Bumsen, ficken, vögeln: Sex und Diabetes

In der letzten Zeit hab ich öfter gehört, dass Diabetes und Sex enttabuisiert werden müsse, was mich einigermaßen irritiert hat. Bis ich Diabetes und Sex bei google eingegeben hab und vorher einige Beiträge bei instagram gesehen hab. Ok, durchatmen, so kompliziert isses nicht!

Unnötiger Fakt am Rande:

Ich mag das Wort bumsen nicht und es ist auf dem 5. Platz meiner TOP5 unbeliebtesten Wörter der deutschen Sprache. Aber google funktioniert eben besser, wenn Schlagwörter auftauchen.

beateputzt.com

Let’s google: Sex und Diabetes

Die ersten Seiten sind gefüllt von Artikeln von Expert*innen ohne Diabetes für Menschen mit Diabetes und sexuellen Funktionsstörungen. (Not so) Sexy and I know it. Ja, es gibt auch Menschen mit Diabetes und sexuellen Funktionsstörungen – doch auch da ist googlen gar nicht mal so schön. Bevor ich mich beim Thema sexuelle Funktionsstörungen verliere: Es fehlt an Zitaten und O-Tönen, ich hab nicht ewig recherchiert, jedoch nur medizinische Fakten gefunden.

Aufwachsen mit Diabetes

Wenn mir eines beim Thema Aufwachsen mit Diabetes nie Angst gemacht hat, war es das Thema Sexualität. Ich bin eh nicht so der Typ für Angst bei Sachen, die mit Diabetes zu tun haben. Die größten Gedanken mache ich mir immer noch beim Reisen: Wie kann ich sinnvoll packen, um nen coolen Urlaub zu erleben? Sonst der größte Angsthase überhaupt, bin ich beim Thema Diabetes lieber rational und auf der Suche nach Lösungen.

Ich hab mit 3,5 Jahren Diabetes bekommen und zum Glück bis heute nie das Thema Diabetes und Sex gegooglet. Jetzt versteh ich die Angst von Neudiagnostizierten, wenn es um das Thema Sex und Diabetes geht. Mein bewährter Ansatz, auf der Suche nach Lösungen bei Sex und Diabetes zu sein, würde schlichtweg nicht aufgehen: Es liest sich so unfassbar kompliziert. Gefühlt alle haben Funktionsstörungen, auch das wirkt unfassbar kompliziert, und selbst wenn nicht: Hilfe, der Ausgangsblutzucker, was ist wenn ne Hypo kommt? Was passiert mit der Pumpe?

Pumpe dran, Pumpe ab?

Falls eine Pumpe vorhanden ist, kurz und knapp: Beides möglich. An- und abkoppeln dauert ne Sekunde und ist jetzt keine Sache, die ewig überlegt werden müsste. Falls der Sensor oder der Katheter verloren geht: Es stirbt sich nicht so schnell!

Unterzucker beim Sex und jetzt?

Das gleiche wie immer: Hyposnacks sollten eh immer griffbereit sein, egal in welcher Situation. Punkt. Am besten was, was schmeckt und schnell wirkt. Gilt auch immer. Ansonsten gilt das, was eine Bloggerkollegin sehr schön formuliert hat:

(Bildbeschreibung: Screenshot: Halt echt. Meine Güte wie oft ich schon Capri sonne währenddessen gesoffen hab, und weder die nichtdiabetischen noch die diabetischen Partner haben Instant ihre latte deshalb verloren. :D)

Diabetes und sexuelle Dysfunktion

Ja, die gibt es und ja, die können behandelt werden. Dazu gibt es unfassbar viele Artikel, einige gute, zum Beispiel dieser hier und den hier. Ärzt*innen können auch weiterhelfen.

Was im Internet groß als Funktionsstörung infolge von Diabetes bei Frauen/Menschen mit Uterus beschrieben wird, ist Scheidentrockenheit. Wenn ich das Wort Scheidentrockenheit ohne das Schlagwort Diabetes google, wird mir angezeigt, dass dies mutmaßlich die Hälfte aller Frauen/Menschen mit Uterus betrifft. Auch wenn Scheidentrockenheit eine Folge von Diabetes sein kann (nicht muss!): Ansprechen bei einer Ärzt*in oder Apotheker*in und Lösungen suchen. Ich könnte jetzt lapidar schreiben: Nutzt Gleitgel und fragt nicht weiter nach. Könnte ein bisschen zu kurz gedacht sein, wenn die Ursache dafür nicht bekannt ist.

Fazit: Sex und Diabetes

Jede*r darf Sex haben (im Rahmen der Gesetzeslage), muss aber nicht. Wenn, dann am besten mit Hyposnacks in Griffweite.

Auch, wenn das kein schönes Thema ist, gehört es für mich dazu: Hilfe und Informationen für Überlebende von sexualisierter Gewalt gibt es zum Beispiel hier.

beateputzt.com

Besuch bei der Diabetologin

Gestern hatte ich meinen Termin bei meiner Diabetologin.

In den letzten Monaten ging es mir nicht gut. Mein Diabetes war nicht der Grund. Im Gespräch mit meiner Diabetologin habe ich vor allem eines erfahren: Lob und Motivation. Wir haben lange gesprochen und auch die Wirkung von Hormonen auf meinen Blutzucker thematisiert. (Emotionaler) Stress wirkt auf den Körper, es wird Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet. Dank SMB (Super mikro Boli, die die Pumpe abgibt und durch AndroidAPS Loop gesteuert werden) habe ich viele Anstiege und auch Insulinüberdosierungen verhindern können.

Meine diabetische Baustelle aus den letzten drei Wochen sind nächtliche Hyppos in den frühen Morgenstunden. Die Ursache habe ich noch nicht gefunden, da muss ich nochmal ran.

Mein HbA1C ist bei 6,7 %, die Time in Range ist sehr unterschiedlich. Keine schweren Hypos oder Hypers. Die Tendenz für eine mich zufriedenstellender TIR ist wieder steigend.

Ich werde das kurzwirksame Insulin Lyumjev testen, hat das schon jemand probiert? Ich erhoffe mir davon, dass sich der SEA verkürzt, dass weniger Insulin „nachhängt“. Das Wirkmaximum soll früher sein und es soll insgesamt eher schneller regulieren. Die Wirkdauer ist laut Lilly bei 5 Stunden, die werde ich also nicht anpassen.

Das Problem mit Diabetes ist, dass ich auch, wenn es mir nicht so gut geht, die Funktion meiner Bauchspeicheldrüse ersetzen muss und die zusätzlichen Hormone (wie Adrenalin und Cortisol) ausbalancieren muss. Hätte vielleicht doch Seiltänzerin werden sollen…

Bildbeschreibung: Blick in die Landauer Fußgängerzone. Eingefügt ist ein Screeenshot der Gewebezuckerwerte der letzten 24 Stunden.
Herzsticker. Aufschrift: „You can’t buy happiness, but you can buy a nice pair of shoes. And that’s kind of the same thing.“

#beate_putzt auch, wenn mal mehr trübe Tage als sonnige Tage sind. Mir hilft immer Bewegung, Musik machen/hören und der Austausch mit Freund:innen oder in unserer Community. Gerade darf ich einige Menschen wieder live sehen. Ihr glaubt gar nicht, wie gut es tut, dass mir mal jemand ins Gesicht sagt „Weiter so!“ oder auch „Das seh ich nicht so„.

Passt auf euch auf, macht ne Pause im Alltag und im Urlaub richtig abschalten.

Aufreger der Woche: Diabetes und Diskriminierung

Mir meiner Diskriminierungserfahrungen bewusst zu werden, war für mich ein wichtiger Prozess. Es lenkte den Blick weg von mir als Einzelperson zu uns als Gruppe von Menschen mit Diabetes und Behinderungen. Diskriminierung ist eben nichts, was ausschließlich ich erfahre!

Diabetes als Behinderung – Diskriminierung durch Diabetes

„Ich bin doch nicht behindert.“ Das habe ich vor wenigen Jahren noch selbst gesagt. Im Jahr 2021 hat sich viel geändert mit der Sicht auf Behinderung und was eine Behinderung ausmacht.

Vor kurzem habe ich auf instagram für den diabetes ratgeber ein takeover gemacht. Thema: Diskriminierung und Diabetes. Dieser Artikel ist eine vertiefte Zusammenfassung davon und eine Aktualisierung meines 2015 Artikels „behindert sein vs behindert werden , den ich heute nicht mehr ganz so schreiben würde.

Definition Diskriminierung im rechtlichen Sinne

Eine Diskriminierung im rechtlichen Sinne ist eine Ungleichbehandlung einer Person aufgrund einer (oder mehrerer) rechtlich geschützter Diskriminierungskategorien ohne einen sachlichen Grund, der die Ungleichbehandlung rechtfertigt. Die Benachteiligung kann ausgedrückt sein z. B. durch das Verhalten einer Person, durch eine Vorschrift oder eine Maßnahme.

https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Downloads/DE/publikationen/Handbuch_Diskriminierungsschutz/Kapitel_2.pdf?__blob=publicationFile&v=5, letzter Zugriff 27.02.2021

Wie behindert Diabetes?

Menschen mit Diabetes und Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen und Behinderungen haben alle ähnliche Erfahrungen in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion gesammelt. Eine Person, die Rollstuhl fährt, hat andere Diskriminierungserfahrungen als eine Person, die blind ist. Trotzdem treffen wir an bestimmten Punkten aufeinander und siehe da „Ah, das kenn ich auch!“ kommt immer wieder in Gesprächen vor.

  • Diskriminierungserfahrungen bei Ärzt*innen und medizinischem Personal
  • Du bist so eine starke und inspirierende Persönlichkeit! alias inspiration porn
  • Absprechen von Erfahrungen und Expertise (bei uns Menschen mit Diabetes z.B. übergriffiges Verhalten wie „Du darfst das nicht essen! Ich kenn mich da aus!“)
  • Erschwerter Zugang zu Bildung: Schwierigkeiten bei der Wahl des Kita-Platzes, der Schule plus Schwierigkeiten der pflegenden Angehörigen, vorrangig Mütter, weiter beruflich tätig zu sein. Jede 10.Mutter gibt ihre Arbeitsstelle auf.
  • Kämpfe mit Krankenkassen, MDK und Co für Hilfsmittel (wer hat noch nicht gebangt, ob das CGM wieder genehmigt wird?)
  • Probleme bei der Verbeamtung und selbst mit Behindertenausweis Probleme bei der Versicherung
  • Keine Chance, mit Diabetes eine Berufs- oder Dienstunfähigkeitversicherung abzuschließen (ok, seit neuestem gibt es da eine verrückte Version – davon bin ich noch nicht überzeugt und auch da hängen so viele ABERs dran, dass es sich deutlich von Menschen ohne Behinderung unterscheidet)

Sich dessen bewusst zu werden, war für mich ein wichtiger Prozess. Es lenkte den Blick weg von mir als Einzelperson zu uns als Gruppe von Menschen mit Diabetes und Behinderungen. Diskriminierung ist eben nichts, was ausschließlich ich erfahre!

Das sind doch nur Einzelfälle!?

Diskriminierung ist möglich, weil das System es erlaubt (ähnlich wie bei Rassismus oder Sexismus). Diskriminierung ist vielschichtig.

Es kann natürlich sein, dass ein sehr unsympathischer Mensch zusätzlich zur Diskriminierung noch blöd wird. Aber auch nette, sympathische Menschen können sich diskriminierend verhalten (siehe die zahlreichen Beispiele unter dem Posting des diabetes ratgebers). Das System an sich ist auch schon diskriminierend.

Beispiel: Krankenversicherung und Diabetes Typ1 als Beamtin

In meinem Referendariat als Beamtin auf Widerruf 2018/2019 konnte ich mich nicht privat versichern, da die Öffnungsklausel nur für Verbeamtung auf Probe gilt. Also musste ich mich freiwillig gesetzlich versichern, zu einem deutlich höheren Preis als meine Mit-Referendar*innen in der PKV. Mein knappes Referendariatsgehalt wurde nicht angepasst. Für eine Krankheit, für die ich unfreiwillig Verantwortung trage, wurde ich bestraft.

Danach war ich ein Jahr angestellte Lehrkraft, hier war ich gesetzlich pflichtversichert und es gab keine Probleme.

Seit Oktober 2020 bin ich verbeamtet auf Probe. Eine freiwillig gesetzliche Versicherung ist sehr teuer. Nach Abwägen vieler Gründe habe ich mich für eine private Krankenversicherung entschieden. Dort zahle ich nun 30% (!!!) Risikozuschlag plus bin im stationären Bereich runtergestuft als gesetzlich Versicherte. Mein Gehalt wird auch hier nicht angepasst.

Das tut zwar allen Mitarbeitenden in allen Versicherungen immer totaaaaaaal Leid, ändern tut sich aber nix. Und da wir Menschen mit Behinderungen immer noch keine Lobby haben , setzt sich eben niemand für uns ein. Ich werde behindert.

Behinderung als Status

Meine Behinderung an sich ist erstmal nur ein Fakt: Teile meiner Bauchspeicheldrüse arbeiten nicht, ich übernehme einen Teil eines lebenswichtigen Organs. Das dass richtig nervig sein kann, wissen wir alle.

Manchmal möchte ich meinen Diabetes gerne abgeben. Die meiste Zeit lebe ich zufrieden mit meinem Diabetes. Diabetes ist eine meiner Stärken. Und egal, wie ich meine Behinderung wahrnehme – ich mache immer wieder diskriminierende Erfahrungen. Genau das zeichnet Diabetes als Behinderung aus, ob ich einen Behindertenausweis besitze, ist dafür überhaupt nicht relevant.

Dazu haben schon viele kluge Menschen geschrieben. Ich verlinke mal zwei meiner Lieblingsbeiträge. Leider ist das Einbetten von instagram Beiträgen nicht mehr erlaubt, deshalb sind es wirklich zwei hässliche Links – sorry!

www.instagram.com/p/CHAL9zSKj7j/?igshid=1gmqit9l36r85 (Raul Krauthausen)

https://www.instagram.com/p/CIoAEFqH51k/?igshid=jykdqgxcxl3 (Laura Gehlhaar)

Inklusion als Herzensthema

Ich habe katholische Religionslehre, Germanistik und Sonderpädagogik studiert, ich arbeite als Förderschullehrkraft, ich habe selbst eine Behinderung. Inklusion ist mein Herzensthema, über das ich immer noch zu wenig im Internet spreche. Ich versuche, das zu ändern.

Wer den instagram takeover verpasst hat, kann das Highlight sowohl auf dem Account des diabetes ratgebers als auch bei meinem Account ansehen.

Erzählt mir gerne mehr über eure Sicht auf die Dinge und über eure Diskriminierungserfahrungen. Ich freu mich auf den Austausch!

Liebe Grüße

beate_putzt für Inklusion

Weiterführende Links

Die drei Affen der Inklusion

Heute ist Tag der Inklusion. Was geht mich das an?

Die drei Affen der Inklusion: (nicht) hören, sehen, sprechen

Menschen mit Behinderungen, Beeinträchtigungen, chronischen Erkrankungen, Migrationshintergrund, nicht-weißer Hautfarbe, einer nicht-heterosexuellen Orientierung, ohne deutschen Pass, mit wenig Einkommen:

  • werden nicht gesehen
  • nicht gehört
  • nicht sprechen gelassen.
Bildbeschreibung: Drei Bildabschnitte in einem Bild. Portraitaufnahme von Gesichtern. Beate hält die Augen, die Ohren oder den Mund zu.

Ich will nicht…

Ich will nicht bewundert werden, will keine Inspiration sein, will nicht Tag für Tag meine Leistung beweisen müssen, beweisen müssen, dass ich „ja fast so bin wie eine gesunde Person“.

Ich will nicht von Verlägen hören müssen, dass meine Forderungen nach inklusiver Sprache und barrierearmen Homepages ja nachvollziehbar seien („voll die gute Idee!“), aber leider nicht umsetzbar („das betrifft kaum jemanden“).

Ich will nicht lesen, dass mal wieder ein Tag über Inklusion mit z.B. Diabetes geplant ist – und kein Mensch mit Diabetes ist auf der Bühne, oder nur der/die Eine, um „den guten Willen“ zu zeigen.

Ich will nicht hören, dass meine Schülerinnen und Schüler leider nur auf dem zweiten Arbeitsmarkt einsetzbar seien.

Ich will nicht sagen, ich sei hoffnungslos.

Das bin ich nicht. Ich kämpfe, ich kläre auf, ich diskutiere, ich bilde mich weiter, ich höre zu. Das gelingt mir nicht immer. Es ist anstrengend, manchmal ermüdend.

Inklusion ist für mich…

Inklusion ist Haltungssache. Ich hoffe, mir wird es im Laufe meines Lebens gelingen, immer mehr Barrieren einzureißen. Für mich, für andere.

Inklusion ist Teamgeist. Zusammen ist vieles möglich, auch mit wenig Geld.

Inklusion ist für alle da. Für diejenigen, die ohne Kopfhörer in der Bahn sind (Stichwort Untertitel). Für diejenigen, die gerne wandern, aber Pausen machen möchten (Stichwort Sitzbänke). Für diejenige in einem Haushalt, die unterschiedliche Körpergrößen haben (Stichwort höhenverstellbare Schreibtische). Für diejenigen, die mit Kinderwagen, Bollerwagen und Rollstuhl unterwegs sind, vielleicht sogar gleichzeitig (Stichwort selbstöffnende Türen). Für diejenigen, die Schwierigkeiten mit dem Internet oder wenig bis keine Sehstärke haben (Stichwort Bildbeschreibung).

Inklusion ist nicht „für die da, für die Schwachen“. Inklusion ist für mich, für dich, für uns. Inklusion ist kein fester Zustand, sondern kreativ und immer auf der Suche nach individuellen Lösungen.

Inklusion ist immer Austausch. In diesem Sinne DANKE für über fünf Jahre beate putzt – Sauber Leben mit Typ1-Diabetes. Ein ewiges auf und ab. Ich mag’s und freu mich auf jeden Austausch. Sei es über Diabetes, Behinderung, Jakobsweg oder einfach ein gutes Buch.

Danke. Beate putzt

Was ist Inklusion?

Bei zdf logo! gibt es einen kurzen, einfachen Beitrag (auch geeignet für Kinder), was Inklusion ist.

https://www.zdf.de/kinder/logo/tag-der-inklusion-100.html

T1Day2020: Diabetes als Lifecoach? Eine Kritik

Dieses Jahr fand am 26. Januar 2020 wieder der T1Day in Berlin statt: Ein Tag von und für Menschen mit Typ1-Diabetes und deren Angehörige. Ich konnte nicht viele Vorträge live miterleben, da ich Sascha vom diabetesbeachclub hinter und vor der Kamera unterstützt habe.

Den ersten Eröffnungsvortrag habe ich komplett und live angehört und möchte meine Gedanken dazu teilen. Vorab: Die Kritik richtet sich nicht nur an die Vortragende, sondern ist eine generelle Kritik, warum manche Ratschläge zu kurz greifen.

Karima Stockmann: Lifecoach Diabetes – Lebenslust statt Zuckerfrust

Karima Stockmann hielt den ersten Vortrag des Tages. Der Vortrag begann mit dem Titel „Typ1-Diabetes: Life Coach, der Superkräfte verleiht!

Karima erzählte uns, dass sie sich selbst als Teilzeitdiabetikerin sieht. Da stellten sich mir schon die ersten Fragen. Was passiert in der restlichen Zeit mit dem Diabetes? Gibt es einen Aus-Knopf für den Diabetes? Wo finde ich den?

Bildbeschreibung: Frau mit verwirrten Gesichtsausdruck, Hände mit den Handflächen nach oben am Körper abgewinkelt

These: „Lebensfreude ist eine Entscheidung!“

Lebensfreude ist eine Entscheidung – außer, du hast Depressionen oder psychische Erkrankungen. Dann hast du dich falsch entschieden. Trotz Diabetes Life Coach Superkraft.

Strichmensch1: „Jetzt lach doch mal!“, betitelt als Bekannte. Strichmensch2: „Hihi“, Bildunterschrift „entfernte Bekannte“, Bekannte durch Abreißen entfernt.

These: Lifecoach Diabetes und drei Superkräfte!

Der Lifecoach Diabetes bringt laut Karima drei Superkräfte mit sich. Drei Superkräfte beziehungsweise Tipps, die uns helfen sollen, den Lifecoach besser auszukosten. Ok, in mir zieht sich schon alles zusammen, aber ich lasse mich auf dieses Experiment mal ein.

Bildbeschreibung: Foto einer Powerpointpräsentation, Überschrift: „Diabetes mellitus Typ1 = ein Lifecoach, der Superkräfte verleiht“, darunter ein Sessel

Superkraft: Achtsamkeit

Achtsamkeit, klar. Das, was von Küchenpsycholog:innen immer wieder als Allheilmittel angepriesen wird. Karima bat uns, eine Minute zu atmen. „Zum spüren. Spüre den Augenblick. Deine Füße [….].“

Atmen und spüren, alles klar, das geht leicht. Außer, du bist körperlich behindert wie zum Beispiel mit einer Nervenschädigung, die als diabetische Folgeerkrankung bekannt ist.

Superkraft: Dankbarkeit

„Sei dankbar, dass du Diabetes hast.“ Ok, Dankbarkeit für Diabetes. Ich versuch es mal kurz:

Danke, dass ich chronisch krank bin.

Danke, für Diskriminierung und Bürokratie.

Danke, für die Angst vor Folgeschäden bei jedem f*cking Augenärzt:innenbesuch.

Danke, für nassgeschwitzte Laken durch nächtliche Unterzuckerungen.

Danke, dass ich mir Gedanken machen muss, welche Therapiemöglichkeit mein Leben am längsten begleiten wird.

Danke, dass PIEP AMPULLE LEER BITTE WECHSELN.

Versteht mich nicht falsch, ich bin ein sehr dankbarer Mensch. Dennoch bringt mich die pauschale Forderung „Sei dankbar“ nicht weiter. Auch die oft geforderten Vorschläge wie „Sei dankbar, dass es kein Krebs ist“ helfen mir nicht: Kein Tag mit einer Krankheit oder Behinderung ist gleich und das Vergleichen mit Krankheiten und Behinderungen bringt mich nicht weiter. Erinnert mich an die Frage: Wie schwer ist eigentlich Typ1-Diabetes? Der verlinkte Artikel enthält Rechenfehler und ich würde ihn mittlerweile etwas anders schreiben, aber: Im Kern stimmt er noch. Dankbar bin ich dafür, dass ich Menschen kennengelernt habe, die mich weitergebracht haben, die meinen Horizont erweitern. Dankbar dafür, dass ich mich mit digitalen Medien, dem Streit um Inklusion und Diabetestechnik auskenne.

Superkraft: Mut

„Was ich dir auch noch auf den Weg geben möchte, ist Mut. Sei mutig. [….] Trau dich, trotz Diabetes [….]“. Oh ja, Klassiker: Trotz Diabetes. Ich lebe einfach nicht trotz Diabetes, sondern mit Diabetes. Und ja, dieses kleine Wort macht einen feinen Unterschied: Ich treffe keine Entscheidungen dem Diabetes zum Trotz, sondern treffe meine Entscheidungen, um dann zu überlegen, wie ich das mit Diabetes bewältigen kann.

Doch weiter im Vortrag.

„Du bist heute morgen aufgestanden, du hast so eine große Leistung vollbracht, […] du lebst jeden Tag trotz deiner Krankheit. Der Wahnsinn, dass DU heute hier bist, ein Applaus für dich.“

Ok, vielen Dank für den Applaus an mich für meine bloße Existenz. So lange ich eine stabile Blutzuckernacht hatte, ist das Aufstehen keine Leistung für mich. Abgesehen davon, dass ich kein Morgenmensch bin und erstmal viel, viel Kaffee benötige, um überhaupt irgendwas zu tun.

Diese Sätze sind für mich inspiration porn. Mit dem Begriff „inspiration porn“ wird die Handlung bezeichnet, Menschen mit Behinderung aufgrund ihrer Existenz zu beglückwunschen und das Existieren an sich als Leistung zu betrachten.

Superkraft Beate putzt: Aufregen

Mit Verlaub: Ich bin eine positive Realistin und der Vortrag war für mich ein Schlag ins Gesicht. Ich konnte damit gar nichts anfangen. Ja, ich bin achtsam, dankbar und mutig und dennoch ist Typ1-Diabetes eine scheiß Stoffwechselkrankheit, deren Therapie mich jeden Tag herausfordert, jede medizinische Entscheidung beeinflusst, nicht heilbar ist und das Risiko für Folgeschäden erhöht.

Diabetes ist mein Lifecoach, weil ich alle Entscheidungen mit ihm abstimmen muss: Jetzt essen oder nachher essen, wann und wie bewege ich mich (nicht), Krankheit, Zahnarzt-Besuch, etc pp. Ihr kennt das. Ich würde das Wort Lifecoach nicht nutzen, aber meinetwegen. Allerdings verleiht der Diabetes mir keine Superkräfte, sondern konfrontiert mich sehr hart mit mir selbst.

Jonathan Teklu: Diabetes ist meine Stärke

Bei meinem ersten Besuch auf dem T1Day sprach damals Jonathan Teklu, einer der Gründer von studiVZ. Er sprach davon, den Typ1-Diabetes auch als Stärke zu sehen. Der Vortrag hat bis heute bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen. Ja, Typ1-Diabetes ist meine Stärke, denn er nötigt mich, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Allerdings ist auch das für manche Menschen nicht möglich: Kein Zugang zur medizinischen optimalen Versorgung, kein Zugang zu Schulung, Sprachbarrieren, Erschwerung der Therapie durch weitere Erkrankungen, etc.

In meinem Fall bedeutet Diabetes als Stärke, dass ich mich dadurch selbst ziemlich gut kenne: Meine Stärken und meine Schwächen und wie ich beides nutzen kann. Und auch beides nutzen muss, sonst läuft nix. Der Vortrag war für mich deshalb so gut, weil er so pragmatisch war und nichts beschönigt oder schön geredet hat. Von Superkräften war das ganz schön weit weg.

Achtsamkeit, Dankbarkeit, Mut – alles Quatsch?

Long story short: Achtsamkeit, Dankbarkeit und Mut können mich auf meinem Lebensweg unterstützen. Sie sind kein Allheilmittel und sie machen mein Leben auch nicht leicht und bunt, auch wenn ich das möchte.

1. Blogger:innentreffen bei Lilly Deutschland

1.Blogger:innentreffen – Was ist dort passiert?

Blogger:innentreffen bei Lilly Deutschland – und ich durfte dabei sein!

Mittlerweile ist ein wenig Zeit vergangen und ich konnte die Eindrücke sehr gut sortieren. Vor allem konnte ich mein Blutzuckerchaos vom Anreisetag verarbeiten!

Eins vorweg: Dieser Artikel wird nur einen Teil des Blogger*innentreffens abdecken. Lilly Deutschland, und ich meine auch international, hat verschiedene Arbeitskreise (selbstorganisierte Teams), in welchen sich verschiedene Mitarbeitende mit unterschiedlichsten Themen auseinandersetzen: Nachhaltigkeit, Inklusion, Marketing, Familienfreundlichkeit, Bewegung am Arbeitsplatz… Dazu hatte ich die Möglichkeit, mir Informationen einzuholen. Die für mich – und hoffentlich auch für euch -interessantesten habe ich hier zusammengefasst.

Bildbeschreibung: Parkplatzbeschriftung „Lilly Besucher“, von oben fotografiert, ebenfalls sichtbar: Einen Teil von Beates Kleidung/Schuhen
Bildbeschreibung: Schriftzug „Lilly“ im Gebäude innen

Talk: Forschung & Arbeitsgebiete, Geld Geld Geld

Lilly kennen die meisten von uns wahrscheinlich durch das Insulin Humalog. Doch neben Humalog und damit Diabetes forscht und arbeitet Lilly u.a. noch zu folgenden Themen: Onkologie (Krebs), ADHS, Dermatologie (verschiedene Hautkrankheiten), Migräne. Eine spannende Auflistung!

Durch so viele Arbeitsgebiete und erfolgreiche Forschung erzielt Lilly einen guten Umsatz. Inwiefern die Insulinkrise in den USA eine Rolle für den guten Umsatz spielt, konnte mir Lilly Deutschland nicht beantworten. Was auch logisch ist, da Lilly Deutschland eben nur eine Untergruppe von Lilly international ist. Für einen weiterhin guten Umsatz und damit auch Gewinn ist Forschung wichtig. Forschung braucht wiederum Geld. Einen relativ großen Teil des Umsatzes steckt Lilly also selbst wieder in die eigene Forschung. Dennoch würde ich mir wünschen, dass Insulin für alle erschwinglich ist. Was gerade in den USA und anderswo passiert, ist menschenverachtend (obwohl Lilly da sicher nicht die alleinige Schuld trägt).

Talk: Nachhaltigkeit

Dass Medizinprodukte nachhaltiger werden müssen, ist keine Frage. Lilly und insbesondere Lilly Deutschland hat das erkannt und sich trotz schwerer Gesetzeslage aufgemacht, nachhaltigere Pens zu produzieren. Derzeit ist es so, dass wiederverwendbare Pens durch eine Gesetzesänderung 2013 auf das Budget der Praxen gehen und somit ungern verschrieben werden; erklärte uns Lilly Deutschland. Dennoch forschen sie weiterhin zu nachhaltigeren Pens. Zeitgleich hat sich eines der selbstorganisierten Teams zur Aufgabe gemacht, den Standort Lilly Deutschland nachhaltiger zu gestalten: Fairtrade Kaffee, kein Plastikbesteck und kein Plastikgeschirr mehr, Energiesparlampen. Ob die Anstrengungen für so ein großes Unternehmen genug sind, kann ich nicht beurteilen. Dennoch: Das sehe/höre ich selten, so war ich da schonmal begeistert. Ich bin gespannt, was Lilly (Deutschland) in Zukunft umsetzen wird!

Bildbeschreibung: Beate (lächelnd, Hand an der Stirn, Blick in die Ferne)

Talk: Inklusion

Wer mich kennt, weiß, dass Inklusion mein Herzensthema ist. So dauerte es auch nicht lange, bis ich dazu Fragen stellte.

integrity – respect – excellence

Grundsatz Lilly

Jo, klingt erstmal soweit cool. Aber, und das ist für mich immer das Problem an solchen Worthülsen: Klingt cool, weil ein Werbemarketingmensch sich da mal tolle Gedanken gemacht hat. Doch wie viel davon umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt.

Bildbeschreibung: Lea (insulea.de) zeigt lachend auf den Firmengrundsatz: integrity, respect, excellence

Real talk: Lilly Deutschland hat mich da wirklich positiv überrascht. In Deutschland sind ca fünf bis zehn Prozent der Mitarbeitenden Menschen mit Behinderung. Dieser Prozentsatz ist, soweit ich weiß, ziemlich hoch. Dazu kommen noch Menschen wie ich, die keinen Schwerbehindertenausweis haben, nicht gleichgestellt sind und sich trotzdem als behindert (in welcher Form auch immer), beeinträchtigt fühlen oder/und mit einer chronischen Erkrankung leben.

Darüber hinaus setzt sich Lilly Deutschland in einem selbstorganisiertem Team für Menschen mit Behinderung, queere Menschen, Menschen aus Minderheitengruppen insgesamt einfach: Menschen ein. Habe ich so bisher auch viel zu selten gesehen. Durch viel kleines Engagement gelingt es Lilly Deutschland meiner Meinung nach, viel zu erreichen und neben einem guten Betriebsklima vielleicht auch eine Vorbildfunktion für andere Firmen zu besitzen. Am Ende des Tages wusste ich jedenfalls, dass die drei Worte integrity – respect – excellence mehr als nur Worthülsen sind. 🙂

Talk: Verantwortung

Ein so großes Unternehmen wie Lilly hat eine Verantwortung, welche sich Lilly Deutschland und auch Lilly stellt. Ich fand es sehr interessant, dass Lilly verschiedene Wohltätigkeitseinsatzgebiete hat. Zum einen setzen sie sich für Nachhaltigkeit ein. Wie ich oben schon beschrieben habe, sind sie dabei, nachhaltigere Pens zu entwickeln. Dass die gut genutzt werden können, müssen diese auch verschrieben werden dürfen, ohne dass Ärzt:innen Nachteile haben. Da unterstützt Lilly uns Patient:innen, dass wir deren Mittel nutzen dürfen. In Deutschland bringen sie sich außerdem für an Demenz erkrankte Menschen, Diabetes bzw. Onkologie @work ein.

Bildbeschreibung: Bürogebäude Lilly Deutschland von der obersten Etage fotografiert. Blick auf Lilly Schriftzug, Menschen an Infoständen

Talk: Bitterer Beigeschmack

Lilly international fährt Gewinne ein. Dennoch sterben Menschen mit Diabetes, weil sie keinen Zugriff auf Insulin haben. Daran ist nicht nur Lilly international schuld. Doch das schwebte mir den ganzen Tag im Kopf herum und vielleicht habe ich noch mal mehr kritischer hingeschaut, was ich an Lillys Arbeitsweise gut oder schlecht finde. Ich fand den Tag ganz toll: Es arbeiten viele kreative Köpfe dort, denen ich bzw. wir als Bloggende auf Augenhöhe begegenen durften. Es gibt viele tolle Ideen, besonders für Nachhaltigkeit, Gesundheit am Arbeitsplatz und Inklusion. Davon wünsche ich mir ganz unbedingt mehr! Ratlos bin ich dagegen, wie wir #insulinforall erreichen können.

Talk: Tolle Ideen, tolle Menschen

Ein Blogger:innentreffen wäre nichts ohne andere Blogger:innen. Neben Lilly haben wir uns auch untereinander bestens unterhalten und ausgetauscht. Es war ein wirklich außergewöhnlich gutes Blogger:innenevent. In diesem Sinne auch ein großes DANKE an Lilly Deutschland und die anderen Blogger:innen. 🙂

Anstatt euch noch weiter mit langen Texten zu langweilen, schenke ich euch lieber noch ein paar Bilder.

Lea (insulea.de) fotografiert Katharina (nervenauszuckerwatte.de) im Wachturm. Beide lächeln.
Beate, lächelnd, im Wachturm.
Groupie: Diverse Blogger:innen mögen diverse Kaltgetränke.
Bildbeschreibung: Blick vom Schloss Bad Homburg auf Schlossgarten/wald
Bildbeschreibung: Die Teilnehmenden des 1. Blogger:innen-Events Lilly Deutschland

Berichte anderer Blogger:innen

Last, but not least: Disclaimer

Lilly Deutschland hat mich eingeladen, meine kompletten Reise- und Verpflegungskosten wurden übernommen. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst.

13 brotlose Frühstücksideen mit BE-Vorschlägen (veggie)

Moin!

Mein Frühstück muss mich lange satt machen, nicht belasten, Energie liefern und abwechslungsreich sein. Hin und wieder muss es auch transportiert werden. Seit längerem esse ich meistens Porridge, manchmal mit selbstgemachten Granola, zum Frühstück. Irgendwann war mir das doch zu langweilig und ich hab erneut nach PIMP MY FRÜHSTÜCK Ideen gesucht. Die hier gezeigten Ideen  sind auch für die kalte Jahreszeit geeignet, da es sich vorwiegend um warme Frühstücksideen handelt. Die BE-Vorschläge entstanden aus meinen Erfahrungen, bitte nochmal in Kalorien mundgerecht oder ähnliches nachschlagen.

Alle Rezepte sind vegetarisch und können durch veganen Milchproduktersatz veganisiert werden.

Hier meine Top 13, von 13 nach 1:

TOP13: QUARK-BANANE-APFEL-MATSCHE TO GO

Quark anrühren, evtl. mit Milch oder Sprudel (macht das ganze lockerer-luftiger). Banane und Apfel kleinschneiden, ZImt drüberstreuen. Hier im Bild: 3,5BE, davon von mir 1BE als Fett-Protein-Einheit (FPE) berechnet.

TOP12: CREAMY-PORRIDE MIT LEINSAMEN, APFEL, ROSINEN, AHORNSIRUP UND ROSINEN

Beliebige Menge Haferflocken(ich nehme meistens 30gr) mit mindestens doppelt so viel Wasser-Milch-Menge unter Rühren aufkochen, 1-2 Esslöffel Leinsamen zugeben und anschließend für mindesten 15min bei Restwärme quellen lassen. Apfel kleinschneiden, unter das Porridge mischen. Mit Rosinen und Zimt bestreuen, Ahornsirup drüber kippen. !Achtung! Ahornsirup geht (zumindest bei mir) schnell ins Blut. Ich habe hierfür 5 BE berechnet.

TOP11: QUARK-AMARANTH-BIRNE-BLAUBEERE

Quark anrühren, evtl mit MIlch oder Sprudel. Birne kleinschneiden, zusammen mit Blaubeeren unter die Quarkmasse heben. Gepoppten Amaranth draufgeben. Ich habe 3 BE berechnet, 1 BE als FPE.

TOP10: WARMES OBST MIT QUARK UND KOKOS

Apfel, Himbeeren und Birne im eigenen Saft auf kleiner Flamme erhitzen. Auf Quarkmasse geben, mit Kokosstreuseln bestreuen. Insgesamt kam ich hier auf 4 BE, 1 BE als FPE.

TOP9: COUSCOUSBREI MIT APFEL UND LEBKUCHENGEWÜRZ

Couscous mit halb Milch, halb Wasser aufkochen und 5 Minuten quellen lassen. Kleingeschnittenen Apfel und Lebkuchengewürz zugeben und genießen. Macht sehr lange mit kleiner Menge satt, finde ich. 3,5 BE habe ich hierfür angesetzt.

TOP8: GRIEßBREI MIT BANANE, ROSINEN UND CHIASAMEN

30gr Grieß mit 300ml Wasser-Milch-Mischung aufkochen, Chia-Samen zugeben und unter Rühren und Restwärme mindestens 15 min quellen lassen. Banane und Rosinen zugeben. Da ich Grießbrei erst seit kurzem zubereite, kann die Mengenangabe auch gar nicht hinhauen. Wenn es zu flüssig ist, noch Grieß hinzugeben 😉 Weil ich noch in der Experimentierphase bin, kann ich leider überhaupt keine BE-Vorschläge machen. 🙁

TOP7: BUTTERMILCH-BANANEN-SMOOTHIE

Perfekt für Menschen ohne Hunger oder als kleines Frühstück vorm Sport find ich :-)Halbe Banane mit 200ml Buttermilch pürieren und schon ist es fertig. Nur 2 BE. Variation: Noch Haferflocken zugeben.

TOP6: OBSTVARIATION MIT JOGHURT

Verschiedenes Obst (hier: Kaki, Banane, Apfel) kleinschneiden und mit Joghurt genießen. Ich habe 4 BE berechnet.

TOP5: HAFERFLOCKEN MIT APFEL-MANDARINE-JOGHURT

Kernige Haferflocken mit einem halben Apfel, einer Mandarine und Joghurt anrichten. Je nahc Hunger bei mir 4-5 BE.

TOP4: HIRSEBREI-BANANE-BLAUBEERE und einem Klecks SPEKULATIUSCREME

Hirse abwaschen, mit Milch und Wasser aufkochen und mind 15 min quellen lassen. Banane und Blaubeeren auf den Brei geben, mit einem Klecks Spekulatiuscreme dekorieren. Wenn ich mich richtig erinnere, war das ein Frühstück über 5 BE…

TOP3: GEBACKENES OBST NACH AYURVEDA UND AMARANTH

Apfel und Birne eignen sich z.B. gut zum backen. In Streifen schneiden, gut würzen (ich habe glaub ich Zimt & Nelken gewählt) und mit einem Schuss Apfelsaft in eine hitzefeste Form geben. Im Backofen bei 200° backen. Dauer sehr unterschiedlich hab ich festgestellt! Mit gepoppten Amaranth dekorieren. Ich habe 4 BE berechnet.

TOP2: GRIEßBREI MIT HEIßEN HIMBEEREN UND KOKOSFLOCKEN

Grießbrei wie in TOP8 zubereiten. TK-Himbeeren in Topf oder Mikrowelle erhitzen. Himbeeren auf den Brei geben und mit Kokosflocken garnieren.

TOP1: PORRIDGE MIT GEBACKENEM OBST UND LEINSAMEN

Eine Kombi aus Top12 und Top3 🙂 Perfekt in der kalten Jahreszeit, wärmt und sättigt, ohne zu belasten. Doch, der Klassiker behält Platz 1 für mich. Ich brauche dafür 4-5 BE.

Was esst ihr gerne zum Frühstück? Oder seit ihr etwa Gar-nicht-Früstücker? Ich leibe Frühstück und könnte den ganzen Tag frühstücken!

Ich wünsch euch viel Spaß beim ausprobieren und vor allem, dass ihr immer einen leckeren Kaffee dazu genießen könnt 🙂

Guten Hunger! Beate (P.S.: Und nur keine Angst vor Kohlenhydraten…)

Der perfekte GREEN SMOOTHIE

Green Smoothies bieten mir die perfekte Gelegenheit, noch mehr Obst und vor allem Gemüse zu mir zu nehmen. Sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, etc. und sind nach meiner Erfahrung auch sehr blutzuckerverträglich.

Angeblich wird durch das Mixen das Chlorophyll der Pflanzen besser aufgespalten – das ist meines Wissens noch nicht wissenschaftlich belegt und für mich auch nicht für Belang. Wer dem Glauben schenken mag, ist auch ok – Green Smoothies schaden schließlich nicht. Ich trinke meinen Green Smoothie gerne zum Frühstück (gerade vor dem Sport) oder im Nachmittagstief.

Damit eure ersten Green Smoothie Erfahrungen möglichst positiv sind, habe ich hier einige Ratschläge zusammengestellt.

Sommer-Smoothie
Sommer-Smoothie in the making

Was gilt es, für den perfekten Smoothie zu beachten?

Anfangs habe ich noch mit einem normalem Mixeraufsatz meiner Küchenmaschine gemixt…den habe ich glücklicherweise durch den Dauereinsatz geschrottet. Seitdem mixe ich nicht nur grüne Smoothie mit dem Hochleistungsmixer Omniblend V. Nach längeren Recherchen habe ich mich für ihn entschieden und bin immer noch super zufrieden mit ihm – zumal seine Aufsätze auch auf DEN Mixer überhaupt, den Vitamix, passen. Der war mir dann für mein Studentenbudget eindeutig zu teuer. Was nicht ist, kann ja noch werden. Der Omniblend ist quasi der kleine Bruder des Vitamixes, also für mich die beste zweite Wahl überhaupt auch Preis-Leistungs-technisch.

Nach längerer Green Smoothie-Erfahrung habe ich gute und schlechte Smoothies gemacht. Was gehört also zu einem gutem grünem Smoothie neben einem möglichst gutem Mixer?

Ich achte darauf, nie mehr als drei bis fünf Zutaten zu verwenden. Bei zu vielen Zutaten „vermanscht“ meiner Meinung nach alles und man schmeckt die einzelnen Komponenten nicht mehr. Mein Standardrezept als Anfängerin war neutraler Romana- oder Eisbergsalat zusammen mit einem Apfel und einer Banane. Mittlerweile bin ich experimentierfreudiger. Die Banane kommt aber in 99% der Fälle mit hinein, da sie dem Smoothie eine sämige Konsistenz gibt. Grundsätzlich kann man alles in den Mixer schmeißen; ob es letzlich schmeckt, ist eine andere Geschichte. Oft wird geraten, Spinat oder Feldsalat zu verwenden. Diese empfinde ich im Smoothie als recht geschmacksintensiv, weshalb ich dann eher drei Obstsorten anstatts zwei verwende. Kristin von eattrainlove hat dazu mal ein Green Smoothie e-book verfasst, in welchem auch viele Tipps und Tricks drin stehen.

Green Schmusie :)
Green Schmusie 🙂

Nach meiner Erfahrung tut es gut, einfach ganz viel auszuprobieren und immer reinzuschmeißen, was gerade so da ist. Mit Rezepten kann ich nie so viel anfangen. Anfängern würde ich eher eine milde Sorte Salat empfehlen und nicht wie oft gesagt Spinat oder Feldsalat.

Vor der Insulinabgabe würde ich Diabetikern raten, erstmal zu überlegen, weniger BE’s zu berechnen, da ein Green Smoothie meist ohne Fettprotein-Einheiten (FPE) daherkommt und diese im herkömmlichen Faktor mit einberechnet sind. Muss man natürlich selbst entscheiden, ich für mich mache das so.

beate_putzt den Smoothie weg
beate_putzt den Smoothie weg

beate_putzt wäre nicht beate_putzt, würde an dieser Stelle nicht der ultimative Tipp für die schnelle Reinigung nach dem Verwenden eines Mixers stehen: ein Spritzer Spüli und etwas Wasser mixen. Mit einem Spülschwamm das Mixgefäß auswaschen, mit klarem Wasser ausspülen. Zum trocken hinstellen und zack! Fertig!

Viel Spaß beim Mixen wünscht euch beate_putzt

 

Über Zoodles und Blutzuckerspitzen

Eins vorweg: ich bin kein Low-Carb-Fan. Absolut nicht.

Aber: eins meiner neuen Lieblingsgerichte sind Zoodles mit Sauce. Das ist zufällig auch Low-Carb und nach meiner Zubereitungsart auch Low-Fat. Deshalb gut geeignet für die Tage, an denen der Blutzucker macht, was er will. Vor allem mega leckeeeer 🙂

Für Nicht-Diabetiker ist der obere Absatz völlig uninteressant, was interessant sein könnte: ich kann Unmengen davon essen, ohne das Völlegefühl hinterher wie bei richtigen Nudeln zu haben (wobei ich da auch Unmengen esse, vielleicht KÖNNTE das der Fehler sein).

Deshalb für alle meine Empfehlung zum kochen und experimentieren.

Zutaten:

1 – 2 Zucchinis (mit Spiralschneider oder alternativ Sparschäler schneiden)

Tomatensauce oder ähnliche Sauce nach Wahl kochen, meine Version:

2 Möhren

1/2 Kohlrabi

frische Tomaten

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

evtl. Sojaschnetzel in Gemüsebrühe quellen lassen

gestückelte Dosentomaten

diverse Kräuter, Salz, Pfeffer, Tomatenmark

–> Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch in Öl anschwitzen. Anschließend Tomatenmark und Sojaschnetzel zugeben. Kurz mitbraten, dann Dosentomaten zugeben. Unter rühren leicht kochen („blubbern“) lassen. Mit Salz, Pfeffer, diversen Kräutern, Curry oder sogar einer Prise Zimt würzen.

Die Zoodles können entweder in den letzten 1 – 2 Minuten mitkochen oder für die gleiche Zeitspanne mit kochendem Wasser übergossen werden.

So hat das Rezept relativ wenig Kohlenhydrate und Fette, die berechnet werden müssen. Vorsicht aber bei Zugabe von Käse, etc. (FPE!)!

 

Zoodles mit Sauce und sch*** Blutzuckerwert mit unbekannter Ursache
Zoodles mit Sauce und sch*** Blutzuckerwert mit unbekannter Ursache

 

Alles Liebe, guten Hunger! #beate_putzt heute nicht, sondern kocht!