Ein Song reicht – Endlich mal wieder feiern (mit Diabetes)

Ein Song reicht.

„Ich bin nicht mehr oft in meinem Zimmer. Ich geh langsam raus. Verdammt noch so ein Winter und ich schwör, ich wander aus! Alles ist nur noch halb so beschissen, wenn die Sonne scheint.“

casper feat Kraftklub – ganz schön okay

Ein Song reicht. Nach langer Zeit endlich mal wieder feiern. Grundlage schaffen mit Pizza gegen drohende Hypos. Gummibärchen in den Taschen. Ersatzkatheter nicht dabei, wird schon schiefgehn. Einen Tag zuvor released Kraftklub das neue Lied „ein Song reicht“: „Ein, zwei Bands, die mich andauernd an die Zeit mit dir erinnern.“

Auch an diesem Abend, „ein Song reicht“, um alte Erinnerungen zu wecken und neue zu schaffen. Gilt auch für Diabetes „Ah, bei dem Song hab ich öfter die Pumpe beim Tanzen verloren“ und erst recht für Lieblingssongs in unterschiedlichen Zeiten.

Pizza im portugiesischem Viertel. Erstmal weniger Insulin für die Pizza abgeben. Wir müssen noch ein Stückchen laufen, bis wir zur gewünschten Bar kommen. Generell bin ich bei Alkohol und Diabetes lieber etwas höher unterwegs, je nach Aktivität fühle ich mich bei 150 mg/dl und 200 mg/dl am wohlsten. Ein Song reicht: An den Landungsbrücken raus, weiter am Hafen entlang.

Beleuchteter Hamburger Hafen bei Nacht.

In die Bar und Schlager hören, die irgendwelche Menschen über die Jukebox auswählen. Über uns schweben mehr oder weniger kuriose Teile: Modell-Segelschiffe, ausgestopfte Vögel, Seile, Bier, … Wir erfinden Geschichten dazu, was die einzelnen Stücke wohl erzählen könnten. Wann hat hier wohl mal jemand das letzte Mal geputzt? „Heute, die Theke klebt ja nicht.“ Blutzucker irgendwo bei über 250 mg/dl, erstmal Insulin abgeben. Nicht zu viel, auch wenig Alkohol ist Alkohol! Ein Song reicht: Der schönste Platz ist immer an der Theke.

Auf dem Weg in irgendeinen Club die Überlegung, wann wir eigentlich das letzte Mal feiern waren. Früher (meistens in Süddeutschland), als ich auf der Treppe in die Clubs und Bars regelmäßig meine Schuhe verloren hab – wohlgemerkt meistens als Fahrerin, aber Böden und Treppen voller Wodka Energie waren der Endgegner. „Früher“ ist auch nicht so lange her, Corona wirkt als Zäsur. Ein Song reicht: „what’s my age again“ blink182.

Heute. Die ersten 5km sind schonmal gelaufen. Bin in den Club gekommen, ohne die Schuhe zu verlieren. Klebt es etwa weniger als früher? Wir tanzen zu Ärzte-Songs, jump – Kris Kross, song 2 – blur, usw. … Natürlich keine Musik über high end Boxen, natürlich wird im Laufe des Abends der Bass lauter und schiefer. Wie kann eigentlich Musik, mitgrölen und tanzen auf verklebten Böden und schlechter Anlage so glücklich machen? Und so viele gute Erinnerungen wecken? Ein Song reicht: Die Ärzte – Unrockbar (und ich fühl mich wie mit 14.)

Blutzucker bei 150 mg/dl. Scheinbar die richtige Menge an Insulin abgeschätzt und das Tanzen wirkt genau wie geplant. 🙂

„Noch 3 Lieder und dann auf zum Fischmarkt?“ Mit s drei e d SEEED im Ohr verlassen wir die Bar und gehen Richtung Pommes. Die Pommes berechne ich komplett. Die Sauce dagegen nicht. Bis zum Schlafplatz sind es noch 5km und ich bin fest entschlossen, auch die noch zu laufen. Ein Song reicht: „wir sind seeed und das ist unser Gebiet, singende Caballeros auf’m bombigen Beat„.

Cheese fries und Koffein (Cola light).

Fischmarkt. Wie viele Kaffeebüdchen gibt es hier eigentlich? Und von da aus weiter. Mit den hohen Schuhen gegen Ende schon ne Herausforderung, these boots are not really made for walking. Ein Song reicht: I’m walking.

Kurz vorm schlafen gehen stelle ich die Basalrate runter und den Zielwert hoch. Nach wenigen Stunden Schlaf bin ich wieder wach. Blutzucker bei 140 mg/dl. Die Basalrate bleibt erstmal reduziert. Der erste Song, den ich höre, ist der von Kraftklub: Ein Song reicht.

Corona Serviceergänzung: Ich war in Hamburg unter 2G+. Davor und danach hab ich mich engmaschig getestet plus Kontakte reduziert. Einen Tag später ist in Schleswig-Holstein bei mindestens spannendem Infektionsgeschehen die Maskenpflicht gefallen. In der Schule ist das Testen sowieso freiwillig, die Maskenpflicht wird auch dort fallen. Wenn ich mich demnächst schon infizieren „muss“, kann ich mein Sozialleben vorsichtig wieder hochfahren und auch mal feiern gehen.

Jahresrückblick: Adé 2021

Adé 2021 und das erste, was mir einfällt, ist: Uff. What a year, what a time to be alive!

2021 als Herausforderung?

Das Jahr war für mich eines der herausfordernsten Jahre in allen Bereichen. 2021 sind häufig mehrere Dinge auf einmal passiert und haben mich teils mehr als an meine Grenzen gebracht. Focus on the good! Es gab viel schönes uuuuund: Ich habe eine große Entscheidung getroffen – um was es geht, wirst du im Laufe des kommenden Jahres erfahren.

2021 und der Blog?

Ich hab recht wenig hier auf dem klassischen Blog gebloggt. Ein großes Thema war das Wichtelmädchen #WichtelMitDiabetes. Ich durfte ein paar Onlinevorträge halten (vielen Dank für das konstruktive Feedback und den Auftraggeber:innen danke für das Vertrauen). Den Inhalt des insta takeovers über Diskriminierung von Menschen mit Typ1-Diabetes hab ich hier kurz notiert. Da die DSGVO keine feste Verlinkung der social media Kanäle erlaubt: Du findest mich unter beate_putzt_diabetesblog (insta) oder unter Beate putzt – Sauber leben mit Typ1-Diabetes (fb)

2021 und mein eigener Diabetes?

Gute Frage. Lief irgendwie. Ich müsste mal an meine Einstellungen ran, dass es noch besser läuft. Bin ehrlich gesagt zu faul, dafür läuft es dann doch wieder zu gut. Hand aufs Herz, wer kennt’s?

Irgendwann wär‘ mal eine neue Pumpe interessant. Ich bin immer noch im Loop mit einer selbstgekauften Accu-Chek Insight unterwegs. Toitoitoi, dass die noch ein paar Jährchen schafft. Aktuell wüsste ich nicht, welches Modell ich wählen sollte. Trotzdem lässt sich Ende 2021 sagen: Auch, wenn die neuen Entwicklungen dank bald 4 Jahren DIY Loop nicht weit genug für mich reichen, ENDLICH tut sich mal was. Das bleibt spannend! 🙂

2021 und Corona?

Wie jeder vernünftige Mensch habe ich jede Menge Masken und Tests verbraucht. Zum Glück bisher immer negativ. Ich wurde 4x geimpft, Corona und Grippe, und ja, ich lebe noch!

Falls noch nicht geschehen: Lass dich impfen.

Ich hab mehr als einmal den Kopf über Menschen und/oder politische Entscheidungen geschüttelt und mit meinen Schüler:innen mehr als einmal gesagt, dass „Corona voll scheiße“ ist.

2021 und privat?

Ich war viel draußen, hab mir wieder ein Klavier zugelegt, das Rennrad geliefert bekommen (durch Schietwetter viel zu wenig gefahren), zwischendurch endlich mal wieder auf Pferden und Ponys gesessen und versuche weiterhin, die Tanzchoreographien meiner Tanzlehrerin nachzumachen.

Hab wahnsinnig viel gekocht und dank Ramona (ehemals tattoostravelstypeone) und lisabetes meine Mehlschwitze perfektioniert (rühren & Geduld sind der Schlüssel zum Mehlschwitzenglück).

Mit Ilka war ich in ganz Nordfriesland auf der Suche nach dem besten Kaffee (nicht der Milchkaffee für fast 6 € auf Amrum „nein, der Preis war es nicht wert!“), nach dem besten Fischbrötchen und auch auf der Suche nach meiner verlorenen Eiskugel im Husumer Hafen („Mist, ich hab doch schon gebolt!“).

Nicht nur Freund:innen mit Diabetes, sondern auch ohne Diabetes konnte ich treffen, anrufen, schreiben, Sprachnotizen senden, … Das meiste dank Corona und teilweise durch große Entfernungen online, und manchmal war so viel online sein auch schon zu viel.

Naja, leider war ich auch viel zu viel auf der Couch mit der Serie friends oder dem perfekten Dinner, hatte keine Energie mehr übrig fürs Lesen und hab geschlafen. ABER MIT MEISTENS GUTEN WERTEN, ha! Das war halt auch 2021.

2021 und putzen?

Putztipps gab es dieses Jahr so gut wie keine. Meine absolutee Putzentdeckung 2021 war und ist, dass weiße Wäsche wieder ganz sauber wird, indem sie über Nacht in Wasser mit Essigessenz eingeweicht wird. Das Wasser wird am Ende weggekippt (ich schütte das einfach in die Dusche, die freut sich auch) und die Wäsche ganz normal gewaschen. Konnte damit sogar Omas geerbte Bettwäsche wieder zum strahlen bringen. 🙂 Putzfail des Jahres: Dampfreininger. Klappte gar nicht und ich hab ihn zurückgegeben.

2021 Adé und Abspann

Eine kleine Auswahl an Bildern durch das Jahr 2021, mindestens eines pro Monat. 🙂 Da war viel gutes dabei.

2021 und danke! Danke für die vielen Gespräche, die gute Musik; danke an alle, die mich auf irgendeine Art und Weise begleitet haben. Das war schön! Wir sehen, hören, schreiben uns 2022.

Waldbaden: Diabetes und Sport

Diabetes, Sport und entspannendes Baden, gleichzeitig? Geht nicht? Geht doch! Waldbaden. Noch nie gehört? There you go!

Was ist Waldbaden?

Waldbaden oder das Aufhalten von mindestens 15 Minuten im Grünen senken nachweislich Stress, Herzfrequenz und den Blutdruck. Dazu zählen zum Beispiel Wälder oder Parks. Waldbaden ersetzt natürlich keine Medikamente, ist jedoch super als Prävention, auch gegen Depressionen und Burnout. Auch wenn der Aufenthalt im Freien, wie zum Beispiel am Meer, als entspannend empfunden wird – die genannten Effekte gibt es nur im Wald. (Quellen: techniker.de, quarks.de, nabu.de, ndr.de)

Ich bin ein echtes Waldkind. Kein Wunder, bin ich mitten im Pfälzer Wald aufgewachsen! Ich liebe es, mich im Wald zu bewegen oder auch „nur“ zu chillen und die Natur zu beobachten. Dass das Waldbaden heißt, habe ich erst vor ein paar Jahren gelernt. 😉 Es braucht für mich nicht viel: Etwas Zeit, gute Laufschuhe und Kleidung (noch mehr Tipps bei meindiabetesblog.com), Diabetesmanagement.

Sport und Diabetes im Wald

Diabetes und Sport ist generell eine Herausforderung – ich finde, es lohnt sich immer, diese anzugehen! Bevor ich loslege, versuche ich, möglist kein aktives Insulin mehr im Körper zu haben. Meistens klappt das nicht und ich gehe erst nach Mahlzeiten los, sprich mit aktivem Insulin. Da heißt es: Vorausschauend agieren. Ich gebe dann deutlich weniger Bolus ab und stelle den Zielwert im AndroidAPSLoop deutlich höher (140 mg/dl – 180 mg/dl anstatt 100 mg/dl, nach Bauchgefühl). Je nachdem, wie aktiv ich sein möchte und wie lange, stelle ich das Basalratenprofil niedriger.

Na, und natürlich müssen auch Zusatz-BEs mit. Ich transportiere die meistens in einer kleinen Bauchtasche oder in einem Laufrucksack. Inhalt: Schlüssel, Handy, Tempo, Saft oder Gel, Gummibärchen o.ä., Müsliriegel. Der Vorteil beim Laufrucksack ist für mich, dass er mich im Gegensatz zu anderen Taschen null stört. Er wackelt nicht, sondern sitzt stabil auf dem Rücken. Auch Rutschpartien oder bergauf-bergab-Torturen sind damit möglich.

Beate läuft einen Berg im Wald hoch. Auf ihrem Rücken ist ein Laufrucksack.

Diabetesmanagement bedeutet für mich, immer zwei Schritte weiter zu denken. Gestern war ich zum Beispiel anstatt der geplanten 6km doppelt so lange unterwegs. Dank meiner Planung hatte ich genügend Zusatz-BEs mit. Oft brauche ich keine Zusatz-BEs, aber: Man weiß ja nie! Da leb ich wirklich lieber auf der sicheren Seite.

Das schöne am Waldbaden ist: Alles kann, nichts muss. Und egal ob Bewegung oder nicht, es ist für jede und jeden geeignet. Mir macht es mit Bewegung (spazieren, walken, selten trailrunning) und Pausen am meisten Spaß.

Viel Freude und Erholung im Wald. Mit etwas Planung alles kein Problem. 😉

Die drei Affen der Inklusion

Heute ist Tag der Inklusion. Was geht mich das an?

Die drei Affen der Inklusion: (nicht) hören, sehen, sprechen

Menschen mit Behinderungen, Beeinträchtigungen, chronischen Erkrankungen, Migrationshintergrund, nicht-weißer Hautfarbe, einer nicht-heterosexuellen Orientierung, ohne deutschen Pass, mit wenig Einkommen:

  • werden nicht gesehen
  • nicht gehört
  • nicht sprechen gelassen.
Bildbeschreibung: Drei Bildabschnitte in einem Bild. Portraitaufnahme von Gesichtern. Beate hält die Augen, die Ohren oder den Mund zu.

Ich will nicht…

Ich will nicht bewundert werden, will keine Inspiration sein, will nicht Tag für Tag meine Leistung beweisen müssen, beweisen müssen, dass ich „ja fast so bin wie eine gesunde Person“.

Ich will nicht von Verlägen hören müssen, dass meine Forderungen nach inklusiver Sprache und barrierearmen Homepages ja nachvollziehbar seien („voll die gute Idee!“), aber leider nicht umsetzbar („das betrifft kaum jemanden“).

Ich will nicht lesen, dass mal wieder ein Tag über Inklusion mit z.B. Diabetes geplant ist – und kein Mensch mit Diabetes ist auf der Bühne, oder nur der/die Eine, um „den guten Willen“ zu zeigen.

Ich will nicht hören, dass meine Schülerinnen und Schüler leider nur auf dem zweiten Arbeitsmarkt einsetzbar seien.

Ich will nicht sagen, ich sei hoffnungslos.

Das bin ich nicht. Ich kämpfe, ich kläre auf, ich diskutiere, ich bilde mich weiter, ich höre zu. Das gelingt mir nicht immer. Es ist anstrengend, manchmal ermüdend.

Inklusion ist für mich…

Inklusion ist Haltungssache. Ich hoffe, mir wird es im Laufe meines Lebens gelingen, immer mehr Barrieren einzureißen. Für mich, für andere.

Inklusion ist Teamgeist. Zusammen ist vieles möglich, auch mit wenig Geld.

Inklusion ist für alle da. Für diejenigen, die ohne Kopfhörer in der Bahn sind (Stichwort Untertitel). Für diejenigen, die gerne wandern, aber Pausen machen möchten (Stichwort Sitzbänke). Für diejenige in einem Haushalt, die unterschiedliche Körpergrößen haben (Stichwort höhenverstellbare Schreibtische). Für diejenigen, die mit Kinderwagen, Bollerwagen und Rollstuhl unterwegs sind, vielleicht sogar gleichzeitig (Stichwort selbstöffnende Türen). Für diejenigen, die Schwierigkeiten mit dem Internet oder wenig bis keine Sehstärke haben (Stichwort Bildbeschreibung).

Inklusion ist nicht „für die da, für die Schwachen“. Inklusion ist für mich, für dich, für uns. Inklusion ist kein fester Zustand, sondern kreativ und immer auf der Suche nach individuellen Lösungen.

Inklusion ist immer Austausch. In diesem Sinne DANKE für über fünf Jahre beate putzt – Sauber Leben mit Typ1-Diabetes. Ein ewiges auf und ab. Ich mag’s und freu mich auf jeden Austausch. Sei es über Diabetes, Behinderung, Jakobsweg oder einfach ein gutes Buch.

Danke. Beate putzt

Was ist Inklusion?

Bei zdf logo! gibt es einen kurzen, einfachen Beitrag (auch geeignet für Kinder), was Inklusion ist.

https://www.zdf.de/kinder/logo/tag-der-inklusion-100.html

Maskenpflicht in Deutschland (leichte Sprache)

Maskenpflicht in Deutschland – Informationen in leichter Sprache.

Maskenpflicht in Deutschland:

  • Was bedeutet das?
  • Wo muss ich eine Maske tragen?
  • Wie ziehe ich eine Maske richtig an?
  • Wie ziehe ich eine Maske richtig aus?

Diese Fragen habe ich versucht, in einem Video in leichter/vereinfachter Sprache zu erklären (darf gerne geteilt werden).

Hinweis: Anstelle des Wort „Maske“ kann auch das Wort „Mund-und-Nasen-Schutz“ verwendet werden. Im Video verwende ich meistens den Begriff „Maske“.

Maskenpflicht in Deutschland (leichte Sprache)

Hände waschen, aber wie?

Maskenpflicht – fehlende Untertitel

Leider konnte ich nachträglich keine Untertitel einfügen. Ich habe das Video ursprünglich für meine Schüler:innen gedreht. Sie würden von Untertiteln irritiert. Ich dachte, ich könnte das nachträglich noch einfügen – entschuldigung dafür.

Oh I Oh I’m still alive!

Hallo zusammen,

höchste Zeit für ein kleines Alltags-Update! Auf dem Blog war es in den letzten Monaten still. Ich habe irgendwann mein zweites Staatsexamen abgelegt, mit Antje von süßhappyfit einen Triathlon absolviert, die Ferien im höchsten Maße genossen, mich entschieden, für noch ein weiteres Jahr im hohen Norden zu bleiben und und und. Der ein oder andere Bericht wird noch folgen, anderes in Vergessenheit geraten.

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Update: Diabetestherapie

Einstellungen

Durch die vielen Veränderungen habe ich meinen Diabetes teilweise mehr oder weniger mitgeschleift. Das hat zum Glück recht gut funktioniert. Für die nächste Zeit stehen trotzdem einige Basalratentests sowie die Überprüfung einiger Faktoren auf dem Plan. Hätte jemand Lust mitzumachen? Ich denke an eine ähnliche Geschichte wie #teambasalratentest von Anne. Das Ziel wäre, Erfahrungen auszutauschen und sich – falls nötig – zu bemitleiden (Ich HASSE Basalratentests!).

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Dana RS Pumpe

Mittlerweile loope ich schon weit über ein Jahr mit der DANA RS Pumpe. Ich bin nach wie vor zwiegespalten mit dieser Pumpe und leider weiß ich durch intensiven Austausch, dass ich mit meinen negativen Erfahrungen bei weitem nicht die einzige bin.

Nach wie vor….

…nutze ich Do-It-Yourself-Lösungen, um vernünftige Katheter abseits des DANA Sortiments verwenden zu können

…sind Adapter „scharfkantig“ verarbeitet (vgl.: Die Adapter der Accu-Chek Combo sind gummiert). Menschen, die wie ich ihre Pumpe eng am Körper tragen, haben öfter Druckstellen.

…piept die Pumpe ohne Vorwarnung und meldet, dass die Ampulle leer sei – unabhängig vom verbliebenen Füllstand, der sich zwischen 35 – 5 Rest-I.E. befinden kann.

…geht die Batterie ohne Vorwarnung einfach leer und damit die Pumpe aus.

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All diese Dinge haben dazu geführt, dass ich mittlerweile ständig dabei habe:

  • 1 x Setzhilfe
  • 1 oder 2 Wechselkatheter
  • 1 x Batterie
  • 1x Batteriefachöffner oder Münze
  • im Idealfall auch noch: Insulin, Ersatzgewindestange, Ampulle, Aufziehhilfe.

Ich schätze an der Pumpe die stabile und Bluetoothverbindung, die kleine Größe und dass sie nicht bei jedem Bolus- oder jeder Basalratenänderung piept. Am liebsten würde ich die DANA RS mit meiner alten Accu-Chek Combo zusammenschweißen!

So einfach geht das natürlich alles nicht und überhaupt ist es ein Privileg, eine Pumpe nutzen zu dürfen. Das ist mir durchaus bewusst. Dennoch herrscht einfach sooooo großer Nachholbedarf, dass mich solche „Fehlerchen“ richtig wütend machen können. Lebenszeit und Lebensqualität, die dadurch verschwendet wird.

Liebe Pumpenhersteller, die ihr die nächste tolle Pumpe sicherlich gerade entwickelt: Hier könnte ihre Werbung stehen!

In diesem Sinne: Liebe Grüße, Beate

#DBW2018: Diabetes-Nebenwirkungen

#DBW2018 Tag 4. Heutiges Thema:

„Diabetes-Nebenwirkungen. Zwischen Motivation und Downphasen spiegeln sich die psychischen Belastungen wider. Welche beschäftigt dich?“

diabetes-blog-woche

Ich kenne viele Nebenwirkungen, doch welche haben es in meine TOP5 der Nebenwirkungen geschafft?! Vielleicht kannst du dich ja wiedererkennen?

TOP5: Die Handtaschennebenwirkung

Mein Diabeteszeug muss immer mit. Selbst mit Pumpe und Sensor muss ich für mein „gutes Gefühl“ mindestens neben Pumpe und Handy noch ein Gel/Saft und Traubenzucker mit. Das passt nicht mehr in eine Hosentasche und tadaaa, wird wieder eine Handtasche gebraucht.

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TOP4: Das Einkaufsdilemma

Ich stehe im Supermarkt, habe bereits meinen inneren Einkaufszettel abgearbeitet und weiß nicht mehr, ob ich noch Hypohelfer brauche. Kaufe ich keine, habe ich garantiert nur noch zwei Dinge daheim. Kaufe ich welche, habe ich garantiert noch genug Vorrat. Wenn ich zusätzlich gerade mit Trendpfeil nach unten unterwegs bin, wandern auf jeden Fall auch völlig unnötige Süßigkeiten mit in den Einkaufskorb – denn nichts schmeckt besser, als absteigende Werte mit Keksen & Co zu bekämpfen.

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TOP3: Die TypFler

TypFler sind Menschen im Umfeld der Menschen mit Diabetes. Diabetes Typ Familie und Freunde. Mein Umfeld kennt sich besser aus als das, was man so in der Schule gelernt hat (wenn überhaupt). Sie können Kurzreferate über Unterzucker, Sensoren, Pumpen, Reisen und Sport mit Diabetes halten und bei Unsicherheiten fragen sie mich nochmal. Weil sie an meinem Leben teilhaben, nicht, weil ich ständig Powerpointfolien präsentiere. 😉

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TOP2: Die Handysucht

„Leg doch mal dein Handy…oh. Ist das dein Diabeteshandy.“ Spätestens seit dem Loopen, aber auch schon vereinzelt vorher mit dem Umstieg auf den G5 Sensor werde ich öfter angesprochen, ob ich mal mein Handy weglegen könne/warum ich zwei Handys habe/dass ich doch eben schon am Handy war. Vieles in meiner Welt spielt sich digital ab, mein Diabetesmanagement hat mich Technik besser verstehen, besser anwenden lassen. Wir brauchen vielleicht doch keinen Medienkompetenzunterricht in Schulen, sondern einfach nur Menschen mit Diabetes, die ihren Alltag erlebbar machen 😉 – Nicht umsonst haben meine Schüler im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung verstanden, warum ich die Smartwatch trage und wie das System funktioniert.

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TOP1: Das (dreifache) Medizin-Coach-Drillinstructor-Studium

Ich habe ein abgeschlossenes Masterstudium mit dem Abschluss Master of education. Durch meine Diabeteskarriere habe ich aber auch Medizin studiert und bin Expertin meiner Krankheit. Ich bin Coach für mich, manchmal auch für andere Menschen mit Diabetes. Ich bin ein Drillinstructor, um mich wieder motivieren zu können (eventuell habe ich das auch beim Sport mit meinen ehemaligen Mitbewohnerinnen eingesetzt).

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#DWB2018: Nebenwirkungen

Das waren sie, meine TOP5-Nebenwirkungen für den vierten Tag der #DBW2018. Die meisten davon sind eher lustig bis nervig. Hast du dich wiedererkannt? Oder eher so „Boah nee, kenn ich alles gar nicht?“ Ich habe natürlich auch negativere Nebenwirkungen. So sagte eine Freundin mal zu mir „Ach das ist doch egal, sei doch mal spontan!“. Ja, ich wäre auch gern spontan gewesen – dummerweise waren wir kurz vorm essen am überlegen, ob wir direkt danach eine kleinere oder größere Radtour machen wollen. 😉

Erzähl mir gerne von deinen Nebenwirkungen, schließlich ist der Austausch in der Community mit das schönste (an der Blogwoche) 🙂

3 Jahre beate_putzt

3 Jahre beate_putzt. Was bisher geschah, was kommen könnte und natürlich Kuchen!

Mein Blog „Beate putzt – Sauber Leben mit Typ1-Diabetes“ wird heute auf den Tag genau drei Jahre alt.

Was bisher geschah

Seitdem ist viel passiert: Ich trage mittlerweile ein CGM, loope seit wenigen Monaten, habe erst meinen Bachelor, dann meinen Master abgeschlossen und damit mein Studentenleben beendet, bin mal wieder umgezogen, mehrere hunderte Kilometer gepilgert und über all dies gebloggt. So sind bis heute 84 Beiträge erschienen. Nebenbei war ich auf Diabetesveranstaltungen, bin Autorin der Blood Sugar Lounge und bin aktiv in unserer Diabetescommunity. Darüber habe ich viel Wissen gewonnen und weitergeben dürfen.

Ausblick

Doch nach drei Jahren ist natürlich noch nicht Schluss. So geht es in den nächsten Monaten weiter. In meiner neuen Kategorie „Lehrerin im Vorberreitungsdienst mit Diabetes“ werde ich versuchen, regelmäßig über meinen Alltag zu berichten. Sportlich verfolge ich das Ziel, dieses Jahr zu meinem ersten Triathlon anzutreten, unterstützt von der IDAA Gruppe und einer Bloggerkollegin: Antje. Diabetesmäßig bin ich gespannt, wohin der Loop mich bringen wird. Zur Zeit ist es oft noch chaotisch, aber gut Ding braucht Weile 😉 Außerdem hoffe ich, weiterhin so einen guten Austausch mit der Diabetescommunity zu haben <3

Für den kurzfristigen Ausblick habe ich ein schnelles Geburtstagskuchenrezept für dich.

Geburtstagskuchen: Süßer Tassen-Zucchinikuchen

Nacheinander alle Zutaten miteinander verrühren und bei 175°C ca. 1 Stunde backen.

3 Eier, 1 Tasse Öl, 2 Tassen Zucker, 2 Tassen Zucchinimus (Zucchinis schälen und mit Pürierstab zu Mus verarbeiten), 2 P. Vanillezucker, knapp 1 TL Salz, 1 TL Natron, 2-3 TL Zimt, 3 Tassen Mehl, 1/2 P. Backpulver, 1 Tasse gemahlene Mandeln

Ich habe auch schon Zucker aus diesem Rezept reduziert (schmeckt trotzdem), oder mit Kako anstatt Schokoladenglasur (schmeckt auch). Solchen Kuchen berechne ich nach Erfahrungswerten mit 20g pro 12g KH. Ohne die Zutaten auszurechnen.

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Ein beate_putzt Tipp: Backformen in der Spülmaschine bei warmen Wasser mit einem Schuss Spüli einweichen lassen, anschließend mit einer Spülbürste reinigen. Fertig.

Viele Grüße, beate_putzt

Jakobsweg Tag 1 & 2

Die ersten beiden Tage liegen schon hinter mir. In wenigen Minuten gibt es Abendessen. Ich bin in einem 2**Hotel und weiß noch nicht mal, wie viel es kostet.

Vorgestern musste ich mir einen neuen Rucksack mit mehr Volumen kaufen. Sensoren, Isomatte, Wechselschuhe…all das hatte ich vor 2 Jahren nicht mit und es braucht Platz. Leider auch Gewicht. Mit Wasser und nur wenig Essen, noch nicht mal ganz befüllt, wiegt mein Rucksack nun 16kg. Vor zwei Jahren waren es noch unter 13kg. Vor zwei Jahren war ich zu Beginn auch bereits topfit. Dazu gleich mehr.

Nach einer letzten Übernachtung in meiner Ex-WG starte ich optimistisch im Dauerregen nach Schweigen. Bis zur ersten Ortschaft ist auch alles ok. Danach fangen die Beschwerden an. Nass, kalt, Blutzucker zu hoch, später Start. Alles mistig und ich nehme in einer Ortschaft fürdie letzten 10km den Bus. Mein Weg, mein Tempo, meine Regeln. Übernachten durfte ich bei meiner Arbeitskollegin bzw ihrem Sohn. Ein schöner erster Abend: Ich werde bekocht, kann Waschmaschine und Trockner nutzen und schlafe wunderbar.

So starte ich wieder optimistisch und früh in den zweiten Tag. Ich überquere die Grenze und trinke meinen ersten Café au lait in Wissembourg. Nach der kurzen Pause geht es weiter, der näcbste Ort ist eigentlich nur 3km entfernt. Eigentlich! Wer schon in Städten gepilgert ist, weiß vielleicht, dass der Weg aus einer Stadt heraus oft erschwert zu finden ist. So bin ich eine Stunde und 10km später auf dem richtigen Weg. Mit 16kg Rucksack und ab da fast nur noch in der Sonne unterwegs.  Mir wird klar, dass ich meine Tagesetappe wieder nicht erreichen werde. Egal, auf dem Jakobsweg gibt es immer eine Lösung und der Weg gibt dir, was du brauchst. Das wird sich auch gleich zeigen. In meinem angepeilten Ankunftsort ist das einzige Fremdenzimmer belegt. Das nächste Hotel ist zu weit weg, mein Ziel ist 10km weiter und meine Blase am Fuß muss jetzt nicht größer werden. Doch die Besitzer des Fremdenzimmers haben mich schon auf der Straße entlangpilgern sehen und nachdem geklärt ist, dass ich wirklich bis nach Santiago will und mein Rucksack gewogen wurde…sitze ich keine 5min später im Auto und sie fahren mich zum Hotel. Kostenlos. Das Hotel bringt mich morgen an einen Startpunkt, der sogar dort ist, wo ich eigentlich heute hätte ankommen wollen. Und gleich gibt es Essen.

Fazit: Früh genug loslaufen und auf meinen Körper achten. Und dabei ganz nebenbei wundervolle Begegnungen haben.

Fun fact: Hier wird elsässisch gesprochen. D.h. eine Mischung aus pfälzisch und französisch. Babble wie dehäm, schää.

Rezept: Nudeln mit Spinat-Avocado-Mandel-Pesto & gerösteten Kichererbsen-Topping

Maximal dreißig Minuten, wenige Zutaten und voilà: Ein leckeres Gericht gekocht.

Hallo in die Runde!

Momentan stecke ich in der Lernphase und esse meistens leider nebenbei, ab und zu gibt’s aber auch ein leckeres und schnelles Gericht. Dieses Mal: Nudeln mit einem (veganen) Pesto aus Spinat, Avocado und Mandeln plus gerösteten Kichererbsen als Topping.

Du benötigst lediglich wenige Zutaten und maximal 30 Minuten Zeit:

Für das Topping die Kicherbsen waschen, mit Öl und italienischen Kräutern vermengen und auf ein Backblech verteilen. Bei 180-200° im Ofen rösten, bis sie goldbraun sind. Bei meinem Ofen hat es 20min gedauert. Weil ich noch eine einzelne Karotte hatte, habe ich sie auch mit dem Öl vermengt und im Ofen mitgaren lassen.

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Die Menge Nudeln, die du gerne isst. In meinem Fall dieses Mal Weizen-Penne. Einfach in reichlich Wasser mit ein wenig Salz bissfest kochen.

Für das Pesto entweder gewaschenen frischen Spinat oder angetauten TK-Spinat, eine halbe Avocado und gemahlene Mandeln. Das alles mit einem kleinen Schuss Öl (ich habe ein neutrales Sonnenblumenöl gewählt) im Mixer pürieren.

Alles zusammen anrichten und voilà.

Guten Hunger beziehungsweise viel Spaß beim nachkochen. 🙂

Viele Grüße, Beate