Diabetessongs sind ne Sache für sich. Kann sich noch jemand an diesen Song in Bezug auf Diabetes erinnern? Ich mag ihn nicht so gern, es gibt für mich ein paar passendere Alternativen. Meine TOP7 eben. Viel Spaß beim Hören. 🙂
Die psychischen Belastungen mit Typ1-Diabetes können hoch sein – ich muss sie zum Glück nicht alleine meistern!
beate_putzt zum Glück nicht alleine! Immer an meiner Seite sind meine Typ F’s, insbesondere meine großartige Schwester.
Typ F – Familie und Freunde?
Nicht nur ich befasse mich regelmäßig mit Diabetes, auch mein Umfeld bekommt mehr oder weniger viel davon mit. Dieses Umfeld wird auch als Typ F: Familie und Freunde bezeichnet.
Besonders involviert in die Auf- und Abfahrten auf der Diabetes-Achterbahn ist bei mir neben meinen Eltern und Freunden meine Schwester.
Neben dem, was eine Schwester sich eh schon anhören muss, darf sich meine ab und an noch Diabetestherapieprobleme vorjammern lassen, liest regelmäßig meinen Blog und kritisiert konstruktiv überall!
Was unterscheidet meine Schwester von anderen Typ F, wie meine Eltern und Freunde?
Im Gegensatz zu meinen Freunden kennt meine Schwester mich in allen Situationen seit ihrer Geburt. Schwere Hypos, schwere Hypers, Null-Bock-Phasen, Begeisterung für neue Pumpentaschen (die sie wirklich überhaupt nicht verstehen kann!) – das alles ist überhaupt gar kein Problem. Meine Eltern waren lange Zeit für meinen Diabetes mitverantwortlich und sehen einiges kritischer als jeder Arzt. Was natürlich gut ist, manchmal aber auch nervt. Meine Schwester ist da gelassener und hört sich Jammereien neutraler an, ohne gleich zu kritisieren und das, obwohl sie auch Kenntnisse des Diabetes besitzt. Meinen Blog bringt sie durch kritische Nachfragen und Anregungen voran – was euch als Leser auch hoffentlich zugute kommt 😉
Sie kennt gefühlt mehr Diabetiker als ich und spielt leidenschaftlich gerne mit mir Diabetes Bullshit Bingo.
Warum können Typ F’er für Menschen mit Diabetes so wichtig sein?
Eine gute Diabetestherapie wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Einen großen Anteil hat eine stabile Psyche – die wird natürlich durch positive Unterstützung durch z.B. Typ F’ler gestärkt.
Was bedeutet Diabetes für Typ F’ler?
Wie Manu im oben verlinkten Beitrag (nicht mehr online) aufgezeigt hat, liegt „die emotionale Belastung von deutschen Familienangehörigen […] bei 46,7%“. Diese hohe Zahl entsteht durch Sorgen, Ängste und wird durch mangelnde Schulungen der Angehörigen verstärkt. Sarah (dia-beat-this) hat vor einiger Zeit ein Quiz erstellt, mit dem sich Typ F’ler über ihr Wissen testen können. Selbst „ganz nebenbei“ bekommen viele Typ F’ler mehr mit, als ich als Typ1er dachte. Meine Schwester sieht Diabetes als etwas normales an, was wohl an der eher positiven Einstellung meiner Eltern gegenüber des Diabetes liegt. Sie bemerkte bei einem Kommilitonen nicht mal, dass er sich gemessen hat – erst, als er im Auto gespritzt hat und der Insulingeruch da war, ist ihr bewusst geworden, dass er auch Diabetes hat.
Habt ihr auch einen oder mehrere Typ F’ler, die euch im Alltag unterstützen? Wie gehen sie mit dem Diabetes um?
All in all: DANKE liebe Typ F’ler, ihr seid grossartig! Ihr seid die Helden des Alltags!
Vor einiger Zeit Trend in vielen Zeitschriften und Blogs, dennoch habe ich das ausprobieren erst jetzt geschafft: Die Rede ist von ONE POT PASTA. Sehr gut, denn danach gibt’s nur einen Topf für den Abwasch, lecker und fix ist es außerdem.
Das brauchst du dafür:
gestückelte oder passierte Tomaten
frische Tomaten
Möhren (in Scheiben geschnitten)
Zucchini (gewürfelt)
Zwiebeln
Knoblauch
Nudeln
diverse Gewürze (Bsp.: Basilikum)
Wasser
ggf. Käse (Bsp.: Parmesan)
Einfach alles zusammen in EINEN Topf schmeißen, einmal aufkochen und so lange köcheln lassen, bis die Nudeln gar sind. Ich habe große Emmer-Nudeln verwendet und das Essen war nach 20min fertig 🙂
So sieht das ganze in Bildern aus:
Meine Berechnungsgrundlage ist folgendermaßen:
Nur Nudeln: 1 BE (12g KH) sind 60gr Nudeln
Überbackene Nudelpfanne berechne ich mit 70gr = 1 BE (12g KH)
–> One pot pasta 1 BE (12g KH) = 80gr. Hat bei mir funktioniert, ist aber nur von meinen Erfahrungen abgeleitet und kein errechneter Wert!
Viel Spaß beim Nachkochen! Die Küche ist fix wieder sauber, versprochen.
Ich bin kein Mannschaftssportfan, mache aber gerne Sport in der Gruppe. Z.B. Yoga oder Zirkeltraining. Wenn ich einen Kurs länger besuche, informiere ich nach einiger Zeit die oder den TrainerIn und die MitsportlerInnen. Oder es bekommt beiläufig jemand mit, weil ich ab und an leichte niedrigere oder abfallende Blutzuckerwerte mit nem kurzen Päuschen und einem Saftpäckchen bekämpfe. Nach solch einem Training hat mich letztens meine Trainerin gefragt „Beate, was kann ich denn im Notfall tun?“ Da war nicht viel Zeit und ich habe nur ganz knapp erklärt.
Was passiert im Körper beim Sport?
Vereinfacht ausgedrückt: Insulin schließt als Schlüssel die Zellen auf, dass diese die Glukose (Zucker) aufnehmen können. Ohne Insulin passiert gar nichts. Das ist vergleichbar mit einem Auto an der Tankstelle und dem vergessenen Autotanksschlüssel: wenn ich keinen Schlüssel für den Autotank dabei habe, habe ich Benzin und ein Auto, dass nicht fährt. Das Benzin muss in den Tank. Soweit logisch? Beim Sport passiert folgendes: Das Insulin als Schlüssel ist vorhanden, die Bewegung erhöht die Aufnahmefähigkeit des Körpers, die Zellen brauchen Nachschub an Glukose. Daraufhin gibt der Körper des Menschen ohne Diabetes das Signal, die Bauchspeicheldrüse möge ihre Insulinproduktion reduzieren, die Leber möge Glukose ausschütten. Das klappt mit Diabetes nun ja…nicht so gut. 😉
Dementsprechend muss ich meinen Körper auf den Sport vorbereiten. Während des Sports seh ich dann auch gerne aus wie Lara Croft.
Doch „was wäre wenn“ und ich bekäme eine Unterzuckerung, bei der ich Unterstützung oder Hilfe von meinem Trainingspartner oder Trainer bräuchte?
Gönnt mir meine Pause. Wenn ich aufgrund des Diabetes eine Pause mache, brauche ich keine Motivation, sondern Zeit und Zucker.
Damit wären wir beim nächsten Schritt: Gebt mir bitte etwas zuckerhaltiges, möglichst fettfrei zu trinken oder essen! Ich habe in meiner Sporttasche immer Saftpäckchen, Traubenzucker und Müsliriegel mit. Genauer über Unterzuckerungen habe ich in Bezug auf Eigen- & Fremdwahrnehmung bei schweren Unterzuckerungen schon geschrieben.
Worst case: wäre ich nicht mehr ansprechbar, unterbrecht die Insulinzufuhr (indem ihr den Schlauch rausreißt, tut auch nicht weh) und ruft den Notarzt mit dem Hinweis „Insulinpflichtiger Diabetiker mit Unterzuckerung“. Bitte niemals einer ohnmächtigen Person irgendetwas zu trinken oder zu essen geben.
Mir sind diese ganzen schlimmen Sachen noch nicht passiert *toitoitoi*, trotzdem oder gerade deshalb warne ich lieber mein Umfeld vor als das ich es nie erwähnt hätte.
Ich wünsch euch viel Spaß beim Sporteln! Putzen wirkt auf meinen Stoffwechsel übrigens auch wie Sport. In diesem Sinne: beate_putzt 🙂
Klischees – sie begegnen uns immer wieder. Manche sind zum Schmunzeln, manche zum Haare raufen. Ich habe fleißig gesammelt, was ich mir in letzter Zeit so oder so ähnlich angehört habe und herausgekommen ist ein Diabetes Bullshit Bingo. Auf die Idee gebracht hat mich eine Freundin, die Zöliakie (Weizenunverträglichkeit) hat. In einer ihrer Facebook-Austauschgruppen kursierte ein Zöliakie Bullshit Bingo und auch, wenn es ärgerlich ist: wir haben einige Parallelen festgestellt. 😉
Das traurige an manchen Sprüchen ist, dass sie auch für viele Typ2-Diabetiker nur Stigmatisierungen und nicht die Realität darstellen. Aufklärung bleibt also nach wie vor ein großes Anliegen von mir.
Ich genieße mein Leben nicht trotz, nicht wegen, sondern MIT Diabetes. Bis alle aufgeklärt sind, höre ich mir weiterhin (mehr oder weniger geduldig) einige Sprüche an und spiele so lange einfach Bingo.
So here it is: das Diabetes Bullshit Bingo.
Wer schafft wie oft ein BINGO? Habt ihr Lieblings-Lach-Sätze oder No-Go-Sätze? Meinen All-Time-Favorit habe ich sogar im Bingo vergessen „Haha lustig, du bist ein Roboter!“. Grrr 😉
Eine Sache, auf die ich gerne verzichten würde, sind Unterzuckerungen. Sie sind fies, kommen oft schnell, aus heiterem Himmel und lassen mich teilweise handlungsunfähig werden. Dieser Beitrag befasst sich hauptsächlich mit meinen Erlebnissen bei schweren Unterzuckerungen, die ich sehr selten habe. Eine Unterzuckerung ist, wenn der Körper zu viel Insulin im Verhältnis zu zu wenig Zucker hat. Auslösende Faktoren können z.B. eine falsch berechnete Nahrung, Sport, unvorhergesehene Bewegung, eine zu hohe Insulindosis, einiges weitere oder verschiedene Faktoren zusammen sein.
Anzeichen einer Unterzuckerung
Nicht jeder Überschuss an Insulin führt zu schweren Unterzuckerungen – zum Glück! Die Außenwahrnehmung kann sich dabei beträchtlich von meiner eigenen Wahrnehmung während und nach einer (schweren) Unterzuckerung unterscheiden. Anzeichen für eine Unterzuckerungen sind bei mir Unkonzentriertheit, extreme Stimmungsschwankungen, Störungen beim Laufen und Sprechen, verlangsamte Bewegungs- und Sprachabläufe, lallen, zitternde Hände, Blässe, Müdigkeit, Heißhunger und im schlimmsten Fall: Krämpfe, die denen eines Epileptikers ähneln. Es können ein oder mehrere Anzeichen auftreten.
Das Problem bei leichten wie auch bei schweren Unterzuckerungen ist, dass es für jemanden, der mich nicht so gut kennt, sehr schwer ist, diese zu erkennen. Insgesamt kann ich diese Personen an einer Hand abzählen und alle außer einer gehören zu meiner Familie. Viele fragen sich, warum ich mich so komisch verhalte; kombinieren das aber in diesem Zusammenhang nicht mit Unterzuckerungen. Das soll jetzt nicht so klingen, als hätte ich ständig Unterzuckerungen! Trotzdem kann es mal passieren, dass ich in eine leichte Hypo komme, aus der ich mir schnell und einfach selbst helfen kann, die aber mein Gegenüber zwecks meines Verhaltens etwas irritieren kann.
Ich arbeite mit Menschen, von denen einige Epilepsie haben. Teilweise seit Jahren anfallfrei. Aber: Ich weiß, was die Anzeichen für einen Anfall sind, wo die Notfallmedikation ist, wie sie zu geben ist – einfach was zu tun wäre. So sehe ich das mit dem Diabetes: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Im Falle einer Unterzuckerung: gebt dem Affen Zucker! D.h. entweder ich versorge mich selbst oder bin im Extremfall auf Fremdhilfe angewiesen. Wie gesagt, äußerst selten, kann aber passieren.
Die Notfall-Glukagon-Spritze
Ich habe meiner WG neulich die Notfall-Glukagon-Spritze erklärt: Wann könnt ihr sie geben und wie ist sie zu geben. Die Glukagon-Spritze regt die Leber zur körpereigenen Glucose-Ausschüttung an, vereinfacht ausgedrückt. Zum Glück habe ich mich hinterher mit meiner Mama unterhalten, denn mir waren einige Faktoren über mich und schwere Unterzuckerungen nicht bewusst. In meinem Leben habe ich die Notfallspritze zweimal gebraucht – damals war ich in der Pubertät und der ganze Körper im Umbruch. Zu dieser Zeit habe ich auch meines Empfindens nach häufiger gekrampft. In meiner Wahrnehmung war ich zur Gabe der Notfallspritze auch ohnmächtig. Richtig ist: Ich habe so stark gekrampft, geschrien und geschlagen und war zum trinken nicht mehr in der Lage. Deshalb habe ich die Spritze bekommen. Für mich waren diese Krämpfe so einprägend, dass ich dachte, ich hätte einige davon gehabt. Dem ist nicht so, die könne man wohl an einer Hand abzählen.
Wie fühlt sich eine (schwere) Unterzuckerung an?
Oft können sich andere Personen nicht vorstellen, was es heißt, eine schwere Unterzuckerung zu erleben. Von außen ist die Person irgendwie ANDERS. Eventuell verbunden mit Zuckungen oder Krämpfen, eventuell mit Verhaltensänderungen. Bei leichten Unterzuckerungen fühle ich mich zu blöd für diese Welt. Bei schweren Unterzuckerungen ist das etwas komplizierter: Für mich ist alles wirr und verschwommen, ich kann keine klaren Gedanken fassen. Manchmal gelingt mir das sogar, aber mein Körper gehorcht meinen Befehlen nicht mehr. Ich bin extrem lichtempfindlich, habe Schweißausbrüche, bin emotional angreifbar, und hinterher oft von Kopfschmerzen bis hin zu Migräne geplagt. Als Kind habe ich oft flackernde Lichter gesehen, die stärker waren, wenn das Licht an war. D.h. wenn ich krampfe: Licht dämpfen und nicht festhalten. Die Krämpfe gehen weg, wenn wieder genug Zucker im Blut ist. Hinterher weiß ich oft gar nichts mehr und muss fragen, was ich gemacht habe.
Keine Angst, diese schweren Unterzuckerungen sind äußerst selten (und passieren mir leider in 99% der Fälle nachts). Trotzdem können sie auftreten und es ist wichtig, dass mein näheres Umfeld weiß, wie es im Notfall zu reagieren hat. Oft geht’s auch einfach schneller, wenn mir jemand bei einer leichten Unterzuckerung hilft, die schei* Verpackung der Traubenzucker oder Saftpäckchen aufzumachen. Mit zittrigen Händen kann das etwas komplizierter sein – ich als gut konditionierte Diabetikern kann das aber ganz gut. 😛
Deshalb plädiere ich an alle Diabetiker: klärt euer Umfeld auf – wie verhaltet ihr euch? Was ist in Notfallsituationen zu tun? Sonst entsteht schnell Überforderung und Unsicherheit. Es ist äußerst selten, dass ich auf Fremdhilfe angewiesen bin – trotzdem ist es meiner Meinung nach besser, für den Notfall aufzuklären und auch ein Bewusstsein für Verhaltensänderungen bei leichten Unterzuckerungen zu schaffen. Gerade in Filmen wird bei Unterzuckerungen oft nach Insulin gerufen und auch ich wurde schon x-Mal gefragt: „Ah, da musst du dann spritzen?“ Genau dieses Halbwissen gilt es zu bekämpfen.
Zusammengefasst „Verhalten bei Unterzuckerungen“: Falls Unterzuckerungen auftreten, bekämpfe ich diese mit fettfreien, zuckerhaltigen Lebensmitteln wie Cola, Saft, Banane, etc. und bei körperlicher Aktivität lege ich eine Pause ein. Im Notfall weiß ich, dass mein näheres soziales Umfeld weiß, was zu tun ist. Die „Diabetes-Schulung“ frische ich bei meinen Freunden regelmäßig auf. Und so können alle Beteiligten beruhigt miteinander leben. 😉
Vor zwei Jahren war ich das erste Mal in Berlin, damals auch zum Typ1day. Jetzt das dritte Mal und mit ihm auch mein zweiter Typ1day. Wie die Diabetiker sicherlich wissen, war dieses Wochenende Redaktionskonferenz und Party der Blood Sugar Lounge sowie der Typ1day. Im folgenden ein kleiner Reisebericht.
Ich hatte das große Glück, dass ich genau bei der Freundin übernachten durfte, die mich damals überzeugt hat, meinen Blog hier zu machen. 🙂 Kein touristisches Hotel oder so, sondern schön gemütlich privat mit allerbester Fürsorge. Deshalb bin ich auch schon Freitags angereist und wir hatten einen tollen Tag komplett ohne die klassischen Sehenswürdigkeiten…dafür mit ganz viel Essen, Besuch auf dem türkischen Markt, etc.
Samstags waren wir russisch frühstücken. Ich hab mich ganz fürchterlich verschätzt oder eher: ich hab die BE’s total falsch geraten. Es war wirklich sehr viel und ich habe großzügige (so dachte ich) 10 BE abgegeben. Drei Stunden später bei der Blood Sugar Lounge Konferenz habe ich mit fast5 Einheiten korrigieren müssen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Danach war auch alles wieder in Ordnung.
Nachmittags stand die Redaktionskonferenz der Blood Sugar Lounge an. Wers noch nicht kennt, bitte hier entlang und ihr könnt ein tolles Diabetes Online Magazin entdecken. Von und für Typ1 Diabetiker geschrieben. Seit nicht allzu langer Zeit schreibe ich dort auch mit. Bisher kannte ich alle Blogger und Redakteure nur aus dem Internet und es war spannend, einige davon einmal persönlich kennenzulernen. Jedes Mal wieder bin ich überrascht, wie gut ich mit Menschen auf einer Wellenlänge bin, die die gleichen Ziele, wie z.B. den Diabetes, haben wie ich. Eine sehr entspannte Atmosphäre und das Ergebnis unserer Arbeit wird sich in den nächsten Monaten bei der Blood Sugar Lounge zeigen.
Abends war die Blood Sugar Lounge Party – etwas mehr Gelegenheit, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Auch die berühmten Cocktails durften nicht fehlen. Z.B. closed loop – das ich von einem closed loop System noch weit entfernt bin, zeigte mein trotz berechnen stark erhöhter Wert. Der ließ sich über Nacht sehr gut korrigieren und ich hatte den ganzen nächsten Tag traumhafte Werte. Ich überlege jetzt schon, in Zukunft immer Abends Cocktails zu trinken, kurzfristig schlechte Werte zu haben und tagsüber bis spät abends mit einem Durchschnittswert von 100 mg/dl und einer Standardabweichung von 30mg/dl rumzulaufen. Problem: wird auf Dauer zu teuer. 😉
Leider konnte ich mich nicht mit allen unterhalten, aber die nächste #BSLounge Party kommt bestimmt. Begleitet wurde ich von der oben erwähnten Freundin, die überrascht war, wie viel Technik es im Bereich Diabetes gibt und wie groß die Community ist.
Nach nur sehr wenigen Stunden Schlaf war am nächsten Tag der Typ1day. Es gab sehr viele verschiedene Themen, es dürfte wohl für jeden etwas dabei gewesen sein. Mit am meiste beeindruckt hat mich der Einführungsvortrag von Melanie Schipfer, eine Leistungssportlerin, die auch den special ones angehört. Sie berichtete von ihren Erfahrungen rund um Sport und Diabetes und das auch noch neben einer im letzten Jahr abgeschlossenen Promotion. Sie äußerte, dass sie für die Distanz des Iron Mans (fast 4 km schwimmen, 180km Radfahren, eine Marathonlänge Laufen) insgesamt mit reduzierten Insulin 50 (!) BE zu sich nehmen muss. Für die Nicht-Diabetiker: das entspricht ca 30 Sport-Kohlenhydratgel-Päckchen.
Auch in Verbindung mit Diabetes habe ich mir folgenden Satz von ihr aufgeschrieben:
„Es geht nicht um die Frage der Lust – es geht darum, was will ich erreichen?“ – Melanie Schipfer, special ones
Wenn ich das nächste Mal als Freizeitsportlerin keine Lust habe, werde ich versuchen, mich daran zu erinnern.
Außerdem konnte man wieder Bilder machen, dieses Mal mit dem blauen Diabeteskreis. Eine Sache, die sehr gut angenommen und in einem Film verarbeitet wurde. Ich hoffe, dass dieser demnächst online kommt sowie auch die Bilder, die gemacht worden sind. 🙂
Nach dem Typ1day hatte Bastian den docday organisiert. Eine tolle Möglichkeit, nochmal ins Gespräch zu kommen – und wieder die Chance auf leckeres Essen. Ein schöner, entspannter Ausklang des Wochenendes.
Ich bedanke mich bei allen, die diese Veranstaltungen organisiert und durchgeführt haben. Danke an all die lieben Menschen, mit denen ich mich unterhalten habe. Ich freue mich auf die nächsten Treffen.
Alles in allem: Vielen Dank für das tolle Wochenende mit viel zu wenig Schlaf! beate_putzt
Der Winter ist da und jedes Jahr vergesse ich aufs Neue: meinem Messgerät wird schneller kalt als mir! So geschehen bei einer kurzen Nachtwanderung bei Temperatur -7° Celsius. Wie immer schön in die Handtasche geschmissen…ich wollte den Blutzucker dann routinemäßig bei einem Rastpunkt testen – nöp, geschlossen wegen is nich. Gut, damit hätte ich den Vorfall diesen Winter wieder gehabt und kann jetzt wieder an die Vorsorge denken 😉
Zuhause angekommen hab ich direkt festgestellt: meine Winterjacke hat kein Innenfach und die Außentaschen keinen Reißverschluss. Sonst hätte ich es ja wie immer schnell und einfach lösen können. Aber ich bin schon lange genug im Diabetes-Verein, um zu wissen, wie ich mir schnell helfen kann. Ich hab mich an mein Lara Croft Sportoutfit erinnert und überlegt, das nächste Mal die Bauchtasche unter den Pullis zu verstecken. Sexy and I know it…oder auch nicht? 😉
Die nächste Gelegenheit, meinen Einfall zu testen, kam auch schneller als gedacht: bei Wind und Temperatur um die -5° Celsius stand eine ganztägige Exkursion mit der Uni an. Zwar mit Pausen im Warmen, trotzdem musste ich mich und auch mein Diabeteszeug schön warm einmummeln. Fazit: Die Bauchtasche saß super und hat mich null gestört. Über Optik spreche ich nicht, da war ja eh die Jacke drüber. 😉 Die Pumpe war eng am Körper und von daher lief das alles. Ich konnte auch schnell (auch gar nicht so unwichtig bei Minustemperaturen…) an meine Sachen ran und alles war auch ebenso schnell wieder verpackt. Zum Glück waren meine Hände in Handschuhen versteckt, so konnte ich auch flott Blut abzapfen und weiter ging’s. Mit kalten Fingern messen ist ja auch nochmal ein Kapitel für sich… 😉
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, gibt’s weitere Tipps und Tricks, um das Messgerät winterfest zu machen?
Die schrecklichen Terroranschläge in Paris gestern geben keinen Anlass zum Feiern. Trotzdem ist heute auch der Anlass des Weltdiabetestag wichtig, da die Krankheit Diabetes oft falsch behandelt wird.
Deshalb „to do“ heute: auf zur Apotheke und mal Blutzucker checken lassen – keine Minute, viel Prävention. Diabetes Typ2 ist oft jahrelang unentdeckt und so entstehen häufig Folgeschäden. Es kann auch dich treffen. Nebenbei gutes tun und beim Blutzuckerbingo mitspielen. Mein Wert als Typ1er war 105. Bingo?!
Immer wieder höre ich von Diabetikern, dass sie ihre Schlauchpumpe stört, sie nicht wissen, wie sie diese tragen sollen und sie zum Teil deshalb wieder zurückgegeben haben. Nach über zehn Jahren Pumpenträgerin habe ich einige Wege gefunden, meine Pumpe bequem und auf Wunsch auch „unsichtbar“ zu tragen.
Hier meine Top8-Wege für die Schlauchpumpe
1.) In der Hosentasche – ein kleines Loch in die Hosentasche schneiden und zack! ist die Pumpe gut verstaut. Kann bei langem Sitzen je nach Hose nerven.
2.) Mit dem Clip am Hosen-/Rockbund. Stört mich auf der Arbeit, da sie leicht abrutscht.
3.) Am BH mit einer Pumpentasche. Für mich nur rechts tragbar, warum auch immer. Links geht gar nicht!
4.) Im Calida-Slip am Rand festgeklemmt – diese Unterwäsche ist nicht besonders schön, dafür hat sie einen sehr (!) breiten Rand, indem die Pumpe wunderbar hält. Perfekt für engere Kleider oder Röcke. Besonders sicher sitzt sie meines Empfindens nach, wenn ich sie noch in der Silikonhülle (für Accu-Chek Pumpen) verstaue.
5.) Oben am T-Shirt-Rand mit dem Clip. Gerade beim Sport eine meiner liebsten Lösungen.
6.) Im (Sport-)BH mittig mit Clip befestigt – hält auch bei Yoga-Vorwärtsbeugen bombig!
7.) Bei einigen Sporthosen gibt es Taschen, die eigentlich für Smartphones sind…ich zweckentfremde die gerne mal und fühle mich dann wie Lara Croft.
8.) Beim schlafen liegt sie ganz bequem wie ein Kuscheltier lose neben mir und morgens wache ich manchmal wie von einer Würgeschlange umwickelt auf – gehalten hat der Katheter bisher trotzdem immer.
Gibt es noch Ideen, die für euch sinnvoll sind? Die besten Tipps habe ich von anderen Pumpis erhalten und lerne nach wie vor gerne dazu. Also liebe dedoc, haut raus, was ihr noch an Geheimtipps parat habt 🙂