, die meiste Zeit aber faul die grandiose Aussicht genossen.

 

 

grün, grün, grün ist alles, was ich sehe...
grün, grün, grün ist alles, was ich sehe…

Die Aussicht alleine von der Sesselbahn war schon ziemlich cool…

Schaukeln verboten!
Schaukeln verboten!

Von der Rietburg aus jedoch unschlagbar…

Zum Wohl. Die Pfalz.
Zum Wohl. Die Pfalz.

Auch wieder schön: der Frühling ist da. Jedes Jahr wieder grandios, wenn alle Pflanzen anfangen zu blühen. 🙂 Noch schöner: dazu leckeres Eis essen. Heute hab ich eine Eisdiele gefunden, die u.a. Orange-Basilikum-Eis verkauft. Etwas abgespaced, trotzdem ’ne coole Kombi. Und was gibt es besseres, als Eis mit Freunden in der Frühlingssonne zu genießen und dabei noch die Natur beobachten zu können?!

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Entspannung hilft auch dem Blutzucker
Entspannung hilft auch dem Blutzucker

Faszinierend war auch der Verlauf meines Blutzuckers….vor lauter Angst vor Hypos (besonders nach der Weinschorle gestern Abend) bin ich lieber etwas höher durch die Gegend spaziert. Hat doch gut funktioniert, vor allem im Vergleich mit den letzten Tagen. Stress/Anspannung hat bei mir einfach die größten Auswirkungen auf den Blutzucker. Wahrscheinlich werd ich demnächst doch mal einen Basalratentest durchführen müssen, da ich doch recht viele Zusatz-BE’s über den Tag verteilt hatte.

Basalratentest: ein fieser, fieser Test, der für mich schlimmer ist als eine Mathearbeit…man braucht zunächst einmal einen guten Ausgangswert mit vorherig möglichst stabilen Blutzuckerverlauf. Dann muss einmal pro Stunde gemessen werden (ca. 5 Stunden lange) und das alles, ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Und genau DAS ist der Knackpunkt. Aber was muss, das muss und so werd ich mich die nächsten Tage immer mal wieder quälen, um mein Tages- und Nachtprofil zu überprüfen…

Jede Woche braucht ihre Aufgaben. Das wird dann wohl meine sein 😉