Eigen- und Fremdwahrnehmung bei (schweren) Unterzuckerungen

Eine Sache, auf die ich gerne verzichten würde, sind Unterzuckerungen. Sie sind fies, kommen oft schnell, aus heiterem Himmel und lassen mich teilweise handlungsunfähig werden.  Dieser Beitrag befasst sich hauptsächlich mit meinen Erlebnissen bei schweren Unterzuckerungen, die ich sehr selten habe. Eine Unterzuckerung ist, wenn der Körper zu viel Insulin im Verhältnis zu zu wenig Zucker hat. Auslösende Faktoren können z.B. eine falsch berechnete Nahrung, Sport, unvorhergesehene Bewegung, eine zu hohe Insulindosis, einiges weitere oder verschiedene Faktoren zusammen sein.

Anzeichen einer Unterzuckerung

Nicht jeder Überschuss an Insulin führt zu schweren Unterzuckerungen – zum Glück!   Die Außenwahrnehmung kann sich dabei beträchtlich von meiner eigenen Wahrnehmung während und nach einer (schweren) Unterzuckerung unterscheiden. Anzeichen für eine Unterzuckerungen sind bei mir Unkonzentriertheit, extreme Stimmungsschwankungen, Störungen beim Laufen und Sprechen, verlangsamte Bewegungs- und Sprachabläufe, lallen, zitternde Hände, Blässe, Müdigkeit, Heißhunger und im schlimmsten Fall: Krämpfe, die denen eines Epileptikers ähneln. Es können ein oder mehrere Anzeichen auftreten.

Das Problem bei leichten wie auch bei schweren Unterzuckerungen ist, dass es für jemanden, der mich nicht so gut kennt, sehr schwer ist, diese zu erkennen. Insgesamt kann ich diese Personen an einer Hand abzählen und alle außer einer gehören zu meiner Familie. Viele fragen sich, warum ich mich so komisch verhalte; kombinieren das aber in diesem Zusammenhang nicht mit Unterzuckerungen. Das soll jetzt nicht so klingen, als hätte ich ständig Unterzuckerungen! Trotzdem kann es mal passieren, dass ich in eine leichte Hypo komme, aus der ich mir schnell und einfach selbst helfen kann, die aber mein Gegenüber zwecks meines Verhaltens etwas irritieren kann.

Ich arbeite mit Menschen, von denen einige Epilepsie haben. Teilweise seit Jahren anfallfrei. Aber: Ich weiß, was die Anzeichen für einen Anfall sind, wo die Notfallmedikation ist, wie sie zu geben ist – einfach was zu tun wäre. So sehe ich das mit dem Diabetes: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Im Falle einer Unterzuckerung: gebt dem Affen Zucker! D.h. entweder ich versorge mich selbst oder bin im Extremfall auf Fremdhilfe angewiesen. Wie gesagt, äußerst selten, kann aber passieren.

Die Notfall-Glukagon-Spritze

Ich habe meiner WG neulich die Notfall-Glukagon-Spritze erklärt: Wann könnt ihr sie geben und wie ist sie zu geben. Die Glukagon-Spritze regt die Leber zur körpereigenen Glucose-Ausschüttung an, vereinfacht ausgedrückt. Zum Glück habe ich mich hinterher mit meiner Mama unterhalten, denn mir waren einige Faktoren über mich und schwere Unterzuckerungen nicht bewusst. In meinem Leben habe ich die  Notfallspritze zweimal gebraucht – damals war ich in der Pubertät und der ganze Körper im Umbruch. Zu dieser Zeit habe ich auch meines Empfindens nach häufiger gekrampft. In meiner Wahrnehmung war ich zur Gabe der Notfallspritze auch ohnmächtig. Richtig ist: Ich habe so stark gekrampft, geschrien und geschlagen und war zum trinken nicht mehr in der Lage. Deshalb habe ich die Spritze bekommen. Für mich waren diese Krämpfe so einprägend, dass ich dachte, ich hätte einige davon gehabt. Dem ist nicht so, die könne man wohl an einer Hand abzählen.

Bitte gut sichtbar im Kühlschrank lagern!
Bitte gut sichtbar im Kühlschrank lagern!

Wie fühlt sich eine (schwere) Unterzuckerung an?

Oft können sich andere Personen nicht vorstellen, was es heißt, eine schwere Unterzuckerung zu erleben. Von außen ist die Person irgendwie ANDERS. Eventuell verbunden mit Zuckungen oder Krämpfen, eventuell mit Verhaltensänderungen. Bei leichten Unterzuckerungen fühle ich mich zu blöd für diese Welt. Bei schweren Unterzuckerungen ist das etwas komplizierter: Für mich ist alles wirr und verschwommen, ich kann keine klaren Gedanken fassen. Manchmal gelingt mir das sogar, aber mein Körper gehorcht meinen Befehlen nicht mehr. Ich bin extrem lichtempfindlich, habe Schweißausbrüche, bin emotional angreifbar,  und hinterher oft von Kopfschmerzen bis hin zu Migräne geplagt.  Als Kind habe ich oft flackernde Lichter gesehen, die stärker waren, wenn das Licht an war. D.h. wenn ich krampfe: Licht dämpfen und nicht festhalten. Die Krämpfe gehen weg, wenn wieder genug Zucker im Blut ist. Hinterher weiß ich oft gar nichts mehr und muss fragen, was ich gemacht habe.

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Keine Angst, diese schweren Unterzuckerungen sind äußerst selten (und passieren mir leider in 99% der Fälle nachts). Trotzdem können sie auftreten und es ist wichtig, dass mein näheres Umfeld weiß, wie es im Notfall zu reagieren hat. Oft geht’s auch einfach schneller, wenn mir jemand bei einer leichten Unterzuckerung hilft, die schei* Verpackung der Traubenzucker oder Saftpäckchen aufzumachen. Mit zittrigen Händen kann das etwas komplizierter sein – ich als gut konditionierte Diabetikern kann das aber ganz gut. 😛

IMG_7461Deshalb plädiere ich an alle Diabetiker: klärt euer Umfeld auf – wie verhaltet ihr euch? Was ist in Notfallsituationen zu tun? Sonst entsteht schnell Überforderung und Unsicherheit. Es ist äußerst selten, dass ich auf Fremdhilfe angewiesen bin – trotzdem ist es meiner Meinung nach besser, für den Notfall aufzuklären und auch ein Bewusstsein für Verhaltensänderungen bei leichten Unterzuckerungen zu schaffen. Gerade in Filmen wird bei Unterzuckerungen oft nach Insulin gerufen und auch ich wurde schon x-Mal gefragt: „Ah, da musst du dann spritzen?“ Genau dieses Halbwissen gilt es zu bekämpfen.

Zusammengefasst „Verhalten bei Unterzuckerungen“: Falls Unterzuckerungen auftreten, bekämpfe ich diese mit fettfreien, zuckerhaltigen Lebensmitteln wie Cola, Saft, Banane, etc. und bei körperlicher Aktivität lege ich eine Pause ein. Im Notfall weiß ich, dass mein näheres soziales Umfeld weiß, was zu tun ist. Die „Diabetes-Schulung“ frische ich bei meinen Freunden regelmäßig auf. Und so können alle Beteiligten beruhigt miteinander leben. 😉

Viele Grüße – beate_putzt mit Saftpäckchen

 

 

Wiesoweshalbwarum? – Challenge Fastenzeit?!

Fasten? Im Jahre 2016? – Wenn du mich fragst: Gerade im Jahr 2016. Die letzten Jahre ist so viel von Entschleunigung, Achtsamkeit, Selbstwirksamkeit, Langsamkeit und Entspannung gesprochen worden. Stichworte, die auch die Fastenzeit begleiten können, aber nicht müssen. Unabhängig davon, ob man religiös ist oder nicht, kann Fasten gut für Körper und Geist sein – deshalb hat jede (Ersatz-)Religion meines Wissens nach auch eine Fastenzeit oder ähnliches zu bieten.

Wiesoweshalbwarum? Wer nicht fragt bleibt dumm!

Fasten kann je nach Kultur, Wertesystem und Tradition eine andere Bedeutung besitzen. Im Islam gibt es den Ramadan, im Christentum die Fastenzeit und in der nicht-religiösen „Welt“ der Ernährung gibt es auch viele Ansichten zum Thema fasten. Viele Nichtchristen nutzen ebenfalls die Fastenzeit, um wieder „zu sich zu kommen“.

Die Fastenzeit des Christentums beginnt in schon dreißig Tagen am Aschermittwoch. Sie geht vierzig Tage lang und ist eine Vorbereitung auf Ostern, die Auferstehung des Jesus Christus (Jesu Christus? Jesus Christi? Jesu Christi? Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!).  Auch im Jahre 2016 hat die Fastenzeit für mich und viele andere Christen nichts an ihrer Aktualität verloren.

Vor der Fastenzeit ist der Fasching, die Fassenacht/Fastnacht oder der Karneval, je nach Region variierend. Fassenacht/Fastnacht bedeutet die Nacht vor dem Fastenanfang, Karneval kommt von lateinisch carne, zu deutsch Fleisch, und lateinisch vale, zu deutsch Auf Wiedersehen. So gesehen ist die Fastenzeit fürs Erste scheinbar nur durch Verzicht gekennzeichnet. Doch sie kann so viel mehr sein. Deshalb beschäftige ich mich so langsam schon jetzt mit der Fastenzeit, obwohl es noch dreißig Tage hin sind.

Altarfenster im Speyrer Dom
Altarfenster im Speyrer Dom: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Der Jahresanfang ist oft geprägt von Aufbruch, viele starten mit guten Vorsätzen und setzen diese teilweise konkret in Challenges um. Auch ich bin bei zwei Challenges dabei: der #30D-Logging-Challenge von mysugr und der eat train love Challenge.

Warum brauche ich dann noch eine Fastenzeit?!

Neben all dem religiösen Blablabla 😉 ist die Fastenzeit für mich der Frühjahrsputz der Seele. Bevor der Frühling kommt, will ich meinen (Vor-)Weihnachts-Winter-Blues und seine Folgen loswerden. Ich überlege mir jedes Jahr aufs Neue, wie ich die Fastenzeit gestalten möchte. Meistens wird sie klassisch mit dem Verzicht auf Fleisch (das ich ohnehin nur sehr selten konsumiere) und Süßigkeiten begangen. Manchmal habe ich noch Zusatzziele, wie mehr Bewegung an der frischen Luft, mehr positive Gedanken, weniger negative Gedanken über Mitmenschen, etc. So bietet mir die Fastenzeit nicht nur Verzicht, sondern auch Gewinn. Jedes Jahr aufs Neue bemerke ich durch den Verzicht und die bewusste Gestaltung meines Alltags positive Begleiterscheinungen. Ein Grund, auch dieses Jahr wieder in irgendeiner Form aktiv zu werden.

Ich weiß noch nicht, wie ich dieses Jahr die Fastenzeit gestalten möchte. Meistens gibt es von der Kirche auch für junge Menschen coole Angebote. Leider muss man oft Augen und Ohren selbst offen halten, da man sie meines Eindrucks nach sonst nicht mitbekommt. Eine coole Sache für mich war die #Fastenzeit Aktion. Unter dem #fastenzeit konnte man Bilder hochladen, die für jeden individuell mit der Fastenzeit zusammenhängen. Ziemlich faszinierend, was da alles zusammenkam! Ich hoffe, ich finde auch dieses Jahr wieder tolle Aktionen – vielleicht hast du ja einen Tipp für mich?

30 Tage noch. beate_putzt… in der Fastenzeit!

Gute Vorsätze, abnehmen, WOHLFÜHLEN – geht das mit Diabetes?

Ein neues Jahr steht vor der Tür und mit ihm viele Vorsätze. Oft geht es um Ernährung, Sport und Abnehmen: Detlef D! Soost will uns sexy machen, alle sprechen von Detox oder Entschlackung, die Fitnessstudios sind mehr als voll…Im Bekanntenkreis höre oder lese ich immer wieder „Ich will abnehmen, aber ich weiß nicht wie.“ In Diabetes-Foren steht dann oft noch der Satz: „Wie kann ich trotz Diabetes abnehmen?“ oder auch „Insulin macht dick.“

Grundsätzlich lässt sich eine Sache festhalten: wer abnehmen will, muss mehr Kalorien verbrennen, als er zu sich nimmt. Ob dies über low carb, low fat, Friss-die-Hälfte oder sonstwas passiert, ist erstmal egal. Langfristig muss jeder für sich entscheiden, welche Ernährungsweise für einen selbst am Besten ist unter Berücksichtigung der ethischen, biologischen,… Aspekte.

Vor drei Jahren sah mein Leben völlig anders aus

Vor drei Jahren war ich an einem Punkt, an dem ich mir gesagt habe: so geht’s nicht weiter. Ich war unzufrieden mit meinem Lebensstil und meinem immer höheren Gewicht. Wirklich erkannt und etwas geändert habe ich diese Tatsachen aber erst, als ich ein Bild von mir gesehen habe, das meiner Wahrnehmung von mir gar nicht entsprach und wie ich auch nicht aussehen wollte. Von meinen Eltern bin ich eigentlich (!) zu einem gesunden, aktiven Lebensstil erzogen wurden – den ich gerade zu Beginn des Studiums vernachlässigte.

Auf Frust folgte Motivation und ich begann, meinen Lebensstil schrittweise umzuwandeln.

Zunächst fing ich wieder an zu walken und meldete mich kurze Zeit später wieder in einem Fitnessstudio an, in dem ich regelmäßig trainierte. Die Ernährung habe ich erstmal wieder auf das vom Elternhaus anerzogene zurückgestellt und die ersten Kilos purzelten. Mein Diabetes war sehr schlecht einstellbar und nachdem ich mich lange geweigert hatte, wies ich mich schließlich selbst ins Krankenhaus Bad Mergentheim ein. Dort wurde ich mich nochmal auf verschiedene hingewiesen und durch den Kontakt mit anderen Diabetikern erfuhr ich erstmals vom Diabetes-Leben #dedoc im Internet – nach so langer Zeit Diabetes hatte ich mich damit noch nie auseinandergesetzt oder nur daran gedacht. Die Motivation hatte ich damals mehr als zuvor nötig, aus heutiger Perspektive würde ich mich selbst für die damalige Phase als Diabetes-Depressions-gefährdet einstufen.

In der Klinik wurde festgestellt, dass ich viel zu viel Insulin pro Tag benutzte. So hatte ich nachmittags Hypos, die ich aber nicht bemerkt habe, dadurch immerzu hungrig war und deshalb ständig aß. Bei der Entlassung war mein Insulinbedarf um 15 IE pro Tag weniger….und wie bekannt ist, kann zu viel Insulin durchaus als Masthormon bezeichnet werden.

Portionsgrößen? Was ist das?

Ich esse schon immer und auch noch immer gerne und mehr als andere. Doch damals war ich selbst für meine Verhältnisse über’m Limit unterwegs. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wieviel ich eigentlich esse, habe ich anfangs mithilfe der fbbd.info App Kalorien und Nährwerte gezählt. Insgesamt esse ich viele (mehrkettige) Kohlenhydrate – jaaa, auch abends 😉 , Gemüse und Obst. Es gibt Studien, die zeigen, dass man mit low carb zwar anfangs mehr abnimmt, der Gewichtsverlust nach einem Jahr mit low carb oder low fat etwa gleich ist. Das einzige, was bei mir mit low carb dauerhaft abnimmt, ist meine gute Laune!

Meiner Erfahrung nach sehr wichtig ist absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber: was habe ich gegessen, was habe ich (nicht) gespritzt, wann habe ich mich das letzte Mal bewegt?

Langfristige Erfolge

Kurzfristig eine Diät durchziehen kann jeder. Effekt: gleich null. Ich habe mich für die langfristige Methode entschieden: Kein lowcarb, keine Kohlsuppe, kein Detlef D! Soost, Kayla Itsines oder sonstwas Programme. Stattdessen ein für mich passendes BAT-Programm: ich esse, was ich will. Viel Obst und Gemüse, viele Kohlenhydrate, relativ wenig Fett, wenig Industriezucker, so gut wie keine Konservierungsstoffe. Quasi das, was Mama schon immer gepredigt hat und heute als clean eating bekannt ist. Neben Gewicht halten oder verlieren hat diese Ernährungsweise weitere Effekte auf den Organismus, da viele ungesunde Fette dem Stoffwechsel schaden. Das Risiko für eine Erkrankung des Herzkreislaufs steigt. Durch viele Vitamine bleibt das Immunsystem stark, oft verbessert sich das Hautbild.

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Frisch vom Markt
Frisch vom Markt (Sommersaison)

Ernährung, Bewegung, Erholung

Nicht nur Ernährung ist wichtig. Bewegung im Alltag, sportliche Tätigkeit und auch Erholung ist genauso wichtig! Ich mache alleine schon Sport, um mehr essen zu können 😉 Zusätzlich ist Bewegung und Sport gut für das Bindegewebe, die Wirbelsäule (Rückenschmerzen entstehen oft durch Bewegungsmangel), den ganzen Bewegungsapparat und nicht zuletzt für den Kopf.

Für den Kopf habe ich hier folgendes Video über „Glück“ von Eckart von Hirschhausen mit den 5 Gründen für schlechte Laune (die natürlich auch mit Ernährung zusammenhängen kann – Bsp. Beate mit low carb-Ernährung).

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=5HLv1SZyPE8&w=1280&h=720]

Fazit & Ausblick

Seit meiner Entscheidung von vor drei Jahren ist einiges passiert: ich halte mehr oder weniger mein Gewicht, treibe regelmäßig Sport, bin achtsamer mir selbst gegenüber. Und: der Blutzucker ist auch besser – wenn auch leider nicht immer ;-)! Das hat weniger etwas mit meinem Entschluss, abzunehmen, zu tun, sondern eher mit meiner Veränderung. Abnehmen alleine macht nicht glücklich. Für mich geht und ging es nie darum, gesellschaftliche Konventionen oder die Hoffnungen der Modeindustrie zu erfüllen. Es geht für mich vielmehr darum, mein Leben zu genießen, mich wohlzufühlen und das mit möglichst wenig zusätzlichen gesundheitlichen Risiken neben dem Diabetes.

spread the love <3
spread the love <3

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Da ich die letzten Wochen durch eine längere Erkältung und viel Stress mich selbst ausgebremst habe, haben sowohl meine Blutzuckereinstellung als auch mein Körper etwas gelitten. Deshalb stelle ich mich mit in die Reihe der guten Vorsätze: das muss besser werden. Ich plane, bei der mysugr Challenge und der eat train love Challenge teilzunehmen. Mysugr fordert uns Diabetiker auf, unser Monster genau zu beobachten und Tagebuch zu führen. Diese Daten möchte ich gewissenhafter als im Dezember auswerten. Die eat train love Challenge hat gleich drei Themenschwerpunkte in drei Monaten: gesunde Ernährung (z.B. täglich einen green smoothie), Bewegung und Selbstliebe/Achtsamkeit. Mal sehen, wieviel ich für mich umsetzen kann.

Challenge accepted! beate_putzt

 

FREItag Adventskalender 4

Joseph von Eichendorff hat vor Jahren ein Gedicht geschrieben, das heute noch auf die wichtigen Aspekte des Weihnachtsfestes hinweisen kann: zu Ruhe kommen, still sein und staunen. In diesem Sinne wünsche ich euch ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest und allen, die beim #dedoc-Wichteln mitgemacht haben, viel Spaß beim Post lesen. Vielleicht hast du Wichtelweihnachtspost von mir bekommen? 😉

Weihnachten

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh‘ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins weite Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!

(Vor-)Weihnachtsblues?!

Es ist Dezember und wie jedes Jahr: Die Termine häufen sich, die Sonne wird weniger, die Erkältung geht nicht weg und zack! hat er mich wieder: der (Vor-)Weihnachtsblues. Dieses Jahr hat es mich besonders schlimm erwischt und nach zwei Tagen extrem schlechter Laune ist jetzt Schluss. Nicht nur die Laune, auch die Blutzuckerwerte haben extremst gelitten. Körper und Geist gehören schließlich zusammen, also auch kein Wunder, dass die Erkältung nicht weggeht.

Hier kommen meine Strategien, die vielleicht auch dir helfen, den (Vor-)Weihnachtsblues zu minimieren oder ganz wegzubekommen.

1.) Ich gehe ab jetzt wieder jeden Tag an die frische Luft – Sauerstoff, Bewegung und Tageslicht begünstigen gute Laune und die Vitamin-D-Aufnahme. Zudem ist frische Luft und Bewegung auch mit Erkältung möglich, kurbelt die Durchblutung an und hilft den Atemwegen.

Die Schönheit der Natur beim Spaziergang genießen...
Die Schönheit der Natur beim Spaziergang genießen…

2.) Ich versuche, wie sonst das Jahr über auch, wieder mehr frisches Gemüse zu essen. Irgendwie fällt mir das im Winter schwerer und die Versuchung der Schokolade ist groß. Ich bin der Überzeugung, dass meine Ernährung ein großer Teil meiner Lebenseinstellung beeinflusst – und viel Industriezucker macht mich auf Dauer träge. Deshalb wieder back to the roots – Smoothies, Wintergemüse are calling. Und Schoki darf’s ja auch mal sein – wozu sonst ist ein Adventskalender da?

3.) Zeit für mich finden und nutzen. Nicht nur vorm TV hängen und einfach abschalten, sondern wirklich quality time für mich schaffen. Heißt: Meditation, Yoga, Sport, lesen, etc. Was mir in dem Moment eben gut tut!

4.) Aufräumen! Nicht im Chaos versinken! Gilt für Kopf und Räumlichkeiten!

5.) Achtsamkeit & Dankbarkeit. Jeden Tag bin ich dankbar für das, was ich habe! Ein Dach über’m Kopf, warmes Essen und Wasser, meine Leistungsfähigkeit, …. .

6.) Rücksicht und Toleranz mir selbst gegenüber. Ja, es ist Winter. Ja, ich bin erkältet. Ja, meine Blutzuckerwerte sind beschissen. – Nein, ich bin kein schlechterer Mensch. Sondern ich versuche die Tatsache anzunehmen, dass ich jetzt mehr Schlaf, Zeit für mich und Ruhe brauche.

7.) Regelmäßig mit Freunden treffen, zum Glühwein trinken und quatschen 🙂 Wärmt die Seele und steigert meine Laune beträchtlich!

8.) Lieblingsmusik anmachen, mitsingen und tanzen 🙂

You never feel happy until you try!

 

An sich natürlich Tipps, die jeder von uns kennen dürfte. Trotzdem habe ich sie mal wieder vergessen  und mir deshalb jetzt wieder bewusst gemacht. Vielleicht helfen sie euch ja auch. Über eure Strategien, Helferlein gegen schlechte Laune und was euch noch so einfällt – freu ich mich auch sehr!  🙂

Herzliche Grüße,

beate_putzt (ihren Weihnachtsblues weg)

 

Rückblick: ¡buen camino!

Am 1.9. startete mein Flieger Richtung Spanien zum Abenteuer Pilgerreise.  Warum ich das ganze in Angriff genommen habe, habe ich hier beschrieben und zu meinen Vorbereitungen gerade in Bezug auf den Diabetes könnt ihr hier etwas finden.

Pilgern? Sicher nochmals!

Ich bin wieder zurück und mit mir unglaublich viele Erfahrungen und Erinnerungen, wie das halt so nach einem Urlaub ist. Was kann ich nun rückblickend sagen?

Dank meiner guten Vorbereitung war ich auf fast alles gerüstet – nicht rechnen konnte ich damit, dass in Nordspanien auch mit Hagel, Windböen und Regen ähnlich der Nordsee zu kämpfen ist, wie ihn der stärkste Seebär kaum aushält. Doch auch an diesen Tagen war ich gut gelaunt.

Bergüberquerung bei Sturm und Regen
Bergüberquerung bei Sturm und Regen

„On the camino there’s a solution for everything – the camino gives you what you need.“

Dieser Satz ist mir gleich an meinem ersten Lauftag begegnet und es stimmt! Klingt nach philosophischen Blablabla, trotzdem war ich nie einsam oder überfordert mit etwas. Nach 600 gelaufenen Kilometern kann ich sagen: ich kann mich auf mich und meinen Körper verlassen. Einsam war ich nie; alleine nur, wenn ich es wollte. Ich habe unglaublich viele nette, positive, warmherzige Menschen getroffen und noch mehr i Rückmeldung erhalten. Diese Erfahrungen habe ich im Alltag auch; jedoch gehen diese dann schnell unter. Dort sind die positiven Wahrnehmungen so häufig und es tut unfassbar gut. Seit ich in Deutschland bin, habe ich auch viel weniger negative Gedanken und sehe alles entspannter.

Neid? Falscher Ehrgeiz? Leistungsdruck?

Besonders gut gefallen hat mir, dass keiner auf andere neidisch ist (bis auf wenige Ausnahmen, aber Idioten gibt’s ja überall ;-)). Jeder macht seinen persönlichen Camino mit seinem eigenen Gepäck. Selten habe ich so viel Hilfsbereitschaft erlebt. Ich erlebte stärker als sonst das Gefühl von what goes around comes back around.

Wenn du 10km läufst, ist es ok. Wenn du 40km läufst, ist es auch ok. Hast du Schmerzen oder auch einfach einen super Tag ohne Probleme – auch ok. Im Gegensatz zu Zuhause wird hier nicht nach Leistung beurteilt, da jeder Hoch- und Tiefphasen hat und sein Bestes gibt. Das hat mir unglaublich viel gebracht und mich wieder an meine Yogapraxis „off the mat“ erinnert.

Ernährung, Kosten, gelaufene km/Tag

Spannend war meine Ernährung zu dieser Zeit. Morgens vorm Laufen gab es meistens Müsli mit Milch und Obst. Nach einigen Kilometern der erste Kaffee mit einem süßen Teilchen oder einem belegten Sandwich – in Spanien ist es üblich, einen Kaffee mit einem Süßteil zum Frühstück zu essen. Mal ganz nett, auf Dauer aber nichts für mich. Da mich ein großes Mittagessen zu sehr „geschwächt“ hätte, habe ich zwischendurch immer Obst und Kekse gegessen. Abends dann was gekochtes, Salat oder einfach belegte Brote. Alles in allem habe ich geschätzt 4.000kcal pro Tag zu mir genommen und die waren auch notwendig! Leider ist es sehr schwer, sich in Spanien so wie gewohnt zu ernähren und vor allem der ganze Essensrhythmus war durcheinander, sodass ich mich jetzt immer noch umstellen muss. Leider brauche ich keine 4.000kcal mehr am Tag… 😉

Kaffeepause und Wegplanung
Kaffeepause und Wegplanung

Meine Vorkalkulation von 20€ pro Tag sind mehr oder weniger hingekommen. Gegen Ende hin habe ich mehr Geld gebraucht, da vor allem die Herbergen teurer geworden sind.

Pro Tag bin ich je nachdem ca 30km gelaufen. Natürlich variiert das nach gesundheitlichem Empfinden und auch der Strecke – gerade Höhenmeter können fies sein. Trotzdem muss ich sagen, dass es nicht so anstrengend war wie gedacht. Abends war ich erschöpft, selten aber zu gar nichts mehr zu gebrauchen. Insgesamt habe ich eine Distanz von 600km (Burgos – Santiago – Finisterre) zurückgelegt.

Am Ende der Welt - Kap Finisterre
Am Ende der Welt – Kap Finisterre

 

Fazit

Ich werde definitiv nochmal pilgern gehen! Aus diesem Grund empfehle ich jedem, der gerne läuft und keine allzu großen Luxusansprüche hat, eine Pilgerreise. Auch wenn man im Gegensatz zu mir keine religiösen Mit-Motive hat: das macht nichts. Jeder kann sich das mitnehmen, was er braucht und es herrscht kein Zwang zu irgendetwas.

Die Landschaft auf dem camino frances (der bekannteste Jakobsweg aus Frankreich kommend) ist wahnsinnig abwechslungsreich, die Leute sind toll und ja, der Camino gibt dir das, was du brauchst. 🙂 Ich spreche kein spanisch, jedoch fließend englisch und recht gut französisch…damit kam ich gut zurecht. Die Spanier sprechen in der Regel keine weitere Sprache, sind aber sehr sehr freundlich und irgendwie hat’s immer geklappt.

Einen Kritikpunkt muss es aber auch geben und es gibt sogar zwei: die spanische Siesta hat mich ziemlich genervt, da sie mich vom einkaufen oder essen abgehalten hat. Verhungert bin ich dennoch nicht. Außerdem ist die Straßenbeschilderung (nicht die Pilgerzeichen) sehr schlecht und oft mit spanischem Fließtext über mehrere Zeilen versehen…ich bin zum Glück überall sicher angekommen.

Wegweiser
Wegweiser

Alles in allem kann ich nur sagen: beate_putzt wünscht euch einen ¡buen camino! (auch im (Lebens-)Alltag) und bei Fragen meldet euch gern.

Reisen mit Diabetes im Rucksack

Die Vorbereitungen für meine Reise auf dem Jakobsweg sind fast abgeschlossen. Eine besondere Herausforderung ist die Planung für meinen Diabetes: Insgesamt darf nicht mehr als 10kg in den Flieger und auch auf dem Weg sollten es nicht viel mehr Kilogramm auf dem Rücken sein.

Kleidungstechnisch beschränkt sich der Pilger auf ein Outfit am Körper und eines im Rucksack. Ich als pilgernde Diabetikerin muss mir dagegen mehr Gedanken machen und so habe ich in den letzten Wochen einiges gerechnet und ausprobiert: Wie viel ist zu viel an Equipment, wie viel ist zu wenig? Ist ein Katheter mit integrierter Setzhilfe eventuell besser? Werde ich jeden Tag mit Unterzuckerungen zu tun haben beziehungsweise wie viel Insulin kann ich von Beginn an reduzieren?

Ganz genaue Antworten kann ich noch nicht einmal für meinen eigenen Körper geben. Meine Hochrechnungen möchte ich gerne zum Erfahrungsaustausch mit euch teilen.

Wenn ein Diabetiker auf Reisen geht...
Wenn ein Diabetiker auf Reisen geht…

Mein Equipment ist etwas mehr als zuhause, da ich gerne mehr mitnehme, als ich benötige. Ich rechne mit bis zu 10x messen pro Tag, nehme also 300 Teststreifen und 52 Lanzetten mit (ich habe zwei Stechhilfen, die ich zwei Mal täglich wechsle).

Normalerweise wechsle ich alle 3 Tage den Katheter, habe jetzt für etwas mehr als alle 2 Tage Katheterwechsel eingepackt – die Hälfte davon ohne Schlauch. Ich nehme auch Desinfektionsmittel mit – Katheter halten bei mir besser, wenn ich vor dem Setzen die Haut entfette (sprühen – wischen – nochmal sprühen und trocknen lassen). Den Katheter werde ich mit Kinesiotape fixieren.

Wichtig natürlich auch Ersatzmessgerät und Pumpe und das Formular für den Flughafen vom Arzt (bisher noch nie benötigt, aber man weiß ja nie….). An Insulin nehme ich zwei Ampullen mit – normalerweise reicht mir eine 315ml Ampulle für 5 Tage. Falls ein Fläschchen oder das Insulin kaputt geht, habe ich somit genug Ersatz. Gekühlt wird nur das noch nicht genutzte Insulin in den Frio-Taschen. Da meine Insulinpumpe direkt am Körper ist, ist eine Kühlung nicht zwingend notwendig.

Meine Hypohelfer werden Trockenobst, Traubenzucker und ein paar Zucker-Gele (werde von Dextro Energy sowie Cola-Geschmack-High-Energy von Decathlon testen). Saft ist zunächst zu schwer und darf auch nicht mit in den Flieger.

Die Ersatzbatterien für Pumpe und Messgerät sowie die Batteriefachdeckel und Ampulle einschließlich Ampullendeckel (doppelter Bedarf) eingepackt und fertig!

Insgesamt kann ich so etwas mehr als einen Jutebeutel vollstopfen! Aber was muss, das muss – schließlich muss ich für alles gerüstet sein. Das Messgerät und ein paar Traubenzucker werde ich entweder ganz oben in den Rucksackdeckel packen oder vorne in eine Bauchtasche. Das restliche Equipment packe ich in einen Wäschenetz und wenn ich etwas brauche, kann ich es ganz flott komplett ohne viel kramen aus dem Rucksack holen. Genauso werde ich es auch mit meinem zweiten Outfit machen.

Bald geht’s los. 🙂 Wie es blutzuckertechnisch lief, werde ich sicherlich berichten. Viele liebe Grüße von beate_putzt

Gedankenspiel & Reiseplanung

Seit einem halben Jahr spiele ich mit dem Gedanken, den Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu pilgern. So langsam wird es wirklich konkret, denn ich habe mich vorgestern dazu entschlossen, im September loszulaufen. Irgendwo in Spanien soll es losgehen.

Gestern habe ich das begeistert einer Freundin erzählt, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe und sie so begeistert, dass sie sehr wahrscheinlich mitlaufen wird.

Pilgern? Warum pilgern? Warum stundenlang durch die Gegend laufen?

Obwohl ich katholisch bzw. christlich-gläubig bin, hätte ich diese Frage vor ein paar Jahren noch jedem gestellt. Was soll mir das bringen, zu irgendwelchen Marienfiguren zu laufen?

Marienfiguren interessieren mich immer noch nicht sonderlich.

  • Ich freue mich auf neue Menschen, die man im gehen kennen lernt
  • Die Gedanken, die ich sonst im Alltagsstress verdränge und dann vielleicht Zeit finden, beachtet zu werden
  • Ich freue mich auf neue körperliche Herausforderungen, da ich momentan ohne konkret zu sein, an die 450km geplant habe
  • Ich freue mich auf den Abstand vom Alltag und meine Rolle im Alltag, Zeit für mich und sonst niemand. Ich freue mich auf die Reiseumgebung, da ich kein All-inklusive-Urlauber bin und mir dort erhoffe, möglichst viel von der Umgebung mitzubekommen
  • Ich freue mich auch auf die Mehr-Zeit mit Gott, Mehr-Zeit zum beten, danken und beschweren
  • Ich freue mich auf alles, von dem ich noch gar nicht weiß, was mich erwartet

Warum Spanien? Ginge doch auch z.B. in Deutschland?

Das ist völlig richtig. Im September ist in Spanien aber die perfekte Reisezeit zum pilgern, es sei wohl nicht mehr so überlaufen, trotzdem könne man Leute kennenlernen. Außerdem: andere Länder, andere Sitten. Bessere Pilgerinfrastruktur zum Beispiel. Und außerdem auch: das Endziel eines der vielen Jakobswege ist nunmal Santiago de Compostela. Von dort aus soll es weitergehen zum Kap Finisterra, um dort noch ein paar Tage am Strand zu verbringen.

Vorbereitungen

Seit einem halben Jahr lese ich immer wieder auf Pilgerseiten und unterhalte mich mit gläubigen und nicht-gläubigen Menschen, die den Jakobsweg gegangen sind. Mittlerweile habe ich mich entschieden, nicht in Wanderschuhen zu laufen. Die Entscheidung, ob es Trail- oder Runningschuhe werden, muss ich noch treffen. Grundsätzlich benötige ich noch einen Rucksack. Mein ganzes Gepäck sollte auch mit Zuckerzeug immer noch leicht und kompakt sein. Da muss ich in den nächsten Tagen noch Vorbereitungen treffen genauso wie die genaue An- und Abreise zu planen. Ich habe noch nicht so die genaue Ahnung, an was ich alles denken muss. Auch, inwieweit ich mein Blutzuckerequipment möglichst leicht gestalten kann (für Tipps wäre ich dankbar! Wollte z.B. mal den Mio-Katheter mit integrierter Setzhilfe testen?).

 

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Kultur und Reisen.
Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist’s! Reise, reise! – Wilhelm Busch (1832 – 1908)

 

Liebe Grüße von der reisefiebernden beate_putzt

Aufreger der Woche: „coole“ Menschen

Jeder kennt sie wohl: diese Menschen, die nicht grüßen. Oder zurückgrüßen. Die selten lächeln oder lachen. Die im Club von einem Bein aufs andere treten.

Bei mir im Haus wohnen zwei Männer in meinem Alter, die mich immer grüßen, die mir die Tür aufhalten wenn ich schwer bepackt bin und auch mal fragen, ob ich Hilfe brauche. Nicht, weil ich eine Frau bin, sondern weil es HÖFLICH und FREUNDLICH ist, sich so zu verhalten. Ich mache es bei beiden nicht anders.

Leider ist dies absolut keine Selbstverständlichkeit (mehr?), die Realität erlebe ich oft anders. Ein normales Hallo ist uncool, herzlich gelacht und gelächelt wird sowieso nicht, weil man ja ach soooo sehr im Stress ist und jeder das mitbekommen muss.

Ich versuche, mich da nicht mitziehen zu lassen. Wenn man einen Raum betritt, sagt man Hallo. Auch im Seminar. Einfach mal auf der Straße Menschen anlächeln, bringt mich auch nicht um und oft kommt ein Lächeln zurück. Meiner Meinung nach „trauen“ sich viele Menschen einfach nicht (mehr), unbeschwert zu grüßen oder zu lächeln aus Angst vor Zurückweisung – was ist, wenn keine Antwort kommt? Nun, dann hat man es wenigstens versucht! Zudem es Studien im Bereich der positiven Psychologie gibt, dass der Körper mitbekommt, wenn wir lachen und lächeln – selbst wenn unsere Stimmung mies ist. Heißt im Klartext: wer oft und lange lacht, signalisiert seinem Körper: es geht mir gut, Glückshormone und Botenstoffe werden ausgesendet und die Stimmung verbessert sich. Auch langfristig. Das ist auch der Grund, dass ich immer in den Spiegel lache, wenn ich in einen blicke.

 

Liebe Leute – auch ich hab mal keine Lust zu grüßen, verpeile es zurückzugrüßen oder zu lachen…aber ich probier es immer wieder. LÄCHELN UND GRÜSSEN 🙂 positive vibes und so 😉 Ich zumindest freu mich noch den ganzen Tag, wenn mir jemand Hallo sagt und die Tür aufhält, wenn ich sie selbst wegen zu vieler Sachen nur schwer öffnen könnte.

Für mehr Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter. Für mehr Lachen. Für mehr bescheuertes Tanzen statts gelangweilt rumwippen.

MFG – Mit freundlichen Grüßen, die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehen drauf, […] bevor wir fallen, fallen wir lieber auf (MFG – Fanta4)

beate_putzt und beate_lacht – seid ihr dabei?